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098 - Der Kerkermeister

098 - Der Kerkermeister

Titel: 098 - Der Kerkermeister
Autoren: Dämonenkiller
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doch recht. Seine Erinnerung hatte Lücken. Was aber war tatsächlich geschehen?
    Dorian hörte nicht, was Coco zu ihm sagte. Zu tief war er in seinen Gedanken versunken. Er merkte auch nicht, daß sie das Zimmer verließ.

    Coco stieg langsam die Stufen hinunter. Als sie die Diele betrat, schlug der Türgong an. Sie blickte durch den Türspion und sah Unga, der ungeduldig gegen die Tür trommelte. Rasch öffnete sie die Tür, da sie Unga zutraute, daß er einfach die Tür aufbrach.
    „Wo ist Dorian?" fragte Unga, ohne sie zu grüßen.
    „Im Schlafzimmer im ersten Stock", antwortete Coco. „Niemand darf jetzt zu ihm."
    Doch Unga hörte nicht auf sie. Er stürmte an ihr vorbei und rannte die Stufen hoch. Coco blickte ihm wütend nach. Dann wandte sie sich Abi Flindt und Fred Archer zu, die Unga gefolgt waren. „Weshalb hast du Dorian aus dem Hospital geholt?" erkundigte sich Abi Flindt, während Coco die Tür absperrte.
    „Ich hatte meine Gründe dazu", sagte Coco ausweichend. „Mich würde interessieren, wie ihr mich so schnell gefunden habt."
    Flindt grinste und zeigte auf Archer.
    „Archer ist ein heller Bursche. Er kontrollierte den Tachostand des Krankenwagens und fand heraus, daß Dorian sich in einem Umkreis von fünf Meilen vom Hospital befinden mußte. Der Portier hatte gesehen, daß der Wagen nach Süden fuhr. Der Rest war einfach. Trevor Sullivan gab uns den Hinweis auf das Haus in der Abraham Road."
    „So war das also", meinte Coco und blickte Fred vorwurfsvoll an. Er hob grinsend die Schultern. „Unga ist ziemlich wütend auf dich, Coco", stellte Abi Flindt fest. „Er glaubt, daß du Dorian vor ihm verstecken willst."
    „Unsinn", meinte Coco. „Geht einstweilen ins Wohnzimmer. Ich sehe nach Dorian."
    Die Tür zu Dorians Schlafzimmer stand halb offen. Coco blieb in der Tür stehen. Unga stand vor Dorians Bett.
    „Wach auf, Dorian", sagte der Steinzeitmensch laut. „Wach endlich auf, Dorian. Ich bin gekommen, uni dich zu holen. Hast du mich verstanden."
    „Laß Dorian in Ruhe", sagte Coco scharf. „Siehst du nicht, daß er krank ist?"
    Langsam wandte Unga ihr das Gesicht zu. Seine dunklen Augen blitzten sie wütend an.
    „Ich nehme Dorian mit."
    „Da habe ich auch ein Wort mitzureden", sagte Coco und kam näher. „Die Zeit drängt. Magnus Gunnarsson wird ungeduldig."
    „Gunnarsson kann warten."
    „Nein, da irrst du dich. Wir fliegen noch heute ab."
    „Das kommt nicht in Frage. Dorian ist krank. In seinem Zustand kann er nicht fliegen."
    Unga starrte sie böse an. „Du hast Dorian vor mir verstecken wollen. Aber das gelingt dir nicht noch einmal. Ich weiche nicht mehr von Dorians Seite."
    „Ich wollte Dorian nicht verstecken", sagte Coco ungehalten.
    „Ich glaube dir kein Wort, Coco." Der Dämonenkiller stöhnte im Schlaf auf.
    „O-Yuki", flüsterte er fast unhörbar.
    „Was sagte er da?" fragte Unga interessiert.
    „Er phantasiert."
    „Nein, nicht!" keuchte der Dämonenkiller. „Geh weg, Franca. Nicht. Ich will nicht…"
    Der Cro Magnon beugte sich über Dorian. Sein Gesicht war jetzt besorgt. Er hatte nicht damit gerechnet, daß Dorians Gesundheitszustand so schlecht war. Coco hatte recht. Widerwillig mußte er zugeben, daß es wenig Sinn hatte, mit Dorian noch heute loszufliegen.
    „Ich rufe den Arzt", sagte Coco und verließ das Zimmer.
    „Hier kann Dorian nicht bleiben!" rief ihr Unga nach. „Er muß in die Jugendstilvilla gebracht werden. Dort ist er sicher."
    Coco antwortete nicht. Sie telefonierte mit McClusky, der zu kommen versprach.
    „Der Arzt kommt in einer halben Stunde", sagte Coco und setzte sich ans Bett. „Wohin willst du Dorian bringen?"
    „Das darf ich nicht sagen."
    „In diesem Zustand nützt dir Dorian nichts", stellte Coco fest.
    „Das kannst du nicht beurteilen, Coco. Ich weiß, daß es dir nicht gefällt, daß dich Dorian verlassen will. Doch er hat keine andere Möglichkeit."
    „Verschone mich bitte mit diesem Blödsinn!" sagte Coco erbost. „Das hat mir schon alles Dorian erzählt. Er muß seinen Weg gehen. Du, Magnus Gunnarsson und er müssen gemeinsam nach dem Ursprung von Hermes Trismegistos' Macht suchen. Dazu ist es erforderlich, daß er alle Brücken hinter sich abbricht. Doch das glaube ich nicht. War es wirklich nötig, daß er sich mit all seinen Freunden verfeindete und aus der Magischen Bruderschaft austrat?"
    „Ja, das war nötig. Und er muß sich auch von dir trennen, Coco. Dorian ist zu Höherem bestimmt.
    Es geht hier nicht um
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