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0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger
Autoren: Unbekannt
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oberen Geschosse der Burg, genauer gesagt, auf einem Deck unmittelbar neben einer kleinen Gleiterlandeplattform. Von dort war der Weg weit, der ins Zentrum der Burg führte.
    Dort, im Zentrum der größten kosmischen Burg, die Jemals gebaut worden war, erhoffte sich Kemoauc die Lösung aller Rätsel, deren größtes er selbst war. Kemoauc, der Letzte der Mächtigen.
     
    3.
     
    Kemoauc ging langsam, fast zögernd.
    Er wollte jede Einzelheit seiner Umgebung in sich aufnehmen, sie analysieren. Die Gewißheit, daß er vor entscheidenden Stunden seines Lebens stand, wurde immer größer; gleichzeitig steigerte sich sein Wunsch, diesen Augenblick in höchster Konzentration zu erleben. Der Mächtige wollte es ganz genau wissen, jede Kleinigkeit konnte wichtig sein.
    Er wollte sich vergewissern, daß er tatsächlich ein Werk der Kosmokraten vor sich hatte. Er wollte sichergehen, daß man ihn tatsächlich erkannt und identifiziert hatte, daß er nicht einfach durch puren Zufall die Landung geschafft hatte.
    Hinter Kemoauc trotteten die Vilthaner, leise in ihrer etwas zischenden Sprache redend. Neerad hatte sichtlich Mühe, seine gesprächige Sippe im Zaum zu halten. Die Echsenwesen platzten schier vor Stolz, es mit einem Mächtigen zu tun zu haben.
    Kemoauc wußte, wie seine eigene Burg konstruiert war; er kannte sich auch in den anderen kosmischen Burgen aus. Wenn ihn seine Kenntnisse nicht trogen und seine Berechnungen stimmten, mußte hinter dem Schott, vor dem er unvermittelt stehenblieb, ein Roboter ein schweres Salvengeschütz bedienen.
    „Was ist hinter dieser Tür?" fragte Kemoauc den Vilthaner.
    „Eine Kanone", beeilte sich Neerad zu antworten. „Eine sehr große Kanone. Sie wird von einem der Glänzenden bedient."
    Damit war vermutlich ein Roboter gemeint. Kemoauc betätigte den Offner. Das Schott ging auf, dahinter wurde die Drehkuppel des Geschützes sichtbar. Auf einem Sessel, der mit dem Geschütz gekoppelt war, saß ein Roboter und hielt die Sehzellen geradeaus in den Raum gerichtet.
    „Es ist vor kurzem ein Raumschiff gelandet", sagte Kemoauc zu der Maschine.
    „Diese Information liegt mir vor", antwortete der robotische Kanonier.
    „Das Schiff wurde nicht angefunkt", stellte Kemoauc fest.
    „Darüber liegt keine Information vor", antwortete die Maschine.
    „Warum wurde das Schiff nicht zum Anhalten gezwungen oder zur Identifikation?"
    „Keine Information", antwortete die Maschine stur.
    „Trifft das auf jedes näher kommende Schiff zu?"
    „Nein!"
    „Warum bei diesem Schiff?"
    „Keine Information."
    „Warum wurde auf das Schiff nicht wenigstens ein Warnschuß abgegeben?"
    „Feuereröffnung war grundsätzlich untersagt."
    „Gilt das für andere Schiffe ebenfalls?"
    „Näher kommende Schiffe sind grundsätzlich anzuhalten", bestätigte der Roboter.
    „Ich bin der Pilot des Schiffes", sagte Kemoauc. „Liegt die Verweigerung des Feuerbefehls in meiner Person begründet?"
    „Keine weitergehende Information", sagte der Roboter. Er hatte Kemoauc nicht angesehen.
    Der Mächtige verstummte. Es sah danach aus, als habe man ihn erkannt: War deswegen der Feuerbefehl unterblieben?
    Aber wenn dem so war - warum holte niemand den Letzten der Mächtigen ab? Warum kümmerte sich außer dem ebenso eilfertigen wie uninformierten Neerad niemand um Kemoauc?
    Kemoauc beschloß, die Suche fortzusetzen. Er verließ den Geschützstand; er sah ein, daß aus dieser Maschine keine weiteren Informationen herauszuholen waren.
    Kemoauc ging weiter.
    Er suchte einen Weg in das Innere der Burg. In den Außenbezirken würde er nichts in Erfahrung bringen können, dessen war er sicher. Nur im Herzen der Burg war die Erkenntnis zu finden.
    Kemoauc wollte auch wissen, warum diese Burg in der Nähe der fieberhaft gesuchten Materiequelle lag.
    Wurde vielleicht die Materiequelle von dieser Burg aus gesteuert und gelenkt? Ein ungeheuerlicher Gedanke, aber nicht völlig von der Hand zu weisen.
    Lag die Materiequelle gar in dieser Burg? Auch das war denkbar, wenn es Kemoauc auch wenig wahrscheinlich vorkam. Das Ubel bei jeder Beschäftigung mit Materiequellen war das große Rätsel, was eine Materiequeile überhaupt war. Kemoauc suchte gleichsam nach einer Nadel im Heuhaufen - aber er wußte nicht einmal, wie eine Nadel aussah.
    Der Mächtige hatte keine Schwierigkeit, sich im Innern der Burg zu bewegen. :Oie technische Einrichtung funktionierte perfekt, es gab keinerlei Schwierigkeiten.
    Zweimal passierte Kemoauc gesicherte
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