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0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger
Autoren: Unbekannt
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verwunderlich, aber daß sich auch Kemoauc nicht gerührt hatte, tat ein wenig weh. Nun, auch das würde bald vorüber sein, wenn das Gift erst seine Schuldigkeit getan hatte.
    Neerad blieb bei einer Wegbiegung stehen. Richtig, da standen am Eingang noch die beiden Androiden.
    Neerad überlegte nicht lange, er kannte einen anderen Weg, der ihn ebenfalls zum Ziel führen mußte. Es gab noch einen Nebeneingang.
    Durch diesen Eingang wollte Neerad gerade den Raum betreten, als er von innen Stimmen hörte.
    Zwei Stimmen. Die von Kemoauc und die des Stählernen.
    Und Kemoauc lachte.
    Lachte, während sich Neerad stellvertretend für ihn mit dem Tod herumschlug. Unerhört, dachte Neerad, na warte!
    Er horchte. Vielleicht Iieß sich etwas verstehen.
    „Meine eigentliche Aufgabe be. ginnt erst, nachdem ich dich auf die andere Seite gebracht habe.
    Wahrscheinlich werde ich mich mit deinen neuen Bekannten in Verbindung setzen."
    „Mit Rhodan?"
    „Mit ihm und den Menschen der BASIS. Ich bin sicher, sie werden mir helfen."
    Wieder lachte Kemoauc. Neerad traute seinen Ohren kaum. Er verstand nicht, wovon die Rede war ganz bestimmt nicht von seinem Opfertod. Noch einmal würde er das nicht machen, nahm sich der Vilthaner vor.
    „Sei auf der Hut", sagte Kemoauc. „Diese Terraner sind ausgekochte Burschen. Sie verstehen sich auch auf ihren eigenen Vorteil, also nimm dich in acht."
    „Ich werde es nicht vergessen", versprach Samkar.
    Neerad merkte, wie der Boden unter seinen Füßen nachzugeben begann. Es war an der Zeit, in den Saal zu stürmen und sich bemerkbar zu machen. Neerad öffnete die Tür.
    Was er sah, verschlug ihm den Atem.
    Da standen die beiden, und Kemoauc lachte breit und strahlend, als habe er nie Selbstmordpläne gehabt.
    Und der Stählerne schien sogar sein bester Freund zu sein - der Stählerne, dem Neerad das Auge hatte stehlen sollen.
    Und dann geschah etwas, was Neerad bis ins Mark erschütterte.
    Die beiden Männer verschwanden.
    Weg, einfach verschwunden. Sie hatten sich nicht einmal bewegt.
    Der Vilthaner öffnete die Tür ganz. Hatten sich die beiden versteckt?
    Der Raum war leer, völlig verlassen.
    Vor Schreck wurde der Vilthaner ein Stück kleiner, er schrumpfte förmlich in sich zusammen.
    Er litt gar nicht an der tödlichen Wirkung des Giftes, stellte Neerad erschüttert fest.
    In Wirklichkeit war er längst tot und hielt sich schon im Geisterreich auf. Dort waren solche Sachen sagte man an der Tagesordnung, daß Leute verschwanden und wiederauftauchten.
    Daß die Wirkung des Giftes auf der anderen Seite weiterging, war allerdings eine Überraschung für den Vilthaner. So hatte er sich das Sterben wirklich nicht vorgestellt.
    „Was machst du hier?" erklang hinter Neerad eine Stimme.
    Der Vilthaner drehte sich um.
    Da stand er, der Schreckliche, der Mann aus Stahl. Entsetzlich war er anzuschauen, und seine Augen waren so böse und schreckenerregend, daß der Vilthaner vor Angst erstarrte.
    „Was machst du hier, Neerad?" erklang die Stimme des Stählernen wie Donner, der sich näherte.
    „Sterben!" stieß Neerad mit letzter Kraft hervor. „Nur sterben, mehr nicht."
    Dann fiel er hintenüber und verlor das Bewußtsein.
    Er nahm nicht mehr wahr, wie Samkar ihn aufhob und aus dem Raum trug. Er spürte nicht, wie man ihn den beiden Androiden übergab. Er hörte auch nicht, wie Samkar Befehl gab, den Besinnungslosen zu seiner Familie zu bringen.
    Samkar sah den beiden Androiden nach.
    Kemoauc war am Ziel angekommen, der Letzte der sieben Mächtigen war aus dem Universum verschwunden.
    Dieses Kapitel war nunmehr abgeschlossen.
    Samkars Aufgabe würde es sein, das neue Kapitel zu schreiben.
     
    ENDE
     
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