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0978 - In den Ruinen von London

0978 - In den Ruinen von London

Titel: 0978 - In den Ruinen von London
Autoren: Adrian Doyle
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unbekanntes Regenbogenblumen-Feld?«
    Zamorra seufzte. »Das weiß ich nicht. Ich hatte nur Augen für die Stadt. Sie sah fürchterlich aus. Wenn das die Realität jenseits der Nebelwand ist, existiert die Stadt faktisch nicht mehr! Nicht mehr in der Form, wie wir alle sie in Erinnerung haben!«
    Er berichtete von seinen Eindrücken.
    »Krieg«, fasste Rob Tendyke schließlich zusammen. »London präsentierte sich dir wie nach einem Krieg. Alles lag in Ruinen!«
    Zamorra nickte so erschüttert wie seine Freunde. »Es schnürt mir jetzt noch die Kehle zu.«
    »Und Menschen?«, wollte Monica Peters wissen. »Waren denn überhaupt keine Menschen mehr da, zwischen all den wuchernden Pflanzen?«
    »Ich habe keine gesehen. Aber das muss nichts heißen. Ihr wisst, wie riesig die Stadt ist. Es gibt so viele Unterschlupfmöglichkeiten.« Er räusperte sich. Er wünschte, er hätte es selbst glauben können, dass noch Leben - Leben, das diesen Namen verdiente - in der Stadt existierte.
    »Hast du den Baum sehen können?«, fragte Nicole. »Du weißt schon, dieses Gewächs, das aus dem Tate entsprungen ist, aus den Überresten einer magischen Frucht, die Neles Geliebter vor Jahrhunderten bei den Halls hinterließ.«
    Zamorra zögerte. »Ich hatte nur Augen für die Stadt.«
    Nicole legte den Arm um ihn. »In London hat sich manifestiert, was seit Langem im Boden unter dem Tate schlummerte. Wir haben mehrfach damit zu tun bekommen, aber so stark war es damals noch nicht. Die Vernichtung der Hölle hat ein Machtvakuum geschaffen, das sich das dort ansässige Böse zunutze macht.«
    Sie hatten darüber schon mehrfach diskutiert, aber das Einzige, was sie sicher wussten, war: London war von einer dämonischen Kraft förmlich aus der übrigen Welt herausgeschnitten worden. Militär riegelte das Gebiet, in dem sich der gigantische Nebelberg erhob, seit seinem Entstehen ab, damit kein Mensch in den Nebel geriet.
    Wobei Zamorra klar war, dass die Hauptaufgabe wohl darin bestand, nichts aus dem Nebel herauszulassen.
    Denn sobald dies geschah, würde das ohnehin schon maßlose Grauen eine neue Qualität erlangen. Es wäre der Moment, in dem auch der Rest der Welt nicht mehr sicher sein würde vor der MACHT, die London zu ihrer Basis erklärt hatte. Zu ihrer uneinnehmbaren Festung.
    Gnade uns Gott, sollte es je dazu kommen!
    »Lasst uns ins Haus gehen«, sagte Robert Tendyke. »Wir haben lange nichts mehr gegessen, und ein hungriger Magen denkt nicht gut. Beim Essen beratschlagen wir, wie unsere nächsten Schritte aussehen. Nicht nur London sollte uns beschäftigen, auch Karenja ist nach wie vor ein Thema.«
    »An Baustellen herrscht kein Mangel«, stimmte Zamorra zu. »Essen klingt gut. Reden auch. Aber vor allen Dingen sollten wir uns ein aktuelles Bild der Weltlage verschaffen. Wer weiß, was während unserer Abwesenheit alles passiert ist. Die Sache mit London lässt mir keine Ruhe. Vielleicht gibt es Neuigkeiten, die meinen ›Ausflug‹ dorthin in einem anderen Licht erscheinen lassen.«
    Tendyke nickte. »Das werden wir prüfen. Drinnen.« Er setzte sich in Richtung Bungalow in Bewegung.
    Monica Peters folgte ihm.
    Nicole zögerte noch. Sie hatte ihren Arm immer noch um Zamorras Hüfte geschlungen. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich glaube schon.«
    »Das klingt nicht nach echter Überzeugung.«
    »Das Problem ist; Ich habe so etwas noch nie erlebt. Mir fehlen die Erfahrungswerte. Wenn ich wirklich von einem bis dato unbekannten Regenbogenblumen-Feld angezogen und für eine Realstunde festgehalten wurde -nun, dann birgt dieses Feld ein noch nicht mal ansatzweise überschaubares Gefahrenpotenzial.«
    Nicole sah ihm fest in die Augen. »Du meinst, etwas könnte die Blumen für seine Zwecke einspannen oder missbrauchen?«
    »Auszuschließen ist es nicht.«
    »Und was können wir dagegen tun?«
    »Von hier aus? Gar nichts. Wenn, müsste ich in die Stadt hinein.«
    Zamorra sah, wie seine Worte Nicole erbleichen ließen.
    »Das hast du vor?«
    »Über kurz oder lang wird uns gar nichts anderes übrig bleiben. Oder willst du warten, bis die Stadt zu uns kommt?«
    Sie verstand, was er damit zum Ausdruck bringen wollte.
    Und erblasste noch mehr.
    In Tendykes Home nahmen sie etwas zu sich. Eine erste flüchtige Überprüfung der neuralgischen Punkte -magische Krisenherde rund um den Globus - ergab keine grundlegenden Neuigkeiten.
    Drei Stunden später verabschiedeten sich Zamorra und Nicole und ließen sich trotz aller Vorbehalte via
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