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0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte
Autoren: Jason Dark
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über den Weg zu laufen?«
    Sie hatte die Frage zu Recht gestellt, und ich hob mit einer langsamen Bewegung beider Arme.
    »Was heißt sie zu finden, Sarah? Ich kann es nur hoffen. Es ist ein Punkt, mehr nicht. Eine dünne Spur, ein Hinweis, aber in Anbetracht der schrecklichen Vorgänge müssen wir ihm einfach nachgehen. Sollte diese Disco tatsächlich ein Treffpunkt irgendwelcher Hexen sein oder Frauen, die sich zu dieser Szene zählen, dann sind Jane und ich dort genau richtig.«
    Jane hatte gesehen, wie sie von mir angeschaut worden war und hielt mit der Antwort nicht hinter dem Berg. »Das meine ich auch, deshalb werden wir fahren.«
    »Was gefährlich ist«, gab Sarah Goldwyn zu bedenken.
    Ich mußte lächeln. »Es ist auch gefährlich, wenn ich über die Straße gehe und nicht achtgebe. Nein, Sarah, wir müssen das durchziehen, glaub mir.«
    »Das weiß ich ja«, sagte sie leise und spielte dabei mit den Ketten, die um ihren Hals hingen.
    »Hast du dir eine Zeit ausgesucht?« fragte Jane.
    »Wann geht man in die Disco?«
    »Wer in ist, John, der geht erst ab Mitternacht.«
    »Das ist mir zu spät.«
    »Früher sollten wir schon dort sein. Aber es muß etwas los sein, denke ich.«
    »Okay, Jane, ich hole dich dann ab.«
    »Sollen wir allein hinfahren?«
    »Ja, warum?«
    »Ich dachte an Suko.«
    »Der kann uns anderweitig behilflich sein. Ich muß sowieso noch ins Büro und ihn einweihen. Mir ist jetzt noch nicht klar, wo uns dieser Fall hinführt, Jane, aber ein Zuckerschlecken wird es auf keinen Fall. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Lieber nicht, ich möchte noch leben.«
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo sich diese Hexendisco befindet.«
    »Das ist kein Problem. Ich schaue mal in einem entsprechenden Telefonbuch nach.« Jane stand auf und verschwand. Wir hörten sie die Treppe hochgehen.
    Sarah und ich blieben allein. »Sag mal, John, ist diese Doreen tatsächlich durch Spiegelscherben nahezu hingerichtet worden?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Und Lilith war der Mittelpunkt?«
    »Leider.«
    »Dann«, sagte sie mit leiser Stimme, »wird euch noch einiges bevorstehen, meine ich.«
    »Das befürchte ich leider auch…«
    ***
    Es gibt Discos oder Szene-Treffs, die findet man in der City oder den Ballungsgebieten. Andere wiederum haben sich ihren Standort auf dem flachen Land ausgesucht, und wieder andere liegen genau dazwischen.
    Wie die Hexen-Disco Witchcraft.
    Sie mußte schon etwas Besonderes sein, darauf ließ schon die Lage schließen. Sie befand sich in einem Keller. Nicht in einer Burgruine oder in den Lagerräumen einer alten Fabrik, sondern im Keller eines modernen Hochhauses in den Docklands nahe der Themse. Das Haus war nur zum Teil bewohnt, und der Investor hatte auch nicht alle Büros vermieten können, so daß er bestimmt froh gewesen war, den Keller vermieten zu können. Er war zur Disco umgebaut worden.
    Wir hatten sogar einen Parkplatz gefunden, mußten aber um das Haus herumgehen, um den Eingang zu erreichen.
    Von einer discomäßigen Kleidung konnte man bei mir nicht sprechen, so etwas hatte ich auch nicht im Schrank hängen, aber Jane sah wirklich aus wie jemand, der dazugehörte.
    Sie trug kein Walle-Walle-Gewand, sondern eine hautenge Samthose, die von einem breiten Ledergürtel mit Silberbeschlägen gehalten wurde. Unter der roten Bluse wippten ihre Brüste, und die schwarze Jacke, die sie zusätzlich trug, verdeckte nicht nur ihre Waffe, sondern reichte auch bis über den Gürtel hinweg. An ihrem Haar hatte sie auch etwas geändert. Zwar war es noch straff nach hinten gekämmt, aber es hatte - teilweise zumindest - eine andere Farbe bekommen. Es war von eingefärbten, dunklen Lacksträhnen durchzogen, so daß Jane auf dem Kopf aussah wie ein Zebra.
    Nicht nur Lady Sarah hatte groß geschaut, auch ich, und ich hatte mich auch jetzt noch nicht, als wir ausgestiegen waren, an diesen Anblick gewöhnt.
    Sie aber lächelte mich an. »Ist was?«
    »Du siehst fremd aus.«
    »Weiß ich selbst, aber ich hoffe zumindest, daß man mich so in den erleuchten Kreis aufnimmt.«
    »Mal sehen.«
    Sie kam auf mich zu und streckte mir dabei den Zeigefinger entgegen. Wahrscheinlich auch, um mir den dunkel lackierten und aufgeklebten Fingernagel zu zeigen. »Um mich mache ich mir keine Sorgen, eher um dich, John.«
    »Warum?«
    »Du bist ein Mann.«
    »Ha, ha, das weiß ich. Und das hast du auch schon zu spüren bekommen«, fügte ich noch hinzu.
    »Okay, alles klar.« Jane ging nicht auf den Scherz
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