Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nur, daß sie aussehen soll wie ein Engel.«
    »Dann hältst du sie für die Mörderin?«
    »Ja.«
    »Was hast du noch über sie, herausgefunden?« erkundigte sich Tanner.
    Ich legte die Stirn in Falten. »Zuwenig, wenn ich ehrlich sein soll. Hier im Haus hat sie ein Apartment besessen, wo sie ihre Kunden oder Gäste empfing.«
    »Aber sie hat sie nicht hier getötet, wenn wir mal davon ausgehen, daß die Verschwundenen tot sind.«
    »Das stimmt. Ich habe die Wohnung durchsucht. Es gab keine Spuren, die darauf hingewiesen hätten. Aber du kannst sie dir mit deinen Männern noch einmal vornehmen.«
    »Wenn du das sagst, ist das schon okay, John.«
    »Ich muß sie finden«, erklärte ich schlicht.
    Tanners Gesicht legte sich in tiefe Falten. »Weißt du denn schon, wie du das anstellen willst?«
    »Nein.«
    »Ich kann dir auch keinen Rat geben.«
    »Trotzdem habe ich Hoffnung. Vielleicht kann mir Jane Collins helfen. Sie war ja eine Hexe. Sie steht zwar jetzt wieder auf unserer Seite, aber sie hat doch einiges von dem behalten, was ihr damals unfreiwillig widerfuhr. Außerdem schlummern tief in ihr noch latente Hexenkräfte. Durch sie könnten unsere Chancen steigen.«
    Tanner wiegte den Kopf. »Ich will dir ja nicht den Mut rauben, aber weißt du, wie Jane das anstellen soll?«
    »Noch nicht.«
    »Wissen die anderen überhaupt schon Bescheid? Ich denke da an Sir James und Suko.«
    »Ich werde gleich ins Büro fahren und einen Bericht abgeben. Anschließend spreche ich mit Jane. Dabei habe ich auch Hoffnung auf euren verdeckten Ermittler gesetzt.«
    »Das kannst du vergessen.« Tanner winkte ab. »Er hat nichts hinterlassen. Keine Notiz, keinen Anruf, der in der Dienststelle gespeichert wurde, einfach nichts. Er hat sich selbst ins kalte Wasser begeben und ist darin ertrunken.«
    »War das so angeordnet, daß er völlig anonym bleibt?«
    »Nicht direkt. Wir überlassen es den Kollegen meist selbst, wie sie vorgehen. Sie müssen sich auf den jeweiligen Fall einstellen, das ist nun mal so.«
    »Sicher.« Ich strich über meine Stirn. »Viel Hoffnung bleibt mir nicht. Lilith hat sich gezeigt und…«
    »Weshalb mußte denn diese Doreen sterben?«
    »Verrat«, erwiderte ich. »Sie fühlte sich verraten, deshalb hat Lilith zugeschlagen. Sie will ja die Herrschaft. Sie will Hexen und Huren zu einer Einheit zusammenfügen. Wer da aus der Reihe tanzt, wird umgebracht. Ich habe verdammt großes Glück gehabt, daß es mich nicht erwischte. Da konnte ich soeben noch den Kopf einziehen, aber Doreen Sanders war nicht mehr zu helfen.«
    »Meinst du denn, daß die andere, diese Charlotte, noch einmal in diese Wohnung hier im Haus zurückkehrt?«
    Ich wollte es verneinen, überlegte mir die Antwort aber. »Das kann ich dir nicht sagen, wirklich nicht.«
    »Es wäre dumm, John.«
    Ich hob die Schultern. »Ob dumm oder nicht, man steckt einfach nicht drin.«
    »Stimmt auch wieder. Aus diesem Grunde möchte ich ihre Wohnung auch gern bewachen lassen.«
    Das gefiel mir nicht. »Nein«, sagte ich, »tu es nicht. Wen immer du auch abstellst, er wird es nicht schaffen, gegen Charlotte anzukommen. Sie muß ein weiblicher Teufel sein.«
    »Was tue ich dann? Ich kann nicht einfach nur Däumchen drehen und meine Leute ebenfalls dazu animieren. Dieser Mord wird Staub aufwirbeln und durch die Gazetten gehen…«
    »Laß es, Tanner. Zumindest noch zwei Tage. Dann können wir die Öffentlichkeit einschalten. Vielleicht hat jemand die Charlotte Miller ja gesehen und weiß mehr über sie.«
    Tanner nickte. »Ich bin einverstanden.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »So, jetzt werde ich wieder zu meinen Leuten gehen. Willst du noch bleiben?«
    »Auf keinen Fall. Ich möchte mich unbedingt mit Jane Collins in Verbindung setzen.« Nach diesen Worten stand ich auf. Auch Tanner erhob sich.
    Im kleinen Flur trennten wir uns. Tanner ging zu seinen Leuten in das Mordzimmer zurück. Ich wollte die Tote nicht mehr sehen und verließ so rasch wie möglich den Ort des Grauens.
    ***
    Ich hatte noch mit dem Gedanken gespielt, Charlottes Wohnung zu betreten, mich aber dann davon gelöst. Es war wichtig, daß ich Jane Collins und auch Suko einweihte, denn dieser Fall hatte schon Blut genug gekostet. Jetzt waren wir an der Reihe.
    Im Hausflur wurde ich erwartet. Kaum hatte ich den Lift verlassen, als der Hausmeister auf mich zukam. Er sah nicht gut aus, weil er wußte, das etwas in Doreens Apartment geschehen war. Aber man hatte ihn nicht genau informiert, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher