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0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte
Autoren: Jason Dark
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er so stark beeinflußt worden, daß er schon an Möglichkeiten dachte, die ihm früher niemals in den Sinn gekommen wären.
    Ich drückte die Zigarette aus. Geholfen hatte sie mir nicht. Nur den Geschmack im Mund verändert.
    Lilith!
    Der Name dieses Urgeschöpfs schwebte über allem. Und von ihr bis zu Luzifer, dem absolut Bösen, war es nur ein Katzensprung. Sie hatte eingegriffen, sie stand über allem, aber ich wußte nicht, welche Pläne sie damit verfolgte.
    Sie war wieder erstarkt. Davon ging ich einmal aus. Ich dachte dabei auch an ihren Sieg über Smash, den Hexenfresser, der damals Liliths Getreue, auch Frauen, auf eine so grausame Art und Weise umgebracht hatte.
    Bei diesem Fall hatte ich nicht allein gestanden. Jane Collins, die Detektivin und ehemalige Hexe, hatte mich dabei unterstützt. An ihrem Namen blieben meine Gedanken hängen.
    Ich würde sie auf jeden Fall einweihen. Es konnte durchaus sein, daß sie eine Idee hatte, wie ich an Lilith in diesem Fall herankam. Aber nicht nur sie war wichtig. Eine gewisse Charlotte zählte ebenfalls dazu und natürlich wollte ich das Verschwinden der Männer aufklären.
    Ja, es waren nur Männer verschwunden.
    Bisher hatte ich es mit leichten Mädchen zu tun gehabt. Das genau war das Band, das mich zum Ziel führen konnte.
    Es war zwar eine Theorie, aber ich dehnte sie aus. Die Verschwundenen konnten durchaus Gäste dieser Charlotte gewesen sein. Was mit ihnen dann geschehen war, niemand wußte es. Nur war ich nach diesen Vorfällen mehr denn je davon überzeugt, daß sie nicht mehr lebten.
    Charlotte also. Die Frau mit dem Engelsgesicht. Tatsächlich aber eine grausame Mörderin. Oder doch nicht?
    Ich bekam meine Gedanken nicht so recht geordnet. Irgendwo war ich auch Polizist, und ich ging davon aus, daß Mörder Spuren hinterlassen.
    Bei Charlotte hatte ich keine gefunden. Ihre Wohnung war gewissermaßen clean gewesen. Aus diesem Grunde war ich davon überzeugt, daß sie ihre späteren Mordopfer nicht in ihrem Apartment empfangen hatte.
    Es mußte noch ein anderes Versteck geben. Eine Zweitwohnung, wie man so schön sagt.
    Aber auch das war nicht das Gelbe vom Ei. Sie wäre bei derartig schlimmen Taten immer aufgefallen. Also kam eine normale Wohnung schon nicht infrage. Ein Versteck. Irgendwo in der Einsamkeit gelegen. Ein Haus, ein Schuppen, was immer es sein mochte.
    Ohne daß ich es wollte, löste sich aus meinem Mund ein Lachen. Ich lachte mich nicht selbst aus, aber ich wußte, wie schwer es sein würde, ein derartiges Versteck zu finden.
    Allein in der Umgebung von London konnte ich jahrelang suchen, ohne einen Erfolg zu verbuchen.
    Aber der Gedanke daran ließ mich nicht los.
    Es klingelte.
    Mit einer abgeschlafft wirkenden Bewegung stand ich auf und ging zur Tür. Tanner schaute mich an. Hinter ihm drängten sich die Männer seiner Crew. Auch eine Frau zählte dazu, eine Fotografin.
    »Kommt rein!« sagte ich nur, »aber macht euch auf etwas gefaßt.«
    Tanner schob sich an mir vorbei. »Okay, John«, murmelte er, »wir reden später.«
    »Ist in Ordnung.«
    ***
    Später saßen sich Tanner und ich in der Küche gegenüber. Auch er hatte einen Schluck aus der Brandyflasche getrunken, um den Druck im Magen zu vertreiben. Das sollte bei ihm schon etwas heißen, wo er so lange im Geschäft war.
    Wie immer trug er seinen alten Filz auf dem Kopf. Er hatte ihn zurückgeschoben, um über die freie Stirn mit einem Taschentuch wischen zu können. »Spiegel«, sagte er leise. »Spiegel, die zerbrechen, um als tödliche Scherben wie Fallbeile auf Menschen zuzufliegen? Verdammt noch mal, das ist nicht normal!«
    »Stimmt.«
    »Und du weißt, wer oder was dahintersteckt?«
    »Ja«, gab ich nickend zu. »Eine mächtige Dämonin. Eine furchtbare Person. Etwas, das eigentlich längst hätte tot sein müssen, das wir aber aus der Urzeit übernommen haben.« Ich schüttelte den Kopf.
    »Du kommst nicht an sie heran?«
    »Nein.«
    »Und sie hat auch mit den verschwundenen Männern zu tun, zu denen ich auch Dick Stevens zähle?«
    »Das wird wohl so sein.«
    Tanner schaute mich an, als wollte er mich mit seinem Blick durchbohren. »Ich müßte dich nicht kennen, um nicht zu wissen, daß du dir schon eine Theorie zurechtgelegt hast.«
    »Das ist in der Tat der Fall«, gab ich zu. »Ich denke nicht einmal, daß meine Theorie auf zu wackligen Füßen steht. Für mich ist klar, daß Doreens Kollegin Charlotte damit zu tun hatte. Eine Person, die ich nicht kenne. Ich weiß
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