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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie
Autoren: Unbekannt
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Auszeichnungen erhalten hatte.
    „Sie meinen die Reaktion der Menschen auf das Ultimatum", stellte Tifflor fest.
    „Allerdings", erwiderte Leiv. „Ein Großteil der Menschheit lebt so weiter, als sei nichts geschehen und als stehe uns eine ungetrübte Zukunft bevor. Ich kann da sogar einige Politiker nicht ausnehmen, die über mehr Informationen verfügen als die breite Öffentlichkeit. Sie versuchen mit aller Macht, ihre kleinIichen Ziele zu verwirklichen, ohne daran zu denken, daß die Erde eine lebensfeindliche Wüste wird, wenn wir das Orbiter-Problem nicht lösen."
    „Das ist richtig", sagte Tifflor.
    „An den Börsen der~Welt stürzen die Kurse. In der Wirtschaft zieht eine Totengräberstimmung herauf, die katastrophale Auswirkungen haben wird. Viele Menschen versuchen, die erworbenen Vermögen zu retten, was durchaus verständlich ist."
    „Viele Menschen regeln jedoch auch noch andere Dinge, die sich mit dem Gesetz nicht vereinbaren lassen", fügte Vemba hinzu.
    „Ich weiß", sagte Julian Tifflor und trank erneut einen Schluck Kaffee. „Die Kriminalität nimmt in einem beängstigenden Maße zu."
    „Viele sind offenbar davon überzeugt, daß sie die Erde in zehn Tagen verlassen müssen", stellte Leiv fest.
    „Und jetzt werden sie kriminell, weil sie glauben, ungeschoren davonkommen zu können. Morde werden oft aus nichtigen Motiven heraus begangen. Die Zahl der Überfälle war noch nie so hoch wie heute, obwohl niemand seine Beute mitnehmen kann, wenn wir die Erde tatsächlich verlassen müssen. Wir haben herausgefunden, daß es Banden gibt, die Überfälle verüben und die Beute irgendwo verstecken. Man hofft, irgendwann wieder zur Erde zurückkehren und die Beute dann ausgraben zu können. Die Kriminalität ist zu einem Problem geworden, das unser aller Schicksal entscheiden kann. Ich fürchte, daß die Orbiter Beobachter auf der Erde haben. Diese könnten sehen, was hier geschieht, und dieses Geschehen würde dann in das Bild passen, das sie sich von den Garbeschianern gemacht haben."
    Tifflor verabschiedete die beiden Wissenschaftler. Die Konferenz war verlaufen, wie er befürchtet hatte.
    Sie war ergebnislos geblieben, wie so viele andere auch, die ihr vorangegangen waren. An zahllosen Stellen hatte er sich Rat für seine Entscheidungen eingeholt, aber niemand konnte ihm sagen, wie der OrbiterGefahr zu begegnen war.
    Im Grunde genommen hoffte Julian Tifflor auf ein Wunder. Er klammerte sich an den Gedanken, daß die Orbiter doch noch ein Einsehen zeigen würden, oder daß der Vario-500 eine Möglichkeit hatte, von außen einzugreifen.
    Zudem hoffte Tifflor, daß sich Möglichkeiten für weitere Verhandlungen ergeben würden.
    Trumpfkarten hatte er nicht in der Hand.
    Die Lage schien ausweglos zu sein.
    Er wußte, daß täglich zahllose Männer und Frauen in den Vorzimmern erschienen und behaupteten, Lösungen für das Orbiter-Problem anbieten zu können. Zu Anfang hatte er allen die Möglichkeit gegeben, sich ausführlich zu äußern. Doch dabei war nichts herausgekommen. Kein einziger brauchbarer Vorschlag war dabei gewesen. So hatte sich Tifflor entschlossen, niemanden mehr zu empfangen, um seine Arbeit nicht durch unnütze Gespräche zu blockieren.
    Die gewonnene Zeit nutzte er lieber, um mit wissenschaftlichen Kapazitäten aus verschiedenen Disziplinen zu sprechen, um vielleicht doch irgendwo einen Hinweis auf eine Lösung zu bekommen.
    Da er jedoch damit rechnen mußte, daß das Problem nicht gelöst werden konnte, liefen gleichzeitig die ersten Vorbereitungen für eine Evakuierung der Erde an, obwohl es unmöglich erschien, über acht Milliarden Menschen in zehn Tagen bis über den Rand der Galaxis hinaus zu transportieren.
    Es wäre jedoch sträflich leichtsinnig und unverantwortlich gewesen, keine Vorkehrungen für eine mögliche Evakuierung zu treffen.
    In der Regierung der LFT machte sich Verzweiflung breit.
     
    *
     
    Runny blieb in der Eingangshalle einer Antigravleiter-Station stehen und blickte auf die Reihe der zweiundzwanzig Videoschirme, auf denen er die Programme von Terra-Vision verfolgen konnte.
    Auf zwei Kanälen wurden Nachrichten gesendet.
    Sie interessierten Runny eigentlich nicht, aber er hörte dennoch zu. Wieder war die Rede vom Orbiter-Problem und der drohenden Evakuierung der Menschheit.
    Runny drückte seine Identifikationsplakette gegen die Lesescheibe eines Videogeräts, und unmittelbar darauf war er mit seinem Hauscomputer verbunden.
    „Weißt du eigentlich,
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