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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons
Autoren: W. A. Travers
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endete.
    Darauf gingen die beiden Männer zu.
    Robert blickte auf seinen Geigerzähler. Die Strahlung war etwas zurückgegangen. Das hatte er erwartet.
    Das Grollen erklang irgendwo hinter der Wand. Sie kamen näher und näher.
    Robert richtete den Strahl seiner Lampe gegen die Decke.
    Die Halle war sorgfältig aus dem Stein gehauen worden. Deutlich ließen sich die Spuren der Werkzeuge erkennen.
    Robert Creely versuchte, die Größe der Halle zu schätzen. Es gelang ihm nicht. Es gab kein Licht außer dem, das trübe aus der winzigen Taschenlampe kam. Der dünne Strahl zitterte über die Wände und den verrotteten Maschinenpark.
    Von Wand zu Wand mochten es vielleicht zwanzig Meter sein. Die Halle war annähernd quadratisch.
    Weiter glitt der schwache Lichtstrahl. Die bizarren Maschinen machten einen unvollkommenen Eindruck. Sie erschienen halb fertig. Erst jetzt kam das Robert zu Bewußtsein.
    Dann entdeckte er ein Skelett.
    „Ich…“, keuchte Eastman. Was er hatte sagen wollen, blieb unverständlich.
    Robert Creely blickte ihn von der Seite an.
    Das Gesicht des Engländers war schmerzverzerrt.
    Der Expeditionsleiter blieb stehen.
    „Ich kann nicht mehr“, brachte Martin Eastman endlich hervor.
    Robert ließ ihn langsam zu Boden gleiten.
    „Vielleicht ist der Fuß doch gebrochen“, vermutete er.
    „Ich weiß nicht“, kam es kraftlos zurück.
    Es grollte. Es klang wie eine Aufforderung zum Weitergehen.
    „Wir machen hier eine kleine Verschnaufpause“, ordnete Creely an. Eastman nickte dankbar.
    Robert ging zu dem Skelett.
    Der Staub auf den ausgebleichten Knochen war so dick wie in der übrigen Halle.
    Robert Creely begann sie zu durchstöbern. Er fand die sterblichen Überreste von insgesamt acht Menschen. Sie lagen zum größten Teil hinter den Maschinen. Deshalb hatte Robert sie nicht sofort gesehen.
    Eines stimmte den New Yorker nachdenklich: Die Zeit des Todes war unglaublich unterschiedlich. Das erste Skelett war wohl das älteste. Ein Toter trug einen Lendenschurz. Robert fand sogar noch Reste des verwesten Fleisches. Der Leichnam konnte höchstens dreißig Jahre hier liegen. War der Mensch der Radioaktivität zum Opfer gefallen?
    Er berührte die Knochen. Sie zerfielen zu Staub. Ja, hier unten hatte nicht nur der Zahn der Zeit genagt. Einen Teil zur Zerstörung hatte auch die Radioaktivität beigetragen.
    Robert kehrte zu Martin Eastman zurück. Dieser machte einen apathischen Eindruck. Er erschrak, als ihn Robert berührte.
    „Was ist los?“ erkundigte sich der Expeditionsleiter besorgt.
    „Mein Kopf“, sagte der Engländer nur. „Es ist etwas in meinem Kopf. Ich habe Schmerzen.“
    Robert Creely erschrak. Er überlegte einen Moment.
    „Die Schmerzen im Fuß sind aber stärker, wie?“
    Martin Eastman nickte nur.
    „Sei froh darüber“, sagte Robert und klopfte ihm auf die Schulter. „Ohne deinen angeknacksten Fuß wäre dein Leben wohl keinen Pfifferling mehr wert.“
    „Ich verstehe nicht…“
    „Warte es ab! In wenigen Minuten weißt du alles“, versprach Robert Creely.
    Er half Martin Eastman auf.
    „Kannst du weiter?“
    „Ich denke schon.“
    Sie bewegten sich auf die Wand zu, an der der Weg endete, der sich durch den Staub zog. Der furchtbare Laut schien sich zu verstärken.
    Robert Creely hatte sich fast schon an ihn gewöhnt. Er wußte, was sie erwartete, aber er wußte auch, daß sie weitergehen mußten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Es gab keinen Weg zurück.
    Er tastete die Wand ab, in der sich eine Öffnung bildete.
    Eine weitere Halle tat sich auf. Sie war viel größer als die erste und fast kreisrund. In der Mitte der Decke befand sich ein kopfgroßes Loch. Ein Frischluftschacht?
    Robert Creely nahm es an. Durch diesen Schacht war wohl das furchtbare Grollen nach oben gedrungen.
    Robert ließ seine Blicke schweifen, bis sie in der Mitte der Halle hängenblieben.
    Jetzt erst bemerkte Robert Creely, daß Martin Eastman zusammengebrochen war. Der Engländer hatte das Bewußtsein verloren.
    Robert wußte auch warum. Es war die Anwesenheit des strahlenden Dämons, die in Eastmans Gehirn einen Kurzschluß hervorrief.
    Dieser strahlende Dämon befand sich nämlich direkt vor ihnen, in der Mitte der Halle.
    Robert Creely trat langsam näher und schleifte Eastman mit sich. Er konnte ohnehin nicht mehr ausweichen, also wollte er der Sache ins Auge sehen.
    Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er bereits wahnsinnig geworden war. Ein normaler Mensch hätte sich doch
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