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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons
Autoren: W. A. Travers
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nichts aus. Er fühlte sich wohl.
    „Du hast dich geirrt, Dämon, und dieser Irrtum ist für meine Gefährten tödlich!“ sagte Robert Creely.
    Das Wesen hatte seine Gedanken gelesen. Es wußte, daß er die Wahrheit sprach.
    „Dennoch werden sie lange genug leben, um dich zu töten.“
    Robert Creely wich langsam zurück. Die besessenen Gefährten kamen auf ihn zu. Nur einer besaß eine Waffe: Francis Cowan. Alle anderen hatten ihre Waffen mit den Anzügen zurückgelassen. Auch hier hatte der Dämon einen Fehler gemacht. Offenbar war seine Intelligenz nicht sehr groß. Bei ihm überwogen die dämonischen Fähigkeiten.
    Francis Cowan hob die Hand mit der Waffe. Sie zitterte. Schuld daran war in erster Linie, daß er dem Tod schon näher war als dem Leben.
    Robert Creely richtete seinen Revolver auf den unförmigen, schwammigen Körper in der Wanne.
    „Ichschieße auf dich, wenn du keinen Rückzug befiehlst“, drohte er.
    Sein Herz pochte wild. Aber er bildete sich ein, noch nicht alle Trümpfe ausgespielt zu haben.
    Der Dämon indessen ließ sich nicht beeindrucken.
    Da drückte der Expeditionsleiter ab.
    Einmal, zweimal. Die Kugeln schlugen in den Leib des Dämons.
    Das unmenschliche Wesen spürte Schmerzen, die wellenförmig durch seinen Körper rasten. Es war erstaunt. Niemals in all der Zeit, da es bestand, hatte es so etwas empfunden.
    Ein drittes Mal schoß Robert Creely.
    Der Dämon bäumte sich auf. Sein Gehirn strahlte den Schmerz ab, der Robert wie ein Peitschenhieb traf. Sein Kopf schien zu bersten.
    Eisern behielt er sich in der Gewalt. Sein Zeigefinger krümmte sich das vierte mal um den Abzug.
    Der Dämon starb nicht. Er bekämpfte den Schmerz und besiegte ihn fast. Dann spürte er ihn nur noch unterschwellig.
    Dafür waren sein Haß und seine Wut stärker geworden.
    Die vier besessenen Menschen traten vor. Francis Cowan zielte mit seinem Revolver.
    Der fünfte Schuß peitschte durch die unterirdische Halle. Es war ein Schuß, der Robert Creely galt.
     

     
    Dick Slayton erwachte aus einem furchtbaren Alptraum. Er spürte Schmerzen, die in seinem Kopf entstanden und seinen Körper aufwühlten.
    Es dauerte eine Weile, bis ihm bewußt wurde, daß es Schmerzen waren, die mit seinem eigenen Körper nichts zu tun hatten.
    Es war, dem strahlenden Dämon geglückt, ihn in seine Gewalt zu bekommen, und er stand ohne Strahlenschutzanzug hier, mitten in den Ruinen.
    Er zögerte keinen Augenblick.
    Blitzschnell orientierte er sich. Er mußte weg, so schnell wie möglich heraus aus der versunkenen Stadt.
    Er rannte um sein Leben.
    Da lag der Anzug, dessen er sich entledigt hatte. Im Laufen hob er ihn auf, ebenso den Schutzhelm.
    Hinter der Mauer streifte er den Anzug über und machte sein Funkgerät klar.
    „Doris!“ rief er in das Mikrophon. „Doris Miller!“
    Keine Antwort.
    Verzweiflung ergriff ihn. War auch die Frau in den Fängen des strahlenden Dämons?
    „Doris! Verdammt, so melde dich doch endlich!“
    „Was ist los, Dick?“ Die Stimme von Doris. Sie war in Ordnung, der Dämon hatte keine Macht über sie.
    „Mädchen, wie geht es dir?“ keuchte Dick Slayton.
    „Du bist wohl übergeschnappt, was?“
    „Nein, das bin ich nicht.“ Er überlegte kurz. „Doch, du hast recht: Ich bin total übergeschnappt. Ich habe mich noch nie so über eine menschliche Stimme gefreut.“
    „Was ist mit dir?“ kam es besorgt zurück. „Was hast du inzwischen erlebt und gesehen?“
    „Ich weiß nicht, was passiert ist. Irgendwie hat der Dämon vorübergehend von mir Besitz ergriffen.“
    „Das kann ich nicht glauben.“
    Dick erzählte nun, was er wußte. Als er von Doris hörte, daß die Gefährten weg waren, entschloß er sich sofort, sie zu suchen.
    „Ich werde zur Stadt zurückkehren. Der Anzug wird mich schützen.“
    „Ja, vor der Strahlung, aber nicht vor dem strahlenden Dämon.“
    „Ich muß zurück! Vielleicht kann ich noch einen der Gefährten retten!“
    „Du findest den Tod, Dick! Komm zurück. Versuch es nicht mehr! Du hattest Glück, daß du der rätselhaften, furchtbaren Macht entfliehen konntest. Bleib hier!“
    Welche Gefühle bewegten die junge Frau? Wollte sie nur deshalb Dicks Rückkehr, weil sie sich allein fühlte – allein und relativ schutzlos der Gefahr durch den Dämon ausgesetzt? Oder empfand sie mehr für ihn, als Dick Slayton zu hoffen gewagt hatte?
    „Es muß sein, daß ich gehe“, sagte er leise.
    Die Antwort war ein Schluchzen.
     

     

Die Kugel verfehlte
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