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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons
Autoren: W. A. Travers
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ihn.
    Robert Creely mußte zurückschießen, so schwer es ihm auch fiel. Francis Cowan hätte ohnehin nur noch Minuten zu leben gehabt.
    Creely traf den Unglücklichen mitten ins Herz.
    Dem Expeditionsleiter blieb nur noch die Flucht. Die Kugeln hatten den Dämon nicht töten können.
    In fliegender Hast tastete Robert Creely die Wand ab.
    Er hatte richtig vermutet. Hier gab es einen Durchgang. Eine Öffnung zeigte sich in der Felswand.
    Bedenkenlos rannte Robert in die Dunkelheit.
    Er richtete den Strahl der Taschenlampe vor sich auf den Weg.
    War die Batterie schon zu schwach oder war der Gang wirklich so lang? Der Lichtstrahl erfaßte kein Ende.
    Robert lief weiter.
    Da kam ihm ein furchtbarer Gedanke. Er blieb stehen. Das Licht der Lampe zeigte auf die Skala des Geigerzählers.
    Es war fast schon zu spät!
    Er leuchtete um sich. Und da war auch das Ende des Ganges – nur wenige Meter entfernt.
    Robert sah, warum man den Gang in den Felsen gehauen hatte: Dort lagerte das Plutonium. Er kehrte sofort um und lief zurück.
    In diesem Moment tauchte ein Mann vor ihm auf.
    Erschrocken fuhr er zurück.
    Es war Arno Kelving. Die Augen blickten tot. Er richtete Cowans Waffe auf Robert. Aber Creely war schneller, er drückte ab. Kelving war sofort tot. Creely nahm die Pistole aus der schlaffen Hand. Dann eilte er in die Halle zurück und begann wieder auf den Dämon zu schießen. Jedes mal, wenn das breiige Wesen nach Luft schnappte, sandte Creely eine Kugel in das entstehende Loch.
    Er verschoß alle Munition, und plötzlich war kein Leben mehr in dem furchtbaren schleimigen Wesen.
    Da erst erinnerte er sich an Martin Eastman, der inzwischen zu sich gekommen war. Eastman schaute verständnislos auf die Leichen seiner Gefährten.
    Robert packte Martin Eastman unter den Armen und warf einen letzten Blick auf den Dämon. Es gab keinen Zweifel, das Wesen war tot.
    Dann erreichten sie endlich den Fahrstuhlschacht.
    Die versenkbare Steinplatte befand sich oben. Es gab keinerlei Vorrichtung, um sie von hier aus zu bewegen.
    Und hundert Meter waren ohne Hilfsmittel nicht zu überwinden!
     

     
    Slayton überlegte. Er hatte die Ruine erreicht und den Fahrstuhl entdeckt. Aber er fand keinen Mechanismus, um ihn zu bedienen.
    Da erklang Creelys Stimme aus dem Funkgerät. Slayton tat, wie ihm geheißen: Er rollte große Steine auf den überdimensionalen Lift, der sich auch gleich in Bewegung setzte.
    Spannende Sekunden begannen. Würde die Steinplatte von selbst wieder heraufkommen?
    Sie tat es!
    Wenig später waren die beiden oben.
    „Alle sind tot!“ sagte Robert Creely zu Slayton. „Was ist mit Doris Miller?“
    „Sie wartet auf uns“, war die Antwort.
     

     
    Doris Miller hatte das Warten satt. Entschlossen setzte sie die Schutzmaske auf und wollte sich auf den Weg machen. In diesem Augenblick erreichte sie der Funkspruch.
    „Dick!“ rief sie aufgeregt. „Was ist? Bist du in Ordnung?“
    „Wir sind nur noch insgesamt vier Überlebende“, drang es undeutlich aus dem Gerät. „Ich habe Robert und Martin gefunden. Sie haben den strahlenden Dämon getötet!“
    Doris atmete schwer.
    „Was sagst du da? Den strahlenden Dämon getötet? Aber dann…“
    „Freue dich nicht zu früh. Martin Eastman ist verletzt. In unserem Zustand schaffen wir den Rückweg nie. Wir kommen jetzt zu dir.“
    Dick Slayton, Robert Creely und Martin Eastman machten sich auf den Weg zum Lager. Unterwegs wurden sie von der Dunkelheit überrascht. Sie brach in der für diese Breitengrade gewohnten Schnelligkeit ein.
    Als sie das Lager erreicht hatten, ließen sie sich einfach fallen. Ein tiefer, traumloser Schlaf löschte ihre trüben Gedanken aus.
    Erst gegen Morgen wieder quälten sie wirre Träume – Träume, in denen ihnen die Ausweglosigkeit ihrer Lage zu Bewußtsein kam.
    Doris Miller fühlte sich an den Schultern gepackt und brutal geschüttelt. Mit einem Aufschrei erwachte sie.
    Verstört blickte sie sich um. Dick Slayton hatte sich über sie gebeugt. Sein Gesicht war verzerrt.
    „Doris, wach auf!“ rief er. Dann sah er, daß sie längst die Augen geöffnet hatte. „Doris!“ Ein fast irres Lachen kam über seine Lippen. „Doris, hörst du es denn nicht?“
    Sie setzte sich auf. Was war los?
    Dann hörte sie es auch: Motorengeräusch!
    Aber was für Motoren waren das?
    „Ein Flugzeug!“ brüllte Dick Slayton. Wie ein Irrer sprang er auf der Lichtung herum und winkte zum Himmel.
    Aber Doris Miller blickte empor. Der Atem stockte ihr.
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