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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch
Autoren: Frank deLorca
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Blutlache lag.
    Und er dachte daran, dass dieser grauenvolle Dämon Biggy – seine geliebte schöne Biggy – ebenso verstümmeln und zerfetzen würde.
    Eine Vorstellung, die Peters Geist über die Grenze des Wahnsinns brachte.
    Peter Lester drehte durch, stürmte vor, auf den schrecklichen Dämon zu, hörte Biggy hinter sich aufschreien und sah, wie der Todesvogel seinen spitzen Schnabel gierig aufriss.
    Doch Peter griff den Dämonenvogel nicht direkt an, er schnappte sich eine der Feuersäulen, entwickelte in seiner Raserei eine nie da gewesene Kraft und schleuderte die Feuersäule schreiend dem Vogel entgegen.
    Doch er traf nicht. Die Feuersäule jagte an dem ausweichenden Teufelsvogel vorbei – und rammte das Pult mit dem Buch darauf.
    Es stürzte um und gegen eine der Ölschalen. Es war die mit dem grünen Feuer.
    Das Öl breitete sich sofort zu einer großen Lache aus, auf der das Feuer waberte.
    Der rote Todesvogel krächzte schrill auf, der schlanke Schwanenhals zuckte konvulsivisch.
    Flammen leckten an das Buch Sratnaros, fraßen sich in die Seiten.
    Der Dämon schrie noch mehr. Die Flügel schlugen wild. Der Vogel sprang hoch, flatterte, plumpste zurück.
    Je mehr das Buch ein Raub der Flammen wurde, desto schriller und grässlicher wurden seine gequälten Schreie.
    Die Seiten des Buches wurden zu wirbelndem Ruß.
    »Zurück!« schrie Peter Lester, packte das Mädchen und schob es aus dem Raum. »Wir müssen weg hier!«
    Sratnaros kam nicht mehr los. Er stürzte auf das Buch zu, versuchte das Feuer mit seinem eigenen Körper zu löschen, doch das Gefieder ging selbst in Flammen auf, bis der Dämon als Fackel dastand.
    Von einem inneren Zwang getrieben, schaute Peter noch einmal zurück, obwohl die Hitze ihm schon die Brauen versengte.
    Er nahm schemenhaft noch die Verwandlung wahr, wie der rote Todesvogel sich auflöste, wie eine menschliche Gestalt aus ihm wurde.
    Peter glaubte Joan Russel zu erkennen.
    Sie kippte vornüber. Funken stoben auf.
    Peter hörte ihre gellenden Schreie, sah, wie sie wild um sich schlug, während das gierige Feuer ihr das Fleisch vom Körper fraß.
    Sie verbrannte bei lebendigem Leibe, kreischte schrill und wälzte sich immer wieder herum, ohne jedoch die Flammen löschen zu können.
    Die Hitze wurde unerträglich.
    Peter rannte los. Seine Verlobte zog er hinter sich her.
    Sie liefen, als wären tausend Teufel hinter ihnen her.
    ***
    Eine Meile vom Grundstück entfernt, hielt Peter, den Mercedes an. Von hier aus konnte man das Grundstück gut überblicken.
    Das brennende Haus färbte den Himmel rot. Schwarzer Qualm wallte auf.
    Peter und Biggy blickten zurück. »Was sollen wir tun?« fragte Biggy. »Die Polizei alarmieren?«
    »Ich glaube nicht, dass das richtig wäre. Kein Mensch wird uns glauben. Ich kann es selbst noch nicht fassen. Bestimmt ist es besser, wir behalten unser Wissen für uns. Wir werden fortgehen aus London. Weit fort. Und wir werden versuchen müssen, zu vergessen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, nickte sie. »Aber werden wir jemals vergessen können?«
    Er drückte sie sanft an sich und legte den Gang ein. Er wollte von hier verschwunden sein, bevor die Feuerwehr anrückte.
    ENDE
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