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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W.
Autoren: Christian Schwarz
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Mauervorsprung, auf sein Schwert gestützt; ein Bein hatte er hochgestellt.
    »Ihr habt es also aus dem Labyrinth der Blutarena geschafft!«, brüllte er. »Allerdings sehe ich, dass da jemand fehlt. Wo habt ihr denn eure Freundin gelassen? Sie wird doch nicht etwa tot sein? Oder nicht? Nun gut, dann werdet ihr dem Weib eben hier draußen in den Tod nachfolgen, damit ihr so schnell wie möglich wieder vereint seid.«
    Ein fast irres Lachen ertönte. Gleichzeitig schob sich ein weiterer, absolut gigantischer Schatten in das Blickfeld der Männer. Er tauchte am Himmel hinter Mickaman auf und nahm fast den gesamten Horizont für sich ein. Majestätisch schwebte das tief schwarze Wesen auf riesigen Schwingen daher.
    »Elurac«, flüsterte Daan voller Entsetzen. Der Totenvogel, der die Sonne verfinsterte, wenn er kam, um die Sterbenden zu holen.
    Zamorra erkannte etwas Anderes in dem riesigen Vieh. Mächtige Stoßhörner zierten den kantigen Schädel mit dem schwarzbraunen, ledrigen Gesicht. Der Fledermausdämon, der hier anschwebte, war die Vergrößerung eines Wächterdämons, die einst den Schwarzen Berg mit dem Thronsaal des Fürsten der Finsternis in Höllentiefen bewacht hatten. Adax hatte ihr Anführer geheißen.
    »Ja, Elurac«, schrie Mickaman. »Er weiß, dass er gleich zwei arme Seelen zu fassen bekommt.«
    Elurac schwebte nun direkt über Mickaman. Der sprang senkrecht nach oben, überwand mit einem Satz viele Meter und kam auf dem Hals der Riesenfledermaus zu sitzen. »Und nun sterbt wohl!«
    Der düstere Himmel verdunkelte sich erneut. Millionen von Vögeln zogen wie ein schwarzer Teppich über den Horizont und näherten sich.
    Vögel?
    Weitere Vampire!
    Jeder einzelne nicht mehr als einen halben Meter groß!
    Zamorra schrie, als die schwarze Wand auf ihn herabfiel. Er befahl Merlins Stern erneut den Angriff. Der grüne Abwehrschirm umfloss Zamorras Körperkonturen, während silberne Blitze zuckten und Hunderte der Blutsauger vom Himmel holten. Ultrahoch schreiend vergingen sie in grellen Fackeln. Trotzdem schienen die Abschüsse nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein. Gleichzeitig sauste Zamorras Schwert durch die Luft, fraß sich durch Haut, Muskeln und Sehnen. Es knirschte, Blut spritzte, weitere Blutsauger taumelten der Erde entgegen und wurden dort von ihren Artgenossen kreischend zerrissen.
    Der Professor fühlte Schwäche aufkommen. Natürlich. Das Amulett bediente sich im Einsatz an seinen Kräften. Und die waren nicht unbegrenzt. In einem Anflug von Panik musste er es deaktivieren.
    Die Silberblitze erloschen, der magische Abwehrschirm ebenfalls. Sofort fühlte Zamorra Krallen in seinen Haaren, schlagende Flügel im Gesicht, kleine, scharfe Reißzähne auf der Haut. Höllische Schmerzen durchzuckten seinen Körper. Er brüllte laut, verzerrte das Gesicht fast bis zur unkenntlichen Fratze. Der Professor drehte sich um seine eigene Achse, fasste sich in die Haare, fühlte borstige Körper zwischen seinen Fingern und riss sie weg. Um die Biester abzustreifen, die sich in Bauch und Schultern verbissen, musste er nun das Schwert fallen lassen.
    Der Meister des Übersinnlichen kämpfte verbissen, er sah schon längst nicht mehr, wie es seinem Leidensgenossen erging. Doch für jeden weiteren Vampir, den er tötete, fielen auch jetzt noch fünf andere vom Himmel. Um nicht in einem riesigen schwarzen Haufen aus schlagenden Flügeln und weit aufgerissenen Mäulern zu verrecken, floh Zamorra schließlich. Im Moment war er sich wirklich nicht mehr sicher, ob er die Attacke lebend überstehen würde. Nur mühsam kam er in Schritt, wieder kam es ihm vor, als stapfe er durch zähen Sumpf. Er stolperte und torkelte auf die Tür zu, durch die sie gekommen waren, seine schwarzen Begleiter wie eine lebende Schleppe hinter sich herziehend. Noch immer arbeiteten seine Arme wie Windmühlenflügel, aber seine Kraft erlahmte zusehends.
    Da brannte sich ihm eine Idee wie ein Fanal ins Hirn. Er zog die beiden Augen aus der Tasche. Sofort leuchteten sie grellblau auf. Der Schein breitete sich explosionsartig über den ganzen Himmel aus und ließ ihn in einem strahlenden Nachtblau erscheinen. Die Vampire begannen kollektiv zu taumeln und abzustürzen und lösten sich schließlich auf.
    Elurac, den riesigen Wächterdämon, ereilte das gleiche Schicksal. Mickaman stürzte aus großer Höhe ab, ohne dass ihm etwas geschah. Er brüllte nur wütend. Dann stand er wieder auf der Mauer.
    »Was hast du getan!«,
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