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0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

0969 - Die magischen Welten des Duncan W.

Titel: 0969 - Die magischen Welten des Duncan W.
Autoren: Christian Schwarz
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entgegen schlugen, waren so stark, dass sie entsetzt aufgab und wimmernd die Hände vors Gesicht schlug.
    Die kleine Gruppe wandte sich nach links und fand sich gleich darauf in einem Gewirr von Gängen, Kavernen und kleinen Räumen, die hinter vermoderten Türen lagen, wieder. Schatten, die wie zweibeinige Höllenhunde mit glühenden Augen und gefletschten Zähnen aussahen, huschten vor und hinter ihnen durch die Quergänge, ließen sich jedoch nicht stellen. Die Menschen versuchten es, waren aber viel zu langsam. Zamorra hatte sogar den Eindruck, als bewegten sie sich im Vergleich zu den Schatten in einem zähen Sumpf. Trotzdem versuchte er es immer wieder. Dabei stieß er in einem schmalen Gang auf ein herumliegendes Schwert. Er nahm es auf. Es fühlte sich gut an.
    Aha, eine Waffe für mich. Mal sehen, was sie mir bringt. Ob ich wohl wieder aus dem Spiel geflogen wäre, wenn ich sie nicht gefunden hätte? Oder fliege ich demnächst raus, weil ich sie mitnehme? Es wird sich weisen.
    Zamorra blieb konzentriert. Er wusste, dass er Schmerzen erleiden konnte, das wollte er so gut wie möglich vermeiden. Der Meister des Übersinnlichen stieß zum wiederholten Mal eine Tür auf. Und erstarrte! Ein überraschter Laut stieg aus seiner Kehle. Er riss das Schwert hoch und trat zwei Schritte in den Raum.
    Mitten in der Zelle, die mit stinkendem Stroh ausgelegt war und an deren hinterer Wand es ein vergittertes Fenster gab, durch das gedämpftes Licht fiel, stand Mickaman, sein schlimmer Bruder . Er ähnelte Zamorra kaum, war aber gut drei Meter groß, hatte ein kantiges, gut geschnittenes Gesicht mit ausgeprägtem Kinn und halblangen modischen Haaren und sein rechter Fuß stand auf dem Brustkorb eines kopflosen Monsters, das die Muskelberge des Hulk aufwies. Aufgewiesen hatte. Der abgerissene Schädel mit der heraushängenden Zunge und den grünen Warzen, die noch im Tod unablässig Schleim absonderten, lag im Eck, der aufgedunsene Körper zuckte noch krampfartig. Mickaman, der seltsamerweise ein T-Shirt der New York Yankees trug, strahlte eine noch intensivere Düsternis aus als seine Umgebung. Inmitten des rötlichen Leuchtens wirkte er wie ein dämonischer Schattenriss, so, als sei er der Teufel selbst. Zamorra musterte sein böses Ich kalt, während Lara und Daan, die hinter ihm in die Zelle drängten, deutliche Anzeichen von Angst zeigten.
    Plötzlich durchfuhr es den Meister des Übersinnlichen siedend heiß. Die jähe Erkenntnis machte seine Knie weich und ließ ihn ein wenig wanken.
    Das… das muss ein Irrtum sein, das gibt's nicht. Ich täusche mich. Ich muss mich einfach täuschen!
    »Willkommen, schwacher Bruder «, sagte Mickaman und aus seiner Stimme troff der Hohn. »Es ist mir eine hohe Ehre, dich in meiner Welt begrüßen zu können. Schön, dass du meine Einladung angenommen hast. Ich gratuliere dir dazu. Auch wenn ich sicher nicht fehl in der Annahme gehe, dass du deine Freunde mitgebracht hast, um mich zu eliminieren.«
    Mickaman hob sein Schwert. »Du bist mir in die Falle gegangen, schwacher Bruder «, zischte er. »Was wollt ihr hier ausrichten? Meine Welt ist nicht geschaffen für euch. Ihr werdet elend verrecken. Gleich hier unten in den Katakomben, weil ihr nicht hinausfinden werdet. Und weil ihr keine Nahrung und kein Wasser findet, das euer Körper so nötig braucht.«
    Wieder lachte er höhnisch. »Und wenn du erst tot bist, mein schwacher Bruder Zamorra, ist der Weg in deine Welt endgültig frei für mich. Dann werde ich den Kreaturen der Schwefelklüfte den Weg auf die Erde ebnen und sie werden wie das Verhängnis über alle Menschen kommen. Die Erde wird ein Hort der Finsternis und ich Satans Statthalter auf Erden.«
    Daan stieß einen Wutschrei aus. Er drückte Zamorra beiseite, hob die Axt schräg über den Kopf und ging damit auf Mickaman los. Dem Meister des Übersinnlichen stockte der Atem. Auch jetzt kamen ihm Daans Bewegungen ziemlich langsam vor. Die fürchterliche Waffe sauste auf Mickaman herunter. Schneller als der Kobradämon Ssacah zustoßen konnte, drehte sich der schlimme Bruder unter dem Schlag weg. Während die Axt mit einem hässlichen Knirschen in den Brustkorb des enthaupteten Körpers fuhr, lief Mickaman waagrecht an der Zellenwand empor! Danach wand er sich durch das Fenstergitter, dessen Quadrate so eng waren, dass nicht mal ein Irrwisch durchgekommen wäre. Im Lichtschacht dahinter drehte er sich und blieb in einer breitbeinigen Hocke. Dabei umklammerte er das Gitter.
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