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0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst
Autoren: Volker Krämer
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stand, war ein Einzelstück, sicher ein Prototyp, der schließlich nie mehr in Serie gegangen war. Die Schattensphäre war ganz einfach ein Geniestreich - und für van Zant beinahe ein Wunder.
    Die Uskugen würden jetzt sicher hektisch damit beschäftigt sein, ihre Daten auszuwerten. Wie sollten sie auch verstehen, was die Schattensphäre soeben bewirkt hatte! Damit waren die Uskugen sicherlich erst einmal voll und ganz beschäftigt.
    Und dennoch wäre es ihm sehr lieb gewesen, wenn Zamorra und Laertes jetzt wieder auftauchen würden. Am liebsten natürlich mit frischen Daten zu der Angst . Artimus musste sich eingestehen, dass er, seit er das Video vom Debakel der DYNASTIE-Flotte gesehen hatte, an nichts anderes mehr denken konnte. Die Kampfschiffe der DYNASTIE DER EWIGEN waren alles andere als Spielzeuge. Sie verkörperten in der gesamten Galaxie die Macht im All. Nichts und niemand hatte ihnen Paroli bieten können, wenn sie über einer fremden Welt aufgetaucht waren.
    Kobylanski meldete sich von seinem Pult.
    »Wie erwartet verhalten sich die Uskugen nun absolut passiv.«
    Aartje Vaneiden ergänzte.
    »Wir werden auch nicht mehr gerufen. Plötzlich wollen die da unten überhaupt nicht mehr mit Laertes sprechen. Merkwürdig, nicht wahr?«
    Artimus grinste die Niederländerin an.
    Und wieder einmal begann eine Zeit des Wartens. Wieder einmal eine Phase der Untätigkeit. Artimus hasste das, denn er wäre jetzt sicher lieber an Zamorras Stelle gewesen.
    Hätte er die Lage gekannt, in der sich der Parapsychologe befand, hätte er es sich vielleicht noch einmal gut überlegt…
    ***
    »Wir müssen sie wecken. Was auch immer geschieht, wenn der Timer auf Null angekommen ist - ich wäre jedenfalls gerne ganz woanders, wenn es soweit ist.«
    Zamorra wollte ganz einfach keine einzige Sekunde mehr verschwenden. Eine leise Stimme antwortete ihm.
    »Sie müssen mich nicht wecken, denn ich bin bereits wach. Wer sind Sie? Wie kommen sie in die Höhlen hinein? Gehören Sie zu denen da draußen? Zu den Vandalen, die all diese Schätze hier zerstören wollen?«
    Zamorra wollte antworten, doch Dalius Laertes deutete ihm per Handbewegung an, dass er das übernehmen würde. Der Uskuge ging in die Hocke, um so auf Augenhöhe mit der Frau zu sein. Dann lächelte er sie an - ja, Dalius Laertes konnte durchaus charmant sein, wenn es denn sein musste.
    »Nein, wir sind nicht hier, um zu zerstören, sondern um zu suchen. Und möglichst auch um zu finden. Ihr seid die Archivarin, nicht wahr?«
    Die alte Frau nickte und erwiderte Laertes' Lächeln.
    »Ja, doch dieses Archiv wird heute für immer geschlossen. Wie seid ihr in die Höhlen gekommen? Den Haupteingang konntet ihr nicht passieren.«
    Laertes nickte.
    »Ich habe als kleiner Junge hier einige Sommer verbracht. Daher kenne ich diese Höhlen sehr genau. Es gibt versteckte Nebeneingänge.«
    »Tatsächlich. Die hatte ich beinahe schon vergessen. Als Kind waren Sie hier? Mir scheint, als käme mir Ihre Stimme so bekannt vor. Nennen Sie mir bitte Ihren Namen? Ich werde übrigens Fortisa genannt und bin tatsächlich die Archivarin.«
    Dalius Laertes stellte sich vor. Plötzlich war da ein hellwaches Leuchten in den Augen der Frau.
    »Ratsherr Laertes? Der größte aller Ventur -Spieler? Wie ist das möglich? Man hat Euch damals offiziell für verschollen erklärt. Wisst Ihr denn überhaupt, wie viele gebrochene Mädchenherzen Ihr auf Uskugen zurückgelassen habt? Ich habe Euer Spiel geliebt - es war so kraftvoll und entschlossen. Es hat nach Dalius Laertes eine Menge Ventur -Stars gegeben, doch keiner hat je an Euch herangereicht.«
    Zamorra glaubte tatsächlich, so etwas wie Stolz in Laertes' Gesicht zu entdecken. Er war damals auf Uskugen tatsächlich eine der kommenden Persönlichkeiten gewesen. Als Ratsherr hatte er - auch wenn er noch jung gewesen war - bereits eine Menge richtungsweisender Eingaben gemacht und teilweise in die Tat umgesetzt; als Ventur -Spieler hatte sein Stern ganz hell geleuchtet! Zudem war er mit einer der schönsten Frauen des Planeten verheiratet gewesen und war glücklicher Vater eines prachtvollen Zwillingspärchens.
    Agol, Uskugens Gestirn, schien hell und freundlich auf ihn herab, so hatte man damals allgemein gesagt. Doch dann hatte sich plötzlich gezeigt, welch ungeheure magische Kraft sich in seinem Sohn Sajol entwickelt hatte.
    Dalius hatte die schmerzvolle Realität erkennen müssen - Sajol war eine Gefahr für diese Welt. Er hatte getan, was zu tun
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