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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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Wasser trinken«, schlug Shao vor, obwohl sie ihren Gast am liebsten etwas anderes gefragt und auch mit Vorwürfen nicht gespart hätte.
    »Ja, danke«, sagte Thamar leise. »Das ist gut, wirklich. Schön, daß du daran gedacht hast.«
    »Keine Ursache.«
    Beide Frauen tranken. Es waren nur ihre Schluckgeräusche zu hören, ansonsten herrschte eine schon bedrückende Stille zwischen ihnen, die sich regelrecht aufgestaut hatte.
    Als Thamar das Glas absetzte, fing sie leise an zu seufzen. »Ich weiß, daß du jetzt Schlimmes über mich denkst. Das kann ich dir auch nicht verübeln und…«
    »Bitte, Thamar, einen Augenblick noch. Ich denke nicht zuviel Schlimmes über dich. Ich bin nur durcheinander. Du mußt auch meine Reaktion verstehen. Du hast da von einem vierfachen Mord gesprochen, und ich denke, daß du es auch geschafft hast, ihn in die Tat umzusetzen, aber ich bin so erzogen worden, daß ich Morde verhindern möchte. Nach dieser Maxime lebe ich auch.«
    Thamar schaufelte die Haare an der rechten Gesichtshälfte zur Seite.
    »Du weißt, wer diese Menschen waren?«
    »Ja, du hast von Mördern, Killern, Verbrechern oder Agenten gesprochen. Das stimmt schon.«
    »Eben.«
    »Bitte, was heißt hier eben? Es waren doch Menschen, nicht wahr?«
    »Schon, aber du solltest daran denken, daß sie eine von uns getötet haben.«
    »Warum?«
    »Weil sie etwas erfahren wollten. Da Estelle ihnen nichts gesagt hat, sie aber wohl erkannt und auch hätte identifizieren können, haben sie die Frau umgebracht. Sie hinterlassen keine Spuren. Dabei fühlen sie sich nicht mal als Verbrecher, weil sie ja nicht von der Mafia oder einer ähnlichen Organisation bezahlt werden. In Wirklichkeit aber sind sie ebenso schlimm. Es sind Verbrecher, es sind Killer. Nur werden sie geschützt.«
    »Staatlich subventioniert«, sagte Shao, auch wenn es zynisch klang.
    »Ja, das stimmt. Es ist beim Geheimdienst nun mal so.«
    »Und sie wollen herausfinden, was damals mit euch alles geschehen ist, nachdem der Vorfall geschah?«
    Thamar nickte. »Was ist denn heute noch eines der größten Geheimnisse, obwohl es immer wieder in den Vordergrund gespielt wurde? Eine Entführung durch Außerirdische. Die Vorfälle häufen sich. Auf einmal melden sich Menschen, die angeblich oder auch real von irgendwelchen fremden Rassen entführt worden sind. Uns ist es so ergangen, und davon mußte dieser Dienst Wind bekommen haben. Es geht den Leuten nicht allein um unser drittes Auge. Das ist als Beigabe gut und schön. Wichtiger für sie sind jedoch die Informationen, die wir während der Entführung erhalten haben. Darauf kommt es ihnen einzig und allein an.«
    »Hat es Sinn, wenn ich dich noch einmal frage, was ihr alles erlebt habt, Thamar?«
    Sie überlegte, griff zum Glas, trank erst einen Schluck und schüttelte den Kopf. »Nein, Shao, es hat keinen Sinn, wenn ich ehrlich sein soll. Das hat auch nichts damit zu tun, daß ich über gewisse Dinge nicht reden will. Ich weiß sie einfach nicht. Sie sind mir entfallen oder waren nie da. Möglicherweise stecken sie noch in meinem Kopf und können von der anderen Seite abgerufen werden. Das alles weiß ich nicht so genau…«
    »Aber eines ist doch klar. Nach dieser Entführung bist du mit unglaublichen Kräften ausgestattet gewesen.«
    »Das kann man so sagen. Wahrscheinlich spielst du auf meine Tat am Computer an.«
    »Sicher.«
    »Das konnte ich zuvor nicht. Da verbindet sich die Technik mit Magie. Ich kann es auch nicht genau erklären, denn ich erinnere mich nicht daran, was während der Entführung alles passierte. Es kann durchaus sein, daß unser Gehirn verändert wurde und wir etwas von diesen Außerirdischen übernommen haben. Möglich ist alles, und ich möchte nichts zur Seite schieben. Jedenfalls wurde ich mir dieser Kräfte bewußt, und ich habe sie entsprechend eingesetzt.«
    »Erfolgreich in deinem Sinne?« fragte Shao.
    Thamar hob die Schultern. »Genau kann ich es dir nicht sagen, aber es ist möglich.«
    »Ich muß es wissen.«
    Die Frau hob den Kopf an. »Ich auch, Shao.«
    »Gut.« Shao erhob sich. Sie ging zum Telefon. Dabei spürte sie die Weichheit in ihren Knien. Der Schock war noch immer nicht überwunden, und die Zukunft sah sie eher in düsteren Farben. So sympathisch ihr Thamar auch gewesen war oder es noch war, Shao mußte immer daran denken, daß diese Person durchaus eine Gefahr für diejenigen war, die nicht auf ihrer Seite standen. Shao hatte auch nicht vergessen, wie sie aus dem Spiel
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