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0966 - Die Angst der Psychonautin

0966 - Die Angst der Psychonautin

Titel: 0966 - Die Angst der Psychonautin
Autoren: Jason Dark
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viel auf uns zukommt…«
    ***
    Die Falle war perfekt!
    Dieser Gedanke setzte sich in meinem Hirn fest. Während einer für mich kaum nachvollziehbaren Zeitspanne blieb ich wie in einem Vakuum sitzen und hatte das Gefühl, neben mir zu stehen.
    Dann war die Spanne vorbei, denn plötzlich begann das mörderische Bleigewitter.
    Wir hörten das häßliche Hacken der Schüsse und sahen auch die fahlen Mündungsblitze. Es war den Männern egal, ob die Schüsse gehört wurden, sie wollten nur zu ihrem Ziel gelangen und unseren Schützling in ihre Hände bekommen.
    Deshalb zielten sie auch mehr auf die Reifen. Die Einschläge waren zu hören. Kugeln zerfetzten das Material. Einige wenige stanzten aber auch Löcher in das Rover-Blech.
    Auch von vorn wurde geschossen. Das bekam ich mit, als ich mich duckte. Da splitterte das Glas der Scheinwerfer. Geschosse zogen Furchen durch das Dach. Es war wirklich eine Hölle, in der wir steckten. An Gegenwehr war kaum zu denken.
    Auch Thamar hatte sich geduckt. Sie war beinahe in den Fußraum hineingekrochen, so daß ich mich auf den Beifahrersitz hatte legen können.
    Ich sah das Gesicht der Frau wie einen bleichen Fleck mit zwei großen Augen. Sie sagte kein Wort, und auch von Suko hörte ich nichts. Er hatte sich auf dem Rücksitz klein gemacht. Hätten wir zurückgeschossen, wäre es aus gewesen.
    Die Reifen gab es nur noch als Reste. Auf den Felgen kamen wir nicht weit. Das Autotelefon war ebensowenig getroffen worden wie wir als Insassen. Glück gehabt.
    »Die wollen mich!« sagte Thamar.
    »Ich weiß.«
    »Laßt mich raus!«
    »Nein!«
    Es wurde nicht mehr geschossen. Für eine Weile kam mir die Stille unnatürlich vor. Sie hing wie ein Bleigewicht über uns. Vom Rücksitz her hörte ich Sukos Flüsterstimme, aber ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern griff zum Hörer des Autotelefons. Die Notrufnummer war schnell gewählt, dachte ich, aber meine Hand zuckte zurück, als Suko mit eine Warnung zuflüsterte.
    »Sie sind da!«
    Es konnte nur bedeuten, daß sie den Wagen erreicht hatten. Auch Thamar wußte Bescheid. Sie krallte sich mit ihrer Hand an meiner Schulter fest. »Laßt mich gehen, dann ist alles in Ordnung.«
    »Noch nicht!«
    »Ihr könnt nichts tun. Sie sind zu stark, und sie sind es nicht gewohnt, Rücksicht zu nehmen. Das brauchen sie nicht.«
    »Woher weißt du das genau?«
    »Weil ich sie kenne.«
    »Wer sind sie denn?«
    »Sie sind mächtig.«
    Das half mir auch nicht weiter, aber es war egal in diesem Fall, denn die andere Seite hielt sowieso alle Trümpfe in den Händen, wie wir erfahren mußten.
    Zwei Wagentüren wurden aufgerissen. Die eine vorn, an der Beifahrerseite, die andere im Fond, wo Suko lag. Ich schaute hoch und sah zuerst die Mündung der MPi, die in den Wagen wies. Gehalten wurde sie von einer Gestalt, die kaum identifizierbar war, denn sie trug einen dünnen Mantel und eine Strumpfmaske über dem Kopf. Durch die Schlitze funkelten die Augen. Ich hörte auch, wie der schwere Müllwagen wieder zur Seite gefahren wurde, damit er die Einfahrt nicht mehr behinderte.
    »Raus!«
    Der Befehl war klar. Ich richtete mich langsam auf. Die Unbekannten hatten ihr Ziel erreicht, und sie hatten uns nicht getötet. Das konnte ein Vorteil sein, den ich ausnutzen wollte.
    »Was soll das?«
    »Raus!«
    »Und dann?«
    »Noch ein Wort - und du bist tot.«
    Ich schielte nach hinten. Auch Suko war bedroht worden. Er sah meinen Blick und gab mir ein Zeichen mit den Augen. Aufgegeben hatte er noch nicht, das wußte ich, aber ich wußte auch, daß wir im Fahrzeug wie in einer Falle hockten. Da konnten wir uns nicht bewegen, draußen sah es dann anders aus.
    »Okay, ihr habt gewonnen.«
    »Wir gewinnen immer.«
    Bisher hatte sich der Kerl nur um mich gekümmert. Thamar schien er gar nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Sie kauerte wie ein verängstigtes Tier dort, wo der Beifahrer sonst die Beine hinstreckte. Noch einen letzten Blick gönnte ich ihr, und ich mußte meine Meinung revidieren. So verängstigt, wie ich es zuvor eingeschätzt hatte, war sie nicht. Sie beobachtete jede Bewegung des Maskierten.
    Die anderen drei zeigten ebenfalls nichts von ihren Gesichtern. Die dunklen Strumpfmasken deckten sie ab. Durch die Schlitze konnten sie alles sehen. Sie hatten sich an beiden Seiten des Rovers verteilt und trugen die gleichen dunklen Mäntel. Sie waren weit genug, um auch Waffen darunter zu verstecken.
    Natürlich dachte ich intensiv darüber nach, zu wem diese Typen
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