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0966 - Der Weg des Jägers

0966 - Der Weg des Jägers

Titel: 0966 - Der Weg des Jägers
Autoren: Oliver Fröhlich und Stefan Albertsen
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von Blasterstrahlen. Kerth schoss wild um sich und röstete alle Dämonen, die ihm in den Weg liefen. Doch die Überzahl war zu groß. Musste zu groß sein!
    »Kommt nur her, ihr Miststücke! Kommt nur!«
    Endlich war der Professor nahe genug an Dylan heran. Hoffte er zumindest. Er befahl die Attacke. Diesmal hieb die Energieentladung in den Kopf des Gosh-Dämons. Nur einen Wimpernschlag, bevor er sich in Dylans Hals verbeißen konnte.
    Die Wucht des Treffers schleuderte ihn zurück. Gleichzeitig zerfaserte der Blitz und legte sich wie ein Netz aus knisterndem Licht um den Dämonenleib.
    Der Angriff entzog Zamorra mehr Energie, als er erwartet hatte. Der Gosh erwies sich als erstaunlich widerstandsfähig gegen die Amulettmagie. Dann aber zerplatzte die magere Gestalt in unzählige glühende Partikel, die nach allen Seiten stoben.
    Augenblicklich warf der Professor sich herum. Von Kerth war nichts mehr zu sehen. Nur noch von einer wogenden Masse aus Dämonenleibern. Ein über und über mit Fell bewachsener Dämon taumelte brennend aus dem Pulk und stürzte unter Schmerzensschreien in ein Regal voller Fläschchen und Pulver.
    Eine Stichflamme schoss in die Höhe und blendete Zamorra.
    Er rannte auf den Pulk zu, jagte Blitz um Blitz aus dem Amulett, doch er merkte, wie er bei jedem Schritt schwächer wurde.
    Plötzlich lösten sich die verbliebenen drei Höllenwesen. Eine dämonische Spinne mit kugelförmigem Leib, der glibberige Schleimbatzen und flirrendes Rauchding, dessen Umrisse nur schwer auszumachen waren. Sie drehten sich um und kamen auf Zamorra zu.
    Was das bedeutete, war ihm klar. Ein Blick an den höllischen Leibern vorbei bestätigte ihm seinen Verdacht.
    Leon Kerth war tot!
    Mit skurril abgewinkeltem Kopf lag er auf dem Boden und starrte zur Decke.
    Zamorra wollte das Amulett aktivieren. Es reagierte nicht!
    Das Betäubungsmittel, der Kampf mit Leon, die unzähligen Attacken auf die Dämonenschar - das alles hatte zu viel Kraft gekostet.
    Da katapultierte sich ihm die Spinne entgegen.
    Er ließ sich fallen und rollte sich über den Boden ab. Die Spitzen der Spinnenbeine bohrten sich in die Fliesen, auf denen er eben noch gelegen hatte, und ließen Steinsplitter aufspritzen.
    Erneut befahl Zamorra der Silberscheibe den Angriff. Erneut blieb dieser aus.
    In dem Augenblick, als sich die Dämonenspinne wieder abstoßen wollte, durchschnitt ein gleißender Strahl den kugelförmigen Leib und verwandelte ihn in eine glibberige Masse.
    Nicole trat vor, den E-Blaster in der Hand. Mit zwei gezielten Schüssen vernichtete sie auch die anderen Dämonen.
    »Die Käfigtür ging plötzlich auf«, sagte sie.
    »Rettung in letzter Sekunde!«, entgegnete Zamorra.
    Er sah sich um. Mit Erschrecken stellte er fest, dass sich das Feuer immer weiter ausbreitete.
    »Lass uns Dylan und die Waffen schnappen und dann von hier verschwinden.«
    »Nichts lieber als das!«
    ***
    Martin-Luther-Krankenhaus, Schleswig
    Zwei Tage später. Drei Personen hielten sich in dem kleinen Zweibettzimmer auf.
    Dylan hockte in einem Rollstuhl. Er trug einen Bademantel. Die Schwellungen im Gesicht, besonders die über seinem rechten Auge, waren deutlich zurückgegangen. Trotzdem bot er noch immer ein Bild des Jammers und bewegte sich nur langsam.
    »Ich bekomme Leon einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er war ein Psycho, klar, aber dieses Ende hatte er nicht verdient«, sagte er.
    Zamorra nickte. »Dabei hätte ich zu gerne gewusst, wo er den Gosh-Dämon herhatte. Wenn noch eines von diesen Scheusalen existierte, gibt es vielleicht auch noch andere. Womöglich fänden wir über sie eine Spur zu den restlichen Seelensplittern, die sie in Lemuria gestohlen haben.«
    Er saß auf der Kante von Dylans Bett und ließ seinen Blick über Schleswigs Silhouette gleiten, die in der nachmittäglichen Sonne vor dem breiten Fenster erstrahlte.
    Mit Kerths Tod war die magische Lähmung von Dylan gewichen und hatte ihn freigegeben. Die gute Versorgung im Krankenhaus hatte ihr Übriges getan und für Zamorra stand es außer Zweifel, dass der junge Schotte schon bald wieder vollkommen auf den Beinen sein würde.
    »Er hat mir wirklich Übles angetan, aber ganz ehrlich Leute.« Dylan schwieg einen Moment und schien über die nächsten Worte sehr genau nachzudenken, ehe er weitersprach. »Er tat mir auch irgendwie leid.«
    »Uns auch«, sagte Nicole.
    »Er hat Schreckliches durchmachen müssen. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass er viele Menschen auf dem Gewissen
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