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0965 - Die Sporenschiffe

Titel: 0965 - Die Sporenschiffe
Autoren: Unbekannt
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mochte von.den Winden herrühren, die sich hier fingen.
    Ohne sich lange aufzuhalten machte sich Maina sofort wieder an den Aufstieg. Aber als sie etwa drei Meter auf dem steilen Hang zurückgelegt hatte, rutschte sie wieder zurück. Das wiederholte sich einige Male, bis sie einsah, daß sie auf diese Weise nie aus dem Paraboltal gelangen würde.
    Sie war hier gefangen.
    „Ist hier jemand?" rief sie durch die zu einem Trichter geformten Hände. „Kann mir denn niemand helfen?"
    ~ Es erfolgte keine Antwort. Nicht einmal ein Echo. Aber sie bildete sich ein, daß das Rauschen in ihren Ohren stärker geworden war. Es schien von überall zu kommen und war bereits so stark, daß es alle anderen Geräusche schluckte.
    Maina suchte verzweifelt den Boden nach etwas ab, das sie als Steighilfe verwenden konnte. Doch es gab nur das Moos.
    Selbst als sie den weichen Boden mit den bloßen Händen umackerte, fand sie weder Steine oder Wurzelstöcke, die sie für einen Aufstieg hätte einsetzen können.
    Verzweiflung packte sie. Das Rauschen war zu einem furchtbaren Dröhnen angeschwollen, das ihr den Kopf zu sprengen drohte.
    Plötzlich fielen von oben Stangen und Holzstücke herab. Es wurden immer mehr, und sie mußte die Arme schützend über den Kopf heben, weil sie den vielen Geschossen nicht mehr ausweichen konnte. Als sie einen Blick nach oben riskierte, sah sie, daß die Latten und Stangen von jenseits der Steinmauer in das Paraboltal geschleudert wurden.
    Endlich hörte das Bombardement auf. Maina sah einen dicken Pfosten über den Hang rollen und konnte ihm mühelos ausweichen.
    „He, du da!" rief eine erboste Männerstimme von oben. „Das ist unser Sammelbecken. Glaube ja nicht, du kannst dich wie ein Parasit an fremde Antennen hängen."
    Maina blickte hoch. Innerhalb der Steinmauer waren ein halbes Dutzend Gestalten aufgetaucht. Sie waren in Geflechte aus Moos gekleidet. Bei dem Sprecher handelte es sich um einen Mann mit einem dichten schwarzen Vollbart. Seine Begleiter waren zwei Jünglinge und drei Frauen. Nur ihre blassen Gesichter und die nackten Arme und Beine hoben sich von dem grünen Hintergrund ab.
    „Ich habe gar nicht vor, mich hier niederzulassen", rief Maina hinauf. Sie schrie So laut sie konnte, vermochte ihre eigene Stimme seltsamerweise jedoch nicht zu hören, denn sie ging in ihrem Ohrendröhnen unter.
    Die Stimme von oben war dagegen deutlich zu verstehen. Sie fügte in größter Lautstärke hinzu: „Es ist nur so, daß ich hier in der Falle sitze und den Hang nicht mehr hochkomme."
    „Schrei nicht so", sagte der Mann zurechtweisend. „Nimm dir einen Stock und komm herauf."
    Maina ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie griff sich ein passendes Holzstück und arbeitete sich mit dieser Steighilfe mühsam den steilen Hang hinauf. Als sie oben angelangt war und neben dem Bärtigen stand, war sie schweißgebadet. Er entwand ihr den $tock und warf ihn in das Paraboltal zurück.
    „Material ist kostbar", begründete er dies. Versöhnlicher fügte er hinzu. „Tut mir leid, aber wir können keinen mehr in unserer Gruppe aufnehmen, der für die Antenne nichts beisteuern kann. Das verstehst du doch?"
    Maina nickte. Sie war so außer Atem, daß sie nicht sprechen konnte. und ließ sich müde ins Moos sinken.
    „Bist du ein Mehrfach-Konzept?" fragte der Mann mit dem Vollbar$.
    Maina nickte.
    „Dann ist schon gar nichts zu machen", sagte der Bärtige. „Bist du ein Dreier oder noch mehr?"
    Maina wies ihre Hände mit gestreckten Fingern vor und hielt sie ihm mehrere Male hin. Aber schon beim drittenmal wandte sich der Mann mit einem Schreckensschrei ab und rutschte auf dem Gesäß den Hang hinab. Die anderen folg$en seinem Beispiel.
    Unten angelangt, begannen sie, die Hölzer zu sor$ieren. Die dicksten Pfosten legten sie in der Mitte des Paraboltals zu einem Viereck zusammen. Dann wickelten sie von ihren Mooskleidern fingerdicke Flechtsträhnen ab und verbanden die Pfosten miteinander. Nun stellten sie senkrechte Pfosten auf, legten Querträger hinauf und verbanden auch diese mit den Moosstricken ihrer Gewänder, die immer kürzer wurden Maina war klar, daß die Parabolier auf diese Weise einen Turm errichten, eine „Antenne" wie sie es nannten.
    Sie sah dahinter keinen Sinn, denn wenn es sich um eine Aussichtswarte handeln sollte, dann wäre es günstiger gewesen, sie auf einem Hügel zu errichten.
    „He!" rief der Bärtige von unten herauf. Er brüllte förmlich, und Maina vermutete, daß er sein
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