Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nachkommen. Und du hast keinen einzigen."
    „Oh! Sind Sie nur deshalb zu mir gekommen, um mir das zu sagen?"
    „Natürlich nicht, lieber Erster Terraner." Sie wedelte mit dem Bündel Folien in der Luft herum. „Hier ist das, was du brauchst. Daten und Informationen über die Stärke der Kolonialwelten und die der GAVÖKStaaten."
    Neugierig griff Tifflor nach den Folien. Pamela Tissot plapperte unterdessen lustig weiter. Sie erzählte in kurzen Worten, daß das Sammeln von Daten ihr ganzer Lebensinhalt war und wie sie auf diese Manie gekommen war. „Mein Pluto ist zwar nur eine Speicherbank", beendete sie ihren Redeschwall. „Aber er scheint besser informiert zu sein, als es du und NATHAN sind. Ich habe nämlich über 150 Jahre ohne Unterbrechung alle Informationen gesammelt. Und ich habe Verbindungen zu meinen vielen Freunden und Verwandten überall in der Milchstraße. Mein Netz ist zwar nicht so schnell wie deine Hyperfunkstrecken, aber sorgfältiger und besser ausgebaut. Ich habe überall meine Leute sitzen. Na, gefällt dir das? Der Grund, weswegen ich gekommen bin, ist deine dürftige Rede von gestern abend. Ich habe mich köstlich über deine Unwissenheit amüsiert."
    Julian Tifflor blickte nachdenklich auf die oberste Folie. Halblaut las er vor: „14,7 Milliarden Epsaler. 251 Kampfschiffe. 18,4 Milliarden Ertruser mit 192 Kampfschiffen. 1,1 Milliarden Oxtorner mit 22 Kampfschiffen ... Sind Sie sicher, daß das richtige Werte sind?"
    „Sie sind so sicher, wie Guckys Nagezahn Mohrrüben nagt. Beim Barte von Anson Argyris! Zweifelst du an den Worten der Urmutter?"
    Tifflor tippte ein paar Daten in die Tastatur seines Schreibtischs. Auf einem Bildschirm leuchtete eine Zahl auf und darunter eine zweite. Pamela Tissot stand so, daß sie den Bildschirm nicht einsehen konnte.
    „Machen wir einen Test, liebe Urmutter", sagte der Aktivatorträger höflich. „Wie viele Einwohner hat die Erde? Wie viele leben davon in Terrania City?"
    „Das habe ich dabei", sagte die Alte und zog geschwind eine Folie aus dem kleinen Stapel. Sie warf einen kurzen Blick darauf. „8,2 Milliarden Menschen auf Terra, davon 55,2 Millionen in Terrania. Stimmt das?"
    „Allerdings, liebe Urmutter. Sie fangen an, mir zu gefallen."
     
    *
     
    NATHAN hatte für diesen Vormittag sonniges Wetter für Terrania City und die nähere Umgebung programmiert. Dr. Coburn hatte dies bei der Auswahl des Zeitpunkts für den ersten Ausgang seiner Schützlinge wohlweislich berücksichtigt.
    Mit einem Gleiter gelangten die Flibustier in die südlichen Randzonen von Terrania City. In ihrer Begleitung befanden sich nur der Kriminalpsychologe und eine Assistentin. Sie stellten den Gleiter ab und gingen zu Fuß durch ein Villenviertel mit kleinen, zweistöckigen Gebäuden, zwischen denen sich Wiesengrund und Waldparzellen abwechselten.
    Die ehemaligen Freibeuter trugen unauffällige Kleidung. Nur vereinzelt begegneten ihnen Menschen, die ihnen kaum Beachtung schenkten.
    Kayna Schatten unterhielt sich leise mit dem Arzt, während Markon Treffner ein Gespräch mit der Assistentin begann. Der Ara bemühte sich sehr, die Frau zu unterhalten. Aber schon bald gewann er das Gefühl, daß sie gar nicht an einem Gedankenaustausch interessiert war.
    Axe trottete stumm hinter der Gruppe her. Er hielt den Oberkörper leicht nach vorn geneigt, so daß seine langen Arme fast den Boden berührten.
    Brush Tobbon warf der Frau einen Blick zu, aber sie wich diesem sofort aus. Auch der ehemalige Anführer der Flibustier ahnte nicht, was in der Frau vorging. Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Seine Gefühle waren ein Chaos aus Reue, Selbstvorwürfen, Ruhebedürfnis und dem Verlangen nach Wiedergutmachung.
    Den anderen ehemaligen Flibustiern erging es nicht viel besser. Dr. Coburn versuchte ständig unauffällig die Gefühlsregungen seiner Schützlinge aus deren Gesichtern und Verhaltensweisen abzulesen und die positiven Elemente zu verstärken. So entging es auch ihm, dem gutwilligen und bestens geschulten Psychologen, daß mit der Assistentin eine Person in der Gruppe weilte, die ein echter Störenfried war.
    Die Gruppe durchquerte einen kleinen Park. Wie zufällig ließ sich die Frau etwas zurückfallen. Scheinbar interessiert beobachtete sie die Pflanzen am Wegrand.
    In Wirklichkeit bereitete sie sorgfältig ihren Anschlag vor. Die rechte Hand ruhte wie zufällig in ihrer Medikamententasche. Dort befand sich neben der normalen Ausrüstung auch eine kleine,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher