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0963 - Mission der Flibustier

Titel: 0963 - Mission der Flibustier
Autoren: Unbekannt
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riesigen Vogelschnabel leicht nach unten geneigten Bugspitzen und die rostbraune Farbe der Metallhüllen der Schiffe, erinnerten diese unwillkürlich an angreifende Riesenvögel.
    Nachdenklich betrachtete Tifflor eine Reihe von 3-D-Fotos, die dem Bericht der Arbeitsgruppe beigefügt waren.
    Ein leichter Schauder lief dem Aktivatorträger über den Rücken. Die Vorstellung, daß diese Schiffe im Solsystem auftauchen könnten, bereitete ihm Angst.
    Wieder meldete sich die Robotanlage und wies erneut darauf hin, daß Pamela Tissot den Ersten Terraner zu sprechen wünschte.
    „Die Dame ist sehr energisch", sagte der Lautsprecher. „Sie sagt, sie besäße wichtige Informationen für Sie. Wenn Sie sie nicht anhören, will sie Imperium-Alpha in die Luft sprengen."
    „Dann paßt nur auf", antwortete Tifflor ungerührt, „daß sie das nicht wirklich tut."
    Vergeblich suchte er nach einem Bericht der zweiten Arbeitsgruppe, die sich mit dem Herkunftsort der Orbiter befassen sollte. Nur eine kurze Notiz von NATHAN lag vor. Ein brauchbares Ergebnis stand jedoch immer noeh aus.
    Tifflor ließ sich Pamela Tissot auf einem Bildschirm darstellen. Er kannte die Frau nicht. Weder ihr Gesicht, noch ihr Name weckten irgendeine Erinnerung in ihm. So ließ er sie weiter warten.
    Als nächster Punkt der Tagesordnung lag das Gespräch mit Dr. Coburn vom Rehabilitationszentrum GOLDEN SUN an. Tifflor wollte sich nach den Fortschritten in der Rehabilitation der ehemaligen Piraten erkundigen.
    „Es braucht alles seine Zeit, Erster Terraner", sagte Coburn zurückhaltend. „Es gibt auch Rückschläge, die unsere Leute völlig aus dem Gleichgewicht zu werfen drohen. Ich gebe aber nicht auf. Was noch fehlt, um das angeknackste SelbstbewuRtsein der ehemaligen Flibustier wieder ins rechte Lot zu bringen, wäre eine echte Aufgabe, in deren Erfüllung sie sich wirklich bewähren müßten. Ich werde etwas Passendes finden."
    „Gut", antwortete Tifflor und bedankte sich für die Auskunft. „Was steht als nächster Punkt auf ihrem Programm?"
    „Ausgang in Begleitung", sagte Dr. Coburn. „Sie sollen sich wieder daran gewöhnen, sich als normale Menschen in normaler Umgebung zu bewegen. Heute vormittag machen wir einen Bummel durch die Stadt."
    Damit war das Gespräch beendet. Tifflor wußte die Flibustier bei Dr. Coburn in sehr guten Händen. Der Kriminalpsychologe würde seinen ganzen Ehrgeiz und sein volles Können daransetzen, um den weiteren Weg für seine sieben Schützlinge zu ebnen.
    „Mr. Tabrizianja wünscht Sie zu sprechen", meldete nun die Robotanlage. „Er verlangt die sofortige Einberufung des gesamten Rates."
    „Er soll warten", knurrte Tifflor. „Schick mir diese Mrs. Tissot herein."
    Kurz darauf glitt die Eingangstür zu Tifflors Arbeitsraum geräuschlos zur Seite, und Pamela Tissot rauschte herein. Ihr Gesicht war vor Erregung gerötet. Tifflor erkannte am Gesicht der Frau, daß diese mindestens 200 Jahre alt war. So wunderte er sich über die Gewandtheit von Pamela Tissots Bewegungen.
    Sie war nur knapp 1,60 Meter groß, aber sehr breit. Mit den Armen in die Hüfte gestemmt, baute sie sich vor ihm auf.
    „Aha!" begann sie lautstark. „Der liebe Erste Terraner bequemt sich endlich, die Urmutter zu empfangen.
    Wohl wieder wichtige Regierungsgeschäfte zu erledigen, was? Na ja, was soll’s. Lieber Erster Terraner, du kannst gar nicht richtig regieren, weil du nicht die richtigen und vollständigen Daten über die Zustände besitzt."
    Erwartungsvoll blickte sie Tifflor an. Der zog nur leicht die Stirn kraus und schwieg.
    Pamela Tissot zaüberte aus ihrem weiten Umhang einen Stoß Lesefolien hervor und hielt sie triumphierend in die Höhe.
    Plötzlich lachte sie über das ganze runzelige Gesicht. „Aber ich habe die Oaten. Alle. Und auf dem neuesten Stand. Ich, die Urmutter, weiß mehr als dein komischer Natron, lieber Erster Terraner."
    „Hm", sagte Tifflor. „Wer ist Natron? Und sagen Sie nicht ständig du und lieber Erster Terraner zu mir."
    „Natron?"-Pamela Tissots Entrüstung wirkte gekünstelt. „Ich meine natürlich NATHAN, lieber Erster Terraner. Du bist doch der liebe Erste Terraner, oder? Du mußt dir nichts daraus machen, daß ich dich duze. Bei meinem Alter von 202 Jahren darf ich es mir doch wohl herausnehmen, oder?"
    „Sie scheinen zu übersehen, Mrs. Tissot", antwortete Tifflor lächelnd „daß ich 162B Jahre alt bin."
    „Von mir aus." Die Alte ließ sich nicht irritieren. „Dafür habe ich aber 3521
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