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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter
Autoren: Unbekannt
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steigen."
     
    10.
     
    Als der Vario-Roboter zurückkehrte, ohne neue Kleidung für Olkyra gefunden zu haben, war diese verschwunden.
    Ein im Wasserbecken schwimmendes Papiertaschentuch, mehrere rote Haarbüschel (die nur von einer Hemmings-Type stammen konnten) und zahlreiche nasse Stiefelabdrücke vor dem’Becken verrieten dem Vario-Roboter, daß Olkyra von Flibustier-Orbitern überwältigt und abgeführt worden war.
    Nach eingehender Betrachtung des Tatorts kam Argyris zu dem Schluß, daß es sich um vier Flibustier-Orbiter gehandelt hatte und der Überfall vor zirka acht Minuten erfolgt war. Die Kleidung Olkyras lag noch dort, wo Argyris sie hingelegt hatte.
    Er versuchte, Geräusche aufzufangen, die ihm verraten konnten, in welche Richtung sich die Orbiter mit Olkyra gewandt hatten. Als es ihm nicht gelang, setzte er die Restlichtverstärker ein und folgte den Wärmeabdrücken der acht Stiefelsohlen und den besonders starken Wärmeabdrucken von Olkyras nackten Fußsohlen. Ihre Kleidung nahm er vorsorglich mit.
    Während er durch Korridore, Hallen und Liftschächte schwebte, ortete er in der weiteren Umgebung starke Aktivität von Robotern des Typs Rundumkämpfer. Die Roboter kamen ihm jedoch nicht so nahe, daß sie ihn hätten orten können.
    Nach zwanzig Minuten fingen seine Mikrophone die Schrittgeräusche von vier „beschuhten" Orbitern und die Schrittgeräusche eines Paares nackter Füße auf. Geschwindigkeit und Rhythmus ließen darauf schließen, daß sich die Orbiter ziemlich sorglos bewegten und daß Olkyra ihre Gegenwehr aufgegeben hatte.
    Der Vario-Roboter „lauschte" noch intensiver nach allen Seiten, denn er befürchtete, daß die Flibustier-Orbiter ihn in eine Falle locken wollten. Sie mußten ja aus ihren vorherigen Beobachtungen wissen, daß Olkyra von einem eiförmigen, metallenen Objekt begleitet gewesen war.
    Besonders intensiv suchte der Vario-Roboter nach versteckten Teleaugen und anderen Sensoren, mit denen sein Weg beobachtet werden könnte. Er konnte keine entdecken, auch keine inaktiven. Hätte er aktivierte Teleaugen und andere Sensoren gefunden, wäre er wahrscheinlich umgekehrt. Olkyra war zwar eine nützliche Verbündete gewesen, aber letzten Endes war sie ebenfalls ein Flibustier-Orbiter, so daß er nicht befürchten mußte, ihre Artgenossen würden sie umbringen.
    Er aber durfte seine Bewegungsfreiheit nur aus sehr zwingenden Gründen gefährden, da er nicht privat auf Martappon war, sondern in einer für die Völker der Milchstraße lebenswichtigen Mission.
    Als er herausfand, daß die Gesuchten nur noch zwanzig Meter vor ihm waren, bog er in einen Seitengang ab und schwebte dann in den nächsten Parallelgang ein. Auf diese Weise überholte er Olkyra und die anderen vier Orbiter und konnte sich in einer Halle mit unbekannten Aggregaten postieren, durch die die Gesuchten mit großer Wahrscheinlichkeit kommen würden.
    Er versteckte sich hinter einem hausgroßen Aggregat, aus dem leises Summen drang, und bedauerte, daß seine Konstrukteure ihn nur mit tödlich wirkenden Waffen und nicht auch mit einem Paralysator ausgerüstet hatten.
    Allerdings beabsichtigte er nicht, die Orbiter zu töten, da sie voraussichtlich seine Existenz nicht bedrohen konnten - und weil er grundsätzlich kein Leben zerstörte, wenn es ihn nicht mit Aussicht auf tödlichen Erfolg angriff.
    Mit seinen Mikrophonen stellte er fest, daß die Gesuchten mit konstanter Geschwindigkeit näher kamen.
    Er brauchte also nur abzuwarten Doch dann fing er einen schwachen Funkimpuls von einer millionstel Sekunde Dauer auf, also so stark komprimiert, daß weder normale Funkgeräte noch die Funkausrüstung normaler Roboter ihn hätten registrieren können.
    Dazu war nur die auf Siga gebaute hochempfindliche Funkausrüstung fähig, die seine Konstrukteure vorgesehen hatten.
    Anson Argyris dachte keinen Augenblick daran, daß der Hyperfunkimpuls r.ein zufällig derart stark komprimiert worden sein könnte. Das wäre sinnlos gewesen, wenn es nicht Empfänger gab, die exakt auf Frequenz und Trägerwelle dieses Impulses einjustiert gewesen wären - und die sich in seiner Nähe befanden.
    Der Vario-Roboter mußte sofort an Rundumkämpfer denken. Roboter waren fähig, einen Impuls, auf den sie vorbereitet gewesen waren, auch bei dieser Komprimierung zu entzerren; Orbiter hätten ihn nicht einmal bemerkt, wenn er in ihren tragbaren Funkgeräten angekommen wäre. Ereignisse von einer millionstel Sekunde Dauer konnten von
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