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0961 - Der verrückte Orbiter

Titel: 0961 - Der verrückte Orbiter
Autoren: Unbekannt
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durch flüssiges Helium konserviert wurden.
    Doch nach etwa zehn Minuten wurde auch der Boden uneben, bis er sich schließlich nicht mehr von den Zwischenwänden unterschied. Anson Argyris versuchte, eine stationäre Energiequelle außerhalb des Labyrinths anzupeilen, um sich an ihr zu orientieren. Es wurde ein totaler Fehlschlag.
    Und etwa fünf Minuten später sah er sich fünf Orbitern gegenüber, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren!
    Er wich langsam zurück, wechselte Olkyra vom rechten in den linken Tentakelarm und stellte den Thermo-Intervallnadler der rechten Arm-Hohlröhre auf maximale Fächerung.
    Als die fünf Flibustier-Orbiter ihre Schockwaffen hoben, feuerte er.
    Der breit gefächerte Energiestrahl oder besser Energiekegel vermochte niemanden zu töten oder ernsthaft zu verletzen. Aber seine Helligkeit war noch so stark, daß alle fünf Flibustier-Orbiter geblendet wurden.
    Gleichzeitig aber wurde die Energieflut von den bizarren Wänden reflektiert. Ein heftig pulsierendes Flackern erfüllte die unmittelbare Umgebung des Vario-Roboters, denn die Wände strahlten das auf sie treffende Licht zu gegenüberliegenden Wänden zurück, während die getroffenen Wände das Licht abermals reflektierten.
    Anson Argyris hörte mehrmals das singende Geräusch von Schockschüssen, aber weder er noch Olkyra wurden getroffen. Die Orbiter konnten bei den grellen Lichteffekten nichts sehen - und als sich das pulsierende Flackern allmählich abschwächte, war Argyris bereits um mehrere Wände herumgeschwebt.
    Er hielt an und „lauschte", aber es blieb totenstill. Doch nicht für lange.
    Plötzlich setzte ein sanftes Singen und Klingen ein, das sich bald zu einem entnervenden Kreischen und Heulen steigerte. Da es von den Wänden vielfach zurückgeworfen wurde, schwoll es zu einem HÖllenkonzert an, bei dem Argyris befürchten mußte, daß Olkyra total wahnsinnig werden würde.
    Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg aus dieser Hölle ...
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später war Olkyra bewußtlos geworden. Dadurc blieben ihr zwar Qualen erspart aber die Schallwellen würden ihr Gehirn auch so irreparabel schädi gen, wenn sie nicht bald aus dem Labyrinth gebracht wurde.
    Der Vario-Roboter stellte den Thermo-Intervallnadler auf maximale Bündelung und feuerte auf jede Wand, an der er vorbeikam, eine Serie von drei Schüssen ab. Mit Hilfe seiner Infrarotoptik und des Restlichtverstärkers konnte er dadurch feststellen, ob er im Kreis schwebte oder nicht.
    Ihn selbst störte der Lärm nicht. Er hatte kurzerhand seine Mikrophone desaktiviert. Wenn die Flibustier-Orbiter hofften, er würde bei dem Höllenkonzert die Nerven verlieren, würden sie also enttäuscht werden.
    Zehn Minuten später stieß er auf seine Schußspuren. Er war also tatsächlich im Kreis geschwebt. Diese Erkenntnis war nützlich, denn sie ermöglichte ihm eine Korrektur der Einstellung seines Stabilisierungssystems, so daß er, statt ständig leicht nach links abzuweichen, um den gleichen Betrag nach rechts abwich. Ob es ihm aber helfen würde, aus dem Labyrinth herauszufinden, blieb ungewiß.
    Plötzlich maßen seine Temperaturfühler (die unter der Hülle installiert waren) ein leichtes Ansteigen der Außentemperatur. Er nahm einige Energieortungen vor und stellte fest, daß sich die Wände des Labyrinths langsam, aber stetig erwärmten. Eine kurze Berechnung ergab, daß sie in einer halben Stunde so heiß sein würden, daß die Luft im Labyrinth den Siedepunkt erreichte.
    Er schaltete seine Mikrophone ein und fand seine Vermutung bestätigt, daß das Höllenkonzert verstummt war. Offenbar hatten die Orbiter, da sie mit dem Lärm ihr Ziel nicht erreichten, die Aufheizung der Wände veranlaßt, um idn dadurch herauszutreiben.
    Unter diesen Umständen wäre er nur zu gern bereit gewesen, das Labyrinth zu verlassen - auch um den Preis einer Gefangennahme-, denn obwohl er selbst wegen der hohen Widerstandsfähigkeit seiner Atronital-Compositum-Hülle nicht gefährdet war, würde doch Olkyra in spätestens einer Viertelstunde infolge Überhitzung einen tödlichen Gehirnschlag bekommen.
    Während er noch überlegte, ob er versuchen sollte, sich mit seinem Intervall-Desintegrator einfach eine Schneise durch das Labyrinth zu „brennen" - und ob er dadurch schnell genug für Olkyra hinauskäme -, erfaßte ihn abermals das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Diesmal aber brauchte er nicht nach dem Beobachter zu suchen, denn der Klecks synthetischer Proteine
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