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096 - In Soho regiert der Tod

096 - In Soho regiert der Tod

Titel: 096 - In Soho regiert der Tod
Autoren: A.F.Morland
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Erfahrung im Kampf gegen Geister und Dämonen, um gegen die gefährliche Zauberin bestehen zu können.
    Mein Blick schweifte durch den Raum. Langsam ging ich weiter. Im Badezimmer fiel mir ein kaputtgeschlagener Spiegel auf.
    Aber wo war Jon Morell?
    »Tony!« diesmal war es ein Warnschrei, den Cruv ausstieß. Ich hatte soeben das Bad verlassen, da fegte der Totengräber von der Seite heran.
    Er schlug mit der Spitzhacke zu. Draußen hatte er reichlich Platz gehabt, doch im Haus konnte er das Werkzeug nicht so schwingen, wie er wollte.
    Das Metall kratzte über die Decke. Dadurch wurde der Schwung gebremst, und der Schlag bekam auch eine andere Richtung.
    Die massive Metallspitze sauste neben mir herab und hackte in die dunklen Holzdielen.
    Der Totengräber wollte die Hacke gleich wieder aus dem Boden reißen, doch sie saß zu fest.
    Bevor er mehr Kraft einsetzen konnte, beförderte ich ihn mit einem harten Karatetritt weit zurück.
    Mein Tritt trennte ihn von der Spitzhacke und schleuderte ihn gegen die Wand. Ich warf den Silberstern, aber der Besessene hatte unverschämtes Glück.
    Mit einer blitzschnellen Drehung entging er dem Treffer, und dann griff er mich mit bloßen Händen an.
    Er drosch mit den Fäusten auf mich ein und traf mich einige Male verdammt schmerzhaft.
    Meine Konterschläge zeigten nicht die gewünschte Wirkung. Ich wußte, warum. Seine Besessenheit machte ihn weitgehend schmerzunempfindlich.
    Er packte mich an der Kehle und drückte zu. Ich wehrte mich, hämmerte meine Fäuste gegen seine Rippen und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
    Er preßte mich gegen die Wand: Ich hatte sein Gesicht ganz nahe vor mir. Es war in blinder Mordlust verzerrt. Morell wollte mein Leben! Um jeden Preis!
    Ich riß mein Knie hoch, er stöhnte, aber er ließ mich nicht los. Mir wurde die Luft knapp, und ein schrecklicher Schmerz glühte in meiner Kehle.
    Ich schlug mit der Faust nach seinem Gesicht, und plötzlich lockerte sich sein Griff.
    Doch nicht nur das. Morells Hände wurden kraftlos, die Arme fielen nach unten. Das konnte ich unmöglich mit meinem Faustschlag erreicht haben.
    Jon Morell schwankte wie ein Halm im Wind, und als er zusammenbrach, sah ich Cruv, der den besessenen Totengräber mit dem Silberknauf seines Stocks niedergestreckt hatte, hinter ihm stehen.
    ***
    »Du kannst es nicht lassen!« sagte ich mit gespielten Vorwurf. »Du mußt dich immer einmischen!«
    »Hätte ich zusehen sollen, wie der Kerl dich umbringt?« fragte Cruv empört. »Das werde ich mir fürs nächste Mal merken!«
    Erst als ich grinste, erkannte er, wie's gemeint war, und er grinste ebenfalls.
    »Danke, Cruv«, sagte ich und schlug ihm auf die Schulter. Er rückte sich seine zerbeulte Melone zurecht, wies mit dem Stock auf Morell und wollte wissen, was nun weiter mit dem Mann geschehen würde.
    »Wir müssen ihm helfen«, erwiderte ich.
    »Helfen?«
    »Er steht unter Armas Einfluß«, sagte ich. »Davon müssen wir ihn befreien.«
    Ich holte mir den Wurfstern, der Jon Morell knapp verfehlt hatte. Dann hoben wir den bewußtlosen Totengräber hoch und schafften ihn ins Wohnzimmer.
    Wir legten ihn auf ein Sofa, und ich nahm den magischen Wurfstern in die rechte Hand. Dann beugte ich mich über den Mann und drückte ihm den Silberstern auf die Stirn.
    Die Wirkung war verblüffend. Die Berührung des magischen Silbers riß den Mann augenblicklich aus der Ohnmacht.
    Panik verzerrte Morells Gesicht, und er brüllte wie auf der Folter.
    Er bäumte sich wild auf, doch Cruv half mir, ihn niederzudrücken und festzuhalten.
    Das Böse, das vor seinem Geist Besitz ergriffen hatte, konnte sich in ihm nicht halten.
    Es verlor die Macht über ihn, mußte ihn freigeben.
    »Tony, seine Augen!« rief Cruv.
    Mir war es aufgefallen. Die Augenfarbe veränderte sich, und gleich darauf wurde der Totengräber still.
    Er sah uns verwirrt an, hatte keine Ahnung, wer wir waren, wie wir in sein Haus gelangt waren, was er getan hatte.
    Ich nahm langsam den Silberstern von seiner Stirn. »Es ist gut«, sagte ich zu Cruv. »Du brauchst ihn nicht mehr festzuhalten.«
    »Wer… wer sind Sie?« fragte Jon Morell, den Blick auf meinen Silberstern gerichtet.
    Ich steckte den Wurfstern ein. Er hatte seinen Zweck erfüllt, der Totengräber war aus der Umklammerung des Bösen befreit.
    »Mein Name ist Tony Ballard«, sagte ich. »Das ist Cruv.« Ich wies auf den Gnom. »Ich bin Privatdetektiv, Mr. Morell.«
    »Was tun Sie mitten in der Nacht in meinem
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