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096 - Dr. Satanas Killer-Computer

096 - Dr. Satanas Killer-Computer

Titel: 096 - Dr. Satanas Killer-Computer
Autoren: Larry Brent
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überblicken.
    Melanie
Burgstein fiel auf, daß das Taxi gleich wieder davonfuhr, ohne daß einer der
beiden Insassen bezahlt hätte, aber vielleicht' war dies auch schon im Wagen
geschehen. Gepäck hatte niemand dabei.
    Anna Lehner
setzte ihre Brille auf. „Das gibt es doch nicht“, entfuhr es ihr unwillkürlich.
Ihre Blicke gingen abwechselnd auf Hopeman , dann
wieder zu ihrer Freundin und schließlich zurück zu den beiden Männern, die sich
angeregt unterhielten, als hätten sie sich zufällig hier getroffen.
    Die Augen der
Modehaus-Besitzerin musterten einen der Fremden besonders intensiv.
    Er war groß,
hatte breite Schultern und schmale Hüften, ein athletischer Typ. Das Alter des
dunkelblonden Hünen lag etwa zwischen fünfunddreißig und vierzig, schätzte Anna
Lehner. Genauso hatte sie ihn sich gewünscht. Ein Mann wie aus dem Bilderbuch.
    Der zweite
war dunkel, wesentlich schmaler und machte auch einen ruhigeren und sensibleren
Eindruck.
    Melanie
Burgstein hatte sich einen Mann von vornehmer Lebensart gewünscht, einen, mit
dem sie über Kunst und Literatur sprechen konnte, der klug und intelligent war,
und dies mit einigen körperlichen Vorzügen verband.
    „Ihre
Supermänner, meine Damen“ meldete sich Hopeman wieder, und in seinen dunklen, unergründlichen Augen blitzte kurz ein Licht
auf, das ihnen entging. „Wie Sie sich den Mann Ihrer Träume vorgestellt haben -
dort unten wartet er auf sie.“
    Anna Lehner
erhob sich. „Wo haben Sie die Burschen aufgetrieben, Mister Hopeman ?“
fragte sie interessiert und ein rätselhaftes Lachen lag auf ihren Lippen. Sie
schüttelte den Kopf.
    „Sie sind ein
Hexenmeister“, sagte sie. „Er entspricht genau meiner Vorstellung.“ Sie preßte
mehrmals die Augen zusammen und kniff sich in die Seite. „Komisch“, fuhr sie
fort. „Zuerst fand ich, daß alles nur ein Spaß sei, dann war ich überzeugt
davon, Sie seien tatsächlich in der Lage zu zaubern, und jetzt kommt mir wieder
alles wie ein Traum vor.“
    „Sie träumen
nicht, Frau Lehner. Sie wachen!“ Hopeman hielt es für
angebracht, einige genaue Daten zu geben. Er beschrieb zuerst den
Dunkelblonden, dann den Schwarzhaarigen, nannte Körpergröße, Augenfarbe und
Konfektionsgröße. Er wußte über die beiden Männer genau Bescheid.
    „Sind Sie
Arzt?“ fragte Anna Lehner, als er schwieg.
    „Sie kommen
mir langsam unheimlich vor“, warf Melanie Burgstein ein, noch ehe Hopeman die Frage der Freundin beantworten konnte. „Es
stimmt alles so genau, als hätten Sie die beiden Körper nach unserem
Wunschrezept zusammengeflickt. Wie Frankenstein!“
    „Vielleicht
aus den besten Leichenteilen, die er erwischen konnte, wie?“ Anna Lehner
rümpfte die Nase.
    „Wie haben
Sie das geschafft?“ fragte die Fabrikanten-Witwe.
    Hopeman , der
Amerikaner, wie er sich vorgestellt hatte, ging auf keine ihrer Fragen richtig
ein. „Ich wollte Sie überraschen, das hatte ich Ihnen versprochen.“
    „Die
Überraschung ist Ihnen gelungen“, bekam er von beiden wie aus einem Munde zu
hören.
    „Und wie
lernen wir die beiden Prachtexemplare jetzt kennen?“ wollte die
Modesalon-Besitzerin wissen und zog ihren Pulli nach unten, daß er noch
strammer saß.
    „Einfach an
ihnen vorübergehen! Die Herren werden Sie ansprechen. Ich konnte sie
schließlich nicht heraufbitten, ohne zu wissen, ob sie Ihnen auch Zusagen.“
    »Sie sind ein
Zauberer, Mister Hopeman “, warf Melanie Burgstein
ein.
    „Sagen wir,
ich habe vielleicht die Möglichkeit, zukünftige Dinge vorauszunehmen. Etwas,
das kommt, kann ich schon jetzt wahrmachen, das ist alles. Die Gesetze, die
jetzt bestehenden Gesetze“, berichtigte er sich, „sind veränderbar. Man muß nur
wissen, wie.“
    Seine Worte
klangen geheimnisvoll ...
     
    ●
     
    „Manchmal
glaube ich, daß ich verrückt bin“, sagte Melanie Burgstein, „wenn ich über die
Dinge nachdenke. Wir treffen uns zufällig, kommen ins Philosophieren und äußern
Wünsche. Und Sie erfüllen diese Wünsche. Ich komm’ mir vor wie in einem
Märchenspiel oder in einem Buch. Und Sie...“ sagte sie nachdenklich, „Sie
könnten der Dr. Mirakel aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ sein oder sonst
eine undurchsichtige und unerklärliche Figur, wie zum Beispiel der Mann, der
seinen Schatten verkauft oder so etwas Ähnliches. Irgendwie passen Sie nicht in
das Schema eines normalen Menschen.“
    Sie musterte
ihn genau. Hopeman lächelte noch immer und sagte kein
Wort dazu.
    „Wir sollten
sie
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