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096 - Dr. Satanas Killer-Computer

096 - Dr. Satanas Killer-Computer

Titel: 096 - Dr. Satanas Killer-Computer
Autoren: Larry Brent
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willst du mich hier unten versauern lassen?“ „Nein, natürlich
nicht.“ Schon lag seine Hand auf dem Türdrücker. Eine halbe Minute später hörte
er den Lift nach oben rauschen.
     
    ●
     
    Bill Morgan
handelte nicht nur gegen seinen ursprünglichen Willen, er merkte auch, wie es
ihm eine beinahe satanische Freude bereitete, Judy in seine Wohnung zu locken.
    Er reagierte
ganz anders, als es sonst seine Art war.
    In seinen
Augen glomm ein wildes Licht, als er hörte, wie die Aufzugstür
    zurückwich
und sich leichte Schritte der Wohnungstür näherten.
    Der
Veränderte öffnete, blieb aber hinter der Tür stehen.
    Judy erschien
auf der Bildfläche: Großgewachsen, schlank mit langen Beinen, um die jedes Mannequin
sie beneidet hätte.
    „Hast du vor,
mich zu überraschen?“ fragte die charmante, dunkelhaarige Amerikanerin schon
von der Schwelle her, noch ehe sie vollends im Raum stand.
    Plötzlich
flog die Tür hinter ihr zu.
    Judy blieb
kerzengerade stehen und schloß halb die Augen. „Du hast gewußt, daß ich kommen
würde, nicht wahr?“ fragte sie leise. „Und du hast natürlich was für mich
vorbereitet.“
    Sie öffnete
die Augen wieder einen Spalt breit, wandte sich aber noch immer nicht um. Das
war auch nicht nötig.
    Von der
Stelle aus, wo sie stand, konnte man in den Flurspiegel sehen. Und sie gewahrte
das Ungeheuer, das hinter ihr stand, sie um Haupteslänge überragte und einen
Pferdekopf auf den Schultern trug. Ihr Augen wurden
schmal. Sie zuckte zusammen.
    Judy
überlegte noch, ob sich Bill einen Scherz erlaube und eine entstellende Maske
aufgesetzt habe, oder ob ihre Sinne sie täuschten.
    Weder das
eine noch das andere konnte sie feststellen.
    Doch Bill
Morgan handelte. Seine Hände legten sich blitzschnell um ihren Hals und drückten
hart und unerbittlich zu. Die junge, hübsche Besucherin rang nach Atem, doch
ihre Lungen bekamen den begehrten Sauerstoff nicht mehr. Wie eine Stahlzange
lägen Morgans Hände um ihren Hals.
    Judy wehrte
sich verzweifelt und schlug mit der Handtasche um sich. Sie traf den riesigen,
kantigen Schädel, vermochte aber nichts auszurichten.
    Bill Morgan
erwürgte sie, schleifte den leblosen Körper durch die Wohnung und warf ihn wie
einen mit alten Wäschestücken gefüllten Sack achtlos in seinen Kleiderschrank. Der
Mann mit dem Pferdekopf hatte zum ersten Mal zugeschlagen.
     
    ●
     
    „Meinst du,
daß er heute kommt?“ fragte die achtundfünfzig jährige Anna Lehner ihre
Gesprächspartnerin Melanie Burgstein. Die beiden Frauen saßen auf der
Frühstücksterrasse des Hotels Sol auf Mallorca.
    Warm schien
die Sonne, das Meer war blau wie Tinte, und sanft spülten die Wellen an den
Strand.
    Um diese
Jahreszeit waren die Strände noch nicht überfüllt, und die Bedienung reagierte
besonders freundlich, weil niemand überarbeitet war. Im Frühjahr konnte man
sich noch Zeit für die Gäste nehmen.
    „Warten wir
es ab“, sagte Melanie Burgstein. Sie war einige Jahre älter und ihr
silbergraues Haar mit einigen violett gefärbten Strähnen durchsetzt. Beide
Frauen machten einen gepflegten, eleganten und reichen Eindruck. Dieser
Eindruck war berechtigt.
    Anna Lehner
war Besitzerin eines Mode-Salons in München, der florierte.
    Melanie
Burgstein hatte in ihren jungen Jahren einen reichen Industriellen geheiratet.
Nicht der Liebe, sondern des Geldes wegen. Der Mann hatte vor fünfzehn Jahren
das Zeitliche gesegnet. Seitdem war sie Alleinerbin eines ansehnlichen
Vermögens. Sie behängte sich mit Schmuck wie ein Christbaum, ließ ihre
Modellkleider nur im Salon von Anna Lehner fertigen und führte ein sorgloses
Leben.
    Regelmäßig
fuhren beide zu irgendwelchen Kuren in deutsche Badeorte und machten jeweils im
Frühling und im Herbst Urlaub im Süden.
    Trotz ihres
Geldes waren sie oft allein. Sie erzählten sich aus ihrer Jugend, von den
Liebhabern, die sie hatten, und von den Abenteuern, die sie erlebten. Sie
sprachen an diesem Morgen auch besonders von dem Fremden, dessen Bekanntschaft
sie in den letzten Tagen gemacht hatten und der sich als hervorragender Schilderer
und Erzähler erwies.
    Dieser Mann
war weitgereist, belesen und sehr intelligent.
    Man konnte
über alles mit ihm reden. In einer Bodega, wo die beiden gutsituierten Damen
gebackene Calamare gegessen und einen vorzüglichen
Rotwein getrunken hatten, war das Problem der Liebe in einem bestimmten Alter
zum ersten Mal angeschnitten worden.
    Jede von
ihnen sollte schildern, wie sie sich den Mann ihrer
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