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0953 - Der Vampirwolf

0953 - Der Vampirwolf

Titel: 0953 - Der Vampirwolf
Autoren: Jason Dark
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Hoffnung.«
    »Ja«, sagte Suko und wies mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach unten. »Das stimmt schon, John. Aber es gibt noch eine zweite Seite, wie du selbst weißt.«
    »Mallmann?«
    »Eben.«
    »Und weiter…«
    »Wir wissen nichts Genaues, deshalb ist alles Spekulation. Aber auch Dracula II ist nicht gerade ein Freund dieses Wesens. Bisher sind die Fronten irgendwie klar gewesen. Auf der einen Seite die Vampire, auf der anderen die Werwölfe.«
    »Na und?«
    Sukos Finger glitt wieder hoch. »Jetzt schiebt sich aber ein Wesen in diese makabre Ordnung, das sowohl das eine als auch das andere ist. Zur Hälfte Vampir, zur anderen Hälfte Werwolf. Das kann weder Morgana Layton gefallen, noch Mallmann. Was mich stutzig macht, ist folgendes: Warum hat uns die Werwölfin quasi um Hilfe gebeten? Ist sie nicht in der Lage, ihn selbst zu stoppen?«
    »Scheint so.«
    »Wo liegt das Problem, John?«
    »Das weiß ich doch nicht, verdammt!« Irgendwo regte mich Sukos Ruhe auf. Okay, ich war ungerecht, aber ich konnte nun einmal nicht aus meiner Haut heraus.
    Er wartete eine Weile ab, dann sprach er weiter. »Das Problem liegt bei Mallmann ebenso. Auch er traut sich nicht, sich gegen diesen Vampirwolf zu stemmen.«
    »Kann sein.«
    Suko hob zwei Finger an. »Sie nicht, er nicht. Irgend etwas stimmt da nicht. Sie haben beide Hemmungen, diese Bestie zu vernichten. Ja. Dracula II will sie nicht einmal in seine verdammte Vampirwelt mitnehmen. Dort hätte er doch ein Versteck. Ich frage mich inzwischen, ob dieser Vampirwolf so mächtig ist, daß sich beide nicht an ihn herantrauen.« Er schüttelte selbst den Kopf. »Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Dafür muß es andere Gründe geben.«
    »Stimmt. Sie liegen in der Vergangenheit begraben. In einer Zeit, als es noch den echten Dracula gab, der die Türken zurückgeschlagen hat und dann durchdrehte.«
    »So ist es.«
    »Und was können wir dagegen tun?«
    Mein Freund verzog das Gesicht, als wollte er anfangen zu weinen. »Wahrscheinlich nichts.«
    »Eben.«
    Er schlug auf den Tisch. »Dann sollten wir nicht länger hier im Büro herumhängen, sondern nach Hause fahren. Da gefällt es mir besser, ehrlich gesagt.«
    »Hast du was Bestimmtes vor?«
    »Nein. Aber was sollen wir hier? Der Nachmittag ist so gut wie gegessen, irgendwann müssen wir damit beginnen, die Überstunden abzubauen, sage ich mal.«
    »Ausgerechnet heute?«
    »Warum nicht?«
    Ich blies zuerst meine Wangen auf und ließ dann die Luft durch denn Mund hörbar ausströmen.
    »Kommst du mit?«
    »Klar.«
    Suko hatte sich schon erhoben. Er ging zum Vorzimmer, wo Glenda noch beschäftigt war. Als sie uns sah, wußte sie sofort Bescheid. »Die Herren machen Feierabend«, sagte sie spitz.
    »Ja, meine Liebe. Die Gentlemen bitten zum Begräbnis.«
    »Wie nett. Und wen wollt ihr begraben?«
    »Das wissen wir noch nicht.«
    »Was ist mir Marek?«
    Ich hob die Schultern.
    Glendas Augen verengten sich; »Darf ich dieser Reaktion entnehmen, daß ihr euch um ihn Sorgen macht?«
    »So ungefähr«, gab ich zu.
    »Aber ihr könnt ihm nicht helfen?«
    »Leider nicht.«
    »Ich weiß auch nicht, was ich euch raten soll. Jedenfalls habe ich für den heutigen Abend schon etwas vor.«
    »Sag es!«
    Glenda strahlte uns an. »Ich werde zum Eislaufen gehen. Die kleinen Teiche sind zugefroren. Ihr glaubt gar nicht, wie gut das tut.«
    »Bei der Kälte«, sagte ich.
    »Im Sommer ist es nicht möglich.«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Jedenfalls wünsche ich euch keinen allzu frustrierten Abend. Soll ich Sir James Bescheid geben, wenn er zurückkommt?«
    »Kannst du machen.«
    Sie nickte uns zu. »Dann bis morgen in alter Frische.«
    »Mal sehen«, sagte ich.
    Wir holten den Rover und reihten uns in den Stau ein, was mir an diesem Tag nicht so viel ausmachte, denn wir hatten es nicht eilig. Ob wir eine halbe Stunde früher oder später nach Hause kamen, spielte überhaupt keine Rolle.
    »Du bist sauer«, stellte Suko bei einem Ampelhalt fest.
    »Nein, nur nachdenklich. Es kommt etwas auf uns zu, das weiß ich. Aber ich weiß nicht was. Denn dieser Fall ist noch lange nicht gegessen, daran werden wir noch zu knacken haben. Hinzu kommt die Sorge um Frantisek Marek.«
    »Der schafft es, John, der hat es immer geschafft.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Ich hob die Schultern und fuhr wieder an. Draußen glitt eine frostige Welt vorbei, was wir nicht wahrnahmen, denn die Heizung schaufelte die Wärme durch das Innere des
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