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0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs
Autoren: Christian Schwarz
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läutern wird, wenn die Erneuerung gut geht.«
    LUZIFER streckte die Zunge heraus und hechelte wie ein Hund. Die Augen leuchteten nun in einem tiefen Schwarz. »Kann ich mich auch dieses Mal erneuern, Asmodis? Kann ich es? Hast du gut gearbeitet? Kannst du diesen furchtbaren Sturz aufhalten und mein Leben für weitere einhunderttausend Jahre verlängern? Hast du CHAVACH, den Jäger, getötet? Und kannst du mir JABOTH auf die Ebene vor die FLAMMENWAND bringen? Nur dort werde ich mich in ihm erneuern können.«
    »Ja, mein KAISER«, wimmerte Asmodis, »Ja. CHAVACH ist tot und JABOTH habe ich ebenfalls aufgetrieben. Es war ganz so, wie du es gesagt hast. JABOTH war im Kreis der magischen Menschen um Professor Zamorra zu finden.«
    »Dann bring ihn her! So schnell wie möglich!«, brüllte LUZIFER unvermittelt und bäumte sich auf. »Es ist nicht mehr viel Zeit!«
    Die Panik, die in diesem Brüllen mitschwang, war zu viel für Asmodis. Bewusstlos kippte er um. Und purzelte von der Buddha-Statue herunter.
    ***
    Schwefelklüfte
    Der riesige Körper mit den gewaltigen Schwingen hob sich als tief schwarzer Schattenriss gegen den düsterrot glosenden Hintergrund ab. Selbst die unaufhörlich zuckenden grellgelben Blitze konnten die Gestalt nicht erhellen. Zarkahr, der CORR, stand reglos auf einem Hügel. Er hatte die Arme vor dem muskulösen Oberkörper verschränkt und wartete. Seiner Ansicht nach wartete er schon viel zu lange, denn der verabredete Zeitpunkt war bereits um vier Seelenschlürfungen überschritten. Sein Schwanz peitschte, die Teufelsfratze mit der schwarzen ledrigen Haut verzog sich vor Zorn.
    Nicht weit von ihm entfernt stand ein Pfahl. Ein nackter Menschenmann hing daran, von magischen Fesseln gehalten und wimmerte die ganze Zeit leise vor sich hin. Immer, wenn er den Blick hob und den Teuflischen aus irre wirkenden Augen anstarrte, fing er an, unkontrolliert zu keuchen.
    In diesem Augenblick flimmerte die Luft. Der Schwarzblütige, auf den er wartete, schälte sich aus dem erlöschenden Flimmern hervor.
    »Wartest du schon lange?«, fragte Tafaralel, Gieriger Feilscher und Seelen fressender Vermehrer des blutbefleckten Goldes . Schon sein Ehrentitel zeigte, dass es sich um eine Höllische Majestät handelte, denn nur diese durften Beinamen, die ihren Ruhm mehrten, tragen. Tatsächlich war der Erzdämon, der am liebsten mit den Attributen eines Skorpions ausgestattet auftrat, berechtigt, sieben mal sieben höllische Legionen zu führen und stand, was Macht und Stärke anbetraf, dem CORR kaum nach. Nur deswegen konnte er es sich leisten, so mit Zarkahr zu sprechen.
    »Ich bin auch gerade erst gekommen«, log der CORR.
    »Lauschiges Plätzchen, wirklich«, sagte Tafaralel geziert und verzog das Gesicht mit den seltsamen Augen. »Wie geschaffen für ein romantisches Rendezvous. Ich nehme allerdings nicht an, dass du mich deswegen hier treffen willst, CORR. Was ich andererseits sehr schade finde, da ich eine Aufforderung zum Schäferstündchen garantiert nicht ablehnen würde. Du bist so groß und stark. Und mein Stachel ist zu allem bereit. Immer und überall.«
    »Halt deinen Stachel ja im Zaum, Feilscher«, zischte Zarkahr. »Es gibt genug andere, die deinen Neigungen eher entsprechen.«
    »Schon gut. Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Was willst du also von mir? Sprich schnell, denn ich habe auch noch anderes zu tun.«
    Zarkahr schlug mit seinen Schwingen. Der Gefesselte schrie grässlich auf. Erst jetzt wurde er für Tafaralel sichtbar.
    »Nun sieh mal einer an, was haben wir denn da?«, fragte der Feilscher. »Der Kerl sieht ja zum Anbeißen aus.«
    »Nicht wahr?« Zarkahr lachte und es klang wie rollender Donner. »Du kannst ihn dir nehmen, wenn deine Antwort zu meiner Zufriedenheit ausfällt.«
    »Dann sag endlich, was du willst, CORR.«
    »Du hast auch mitbekommen, wie unsere Ministerpräsidentin« - Er legte alle Verachtung in das Wort, zu der er fähig war - »von ihrem eigenen Sohn bis aufs Blut gedemütigt wurde?«
    »Stygia? Ja, natürlich. Wer hätte das nicht mitbekommen. Asael hat ja dafür gesorgt, dass selbst der kleinste Irrwisch Zeuge dieser bemerkenswerten… hm, Kreuzigung werden durfte. So gelacht habe ich schon lange nicht mehr.«
    »Eben. Damit hat sich Stygia als Ministerpräsidentin vollkommen disqualifiziert. Sie ist nicht fähig und nicht würdig, uns als Stellvertreterin LUZIFERS in der Hölle anzuführen. Sie muss weg.«
    »Hm.« Tafaralel nickte und ließ seine Skorpionstacheln
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