Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0950 - Visionen des Untergangs

0950 - Visionen des Untergangs

Titel: 0950 - Visionen des Untergangs
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
mittleren Reiter vom Pferd zu stechen und mit der Peitsche nach den anderen zu schlagen.
    Eine grellrote Aura legte sich um die dämonischen Reiter und ihr Gefolge. Sie waren nun fast da. Während die Apokalyptischen Seite an Seite auf den Skorpiondämon zu preschten, schwärmten die Geistersoldaten aus und kamen in breiter Front über beide Kriegsparteien gleichermaßen. Wie eine Flut fuhren sie unter die Schwarzblütigen. Sie schwangen Schwerter, Äxte und Keulen. Jeder Schlag fällte einen Höllischen, während die wenigen, die sich wehrten, durch die Geister hindurch schlugen. Mit lautem Gebrüll zog ein Zentaur das Schwert durch den Knochenhals eines durchscheinenden Lanzenträgers. Da die Waffe auf keinen Widerstand traf, wurde der Pferdedämon vom Schwung fast umgerissen. Noch bevor er sich wieder fing, ragte plötzlich ein geisterhafter Speer aus seiner Brust. Er zuckte zusammen, ächzte, ließ das Schwert fallen und versuchte stattdessen, den Speer, der plötzlich grell aufleuchtete, mit zweien seiner sechs Hände zu umklammern. Er griff ins Nichts. Trotzdem war der Speer aus dem Zwischenreich absolut tödlich. Blut quoll aus dem Mund des Zentauren, während er mit verdrehten Augen zusammenbrach.
    Tafaralel sah diesen Tod in aller Klarheit, auch wenn er sich auf die hauptsächlichen Feinde konzentrierte. Die dämonischen Reiter blieben im Gegensatz zu den Geistersoldaten zwei Speerlängen über dem Boden. Sie kreisten den Skorpiondämon ein. Die Skelettpferde bockten und stiegen, schlugen mit den Hufen und stießen noch stärkere Feuerlohen aus ihren Augenhöhlen und jetzt auch aus ihren Nüstern, während die grausam verzerrten Skelettfratzen auf Tafaralel herunter schauten. Gut zweieinhalb Speerlängen hoch mochte jedes Reiterpaar sein und Tafaralel kam sich für einen Moment so winzig und verloren vor wie eine Maus vor vier Katzen.
    Der schwarze Reiter beugte sich am Pferdeleib vorbei nach unten. Die Sense, die er am äußersten Ende des Stils gepackt hielt, sauste schräg von oben heran. Tafaralel grunzte. Innerhalb eines Lidschlags zog er den Dreizack nach oben. Er prallte auf die schwarze Sense. Grelles Licht flammte auf.
    Tafaralel spürte einen mächtigen Schlag im Handgelenk. Doch er konnte den Dreizack halten. Stattdessen wirbelte die schwarze Sense über den Kampfplatz. Der Skorpiondämon brüllte vor Begeisterung. »Ihr seid also doch zu schlagen!«, fiepte er.
    In diesem Moment löste sich die Sense auf und erschien wieder in der Knochenhand ihres Besitzers. Doch Tafaralel gab noch lange nicht auf. Er hatte nie geglaubt, dass die Apokalyptischen einem entschlossenen Erzdämon überlegen waren. Der Dreizack leuchtete grell. Schwarze Blitze zuckten hervor und schlugen in die Brust des Sensenmannes ein. Die Wucht schleuderte ihn rückwärts vom Pferd, während die Sense oben blieb und nun in der Luft über dem Knochenpferd schwebte. Lautlos fiel der Reiter zu Boden, wo er vier brennende Spinnen unter seinen Knochen zermalmte.
    Der Schwarze schlug mit abgehackten Bewegungen um sich. Zwischen seinen Rippenbögen tobte die finstere Energie. Sie floss zäh wie Lava auseinander, denn die Magie des Schwarzen versuchte sie daran zu hindern. Doch Tafaralels Magie schien tatsächlich stärker zu sein. Sie breitete sich immer weiter aus und erreichte Kopf und Becken.
    Die missliche Lage des Schwarzen spornte seine apokalyptischen Brüder nun erst so richtig an. Der zweite schwarze Reiter, der auf dem fahlen Pferd saß, schlug seine Kapuze nach hinten. Statt eines Knochenschädels kam eine von Pestnarben und -beulen fürchterlich entstellte Fratze hervor. Die Unterlippe war stark zerfressen, die Oberlippe fehlte ganz. Aus dem, was man nur mit viel gutem Willen als Gesicht bezeichnen konnte, lösten sich Milliarden kleiner schwarzer Partikel und flogen auf Tafaralel zu.
    Magische Pestbakterien!
    Der Skorpiondämon wehrte sie verbissen ab. Er spürte, dass es fast seine ganze Kraft brauchte, um die Boten des Schwarzen Todes zu eliminieren. An einigen Stellen zogen sich die schwarzen Partikel zusammen und bildeten größere Cluster. Rasend schnell entzogen sie ihm seine Energie.
    Die Reiter spürten es wohl ebenfalls. Der Weiße öffnete das leuchtende Gefäß über seinem Kopf. Weiß leuchtende Kugeln, deren Farbe über ihre wahre magische Natur hinweg täuschte, zischten daraus hervor. Sie prallten ebenfalls gegen Tafaralel und hüllten ihn in verzehrendes Feuer.
    Das war der Moment, in dem LUZIFER erneut um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher