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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp
Autoren: Unbekannt
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einem Säulenstumpf und nahm die darauf stehende schwere Tonvase herunter. „Nein!" rief Nurim Dagorew. „Wieder hinstellen!"
    „Schuft!" schrie Vljegah und warf die Vase nach Dagorew. Sie traf ihn nicht, sondern zerschellte auf dem Boden.
    Aber etwas anderes geschah, was den Fürsten weitaus mehr traf, als die Vase es vermocht hätte.
    Die Oberfläche des Säulenstumpfes blinkte plötzlich in kurzen Intervallen - und der Sockel eines Reiterstandbilds in der Mitte der Vorhalle des Palasts drehte sich langsam nach links.
    Nurim Dagorew wurde bleich. Er stürmte los, sprang auf den Säulenstumpf und setzte sich auf seine blinkende Oberfläche. Irgendwo klickte etwas, dann drehte sich der Sockel des Reiterstandbilds wieder auf seinen richtigen Platz zurück.
    Mit angehaltenem Atem wartete Fürst Dagorew darauf, daß der Spalt, der sich soeben geöffnet hatte, wieder verdeckt wurde - und ob die in der Halle anwesenden fünf Orbiter etwas von dem Vorgang bemerkt hatten.
    Doch die Orbiter waren mit der Untersuchung und Desaktivierung des Vorhallencomputers beschäftigt gewesen und hatten nichts bemerkt Sie hatten nur einmal kurz herübergeschaut, als die Vase am Boden zerschellte, ein paar Bemerkungen über die typische Garbeschianer-Aggressivität gemacht und sich wieder dem Computer zugewandt. „Da habe ich wohl beinahe etwas angerichtet", flüsterte Vljegah, während sie neben den auf dem Säulenstumpf hockenden Fürsten trat.
    Nurim Dagorew nickte. „Es handelt sich zwar nur um einen falschen Zugang, der nach ungefähr fünfhundert Metern blind endet, aber hätten die Orbiter ihn entdeckt, währen sie vielleicht auf den Gedanken gekommen, daß es auch echte Zugänge in die Unterwelt des Planeten geben könnte. Besorgen Sie etwas Schweres, das wir auf den Säulenstumpf stellen können!"
    „Eine andere Vase?" fragte die Chaioanerin und musterte die zahlreich vorhandenen Vasen und Krüge. „Ich traue mir keine mehr aufzuheben. Nachher lege ich den echten Zugang bloß."
    „Du hast aber eine schlechte Meinung von der Phantasie unseres Kaisers!" erwiderte Fürst Dagorew. „Nimm irgendeine Vase!"
    Vljegah gehorchte, und der Fürst konnte endlich seinen auffälligen Sitzplatz verlassen.
    Wenig später zog die Hundertschaft der Orbiter ab, nachdem sie alle wichtigen Positroniken des Palasts desaktiviert hatte. „Endlich!" sagte Vljegah. „Brechen wir sofort auf, Nurim?"
    „Was heißt .wir'?" fragte Nurim Dagorew. „Es heißt, daß ich mitkomme, wenn du..."
    „Pst!" flüsterte der Fürst. „Die Orbiter haben bestimmt überall Mikrospione versteckt. Erst wenn wir sie gefunden und beseitigt haben, dürfen wir wieder offen reden."
    „Und zwar auch über meine Teilnahme", erklärte Cern Jost. „Ich verfüge über einschlägige Erfahrungen."
    „Und über meine Teilnahme!" sagte Eloim Calvario.
     
    *
     
    Pyon „Kaktus" Arzachena stocherte mit einem Stück Draht im Kopf seiner qualmenden Tabakspfeife herum.
    Sein schmales, braunhäutiges und außerordentlich faltiges Gesicht war zu einem verschmitzten Lächeln verzogen. „Selbstverständlich bin ich mit von der Partie, wenn es darum geht, etwas für Olymp zu tun, Tiff. Ich verdanke den Freihändlern sehr viel, vor allem aber Anson Argyris."
    „Das gleiche gilt für mich", warf der zweite Besucher in Julian Tifflors Arbeitsraum ein.
    Der Erste Terraner wandte den Kopf und musterte das Gesicht Hotrenor-Taaks mit den gelben Lippen und das aus schlangenartigen Haaren geformte Nest auf dem mächtigen Schädel. Manchmal mußte er sich fragen, ob er nur träumte oder ob es Wirklichkeit war, daß aus dem ehemaligen Anführer der larischen Invasionstruppen ein aufrichtiger Freund der Menschheit und wertvoller Helfer der GAVÖK geworden war.
    Er lächelte. „Ich freue mich, daß Sie sich zur Verfügung stellen. Aber ich bitte darum, auch das große Risiko zu sehen, das Sie eingehen würden, wenn Sie ins System von Boscyks Stern einflögen. Niemand kann voraussagen, wie die Orbiterflotte darauf reagieren würde."
    „Es ist ein Risiko, das sich nicht vermeiden läßt, es sei denn, wir würden überhaupt nichts tun. Das aber wäre nicht zu verantworten. Wir müssen wissen, was auf Olymp vorgeht und warum die Orbiter auf der Welt der Freifahrer gelandet sind."
    „Ganz recht", pflichtete Pyon Arzachena dem Laren bei. „Wir werden in die HOBBY-BAZAAR steigen und starten."
    „Nicht mit Ihrem Schiff, Pyon", erwiderte Julian Tifflor. „Warum denn nicht, Tiff?" maulte der alte
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