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0950 - Testfall Olymp

Titel: 0950 - Testfall Olymp
Autoren: Unbekannt
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transportierte Lucy zu einem Podest und löste die Schulterklammern. Der Körper schwankte leicht, wurde aber von unsichtbaren Stützfeldern gehalten, bis die Tastimpulse verborgener Instrumente die Lucy-Vario-Kombination durchgecheckt und alles für in Ordnung befunden hatten.
    Als die Stützfelder erloschen, stieg Lucy vom Podest und bewegte sich seltsam stelzend und hüftschwingend an den anderen Masken vorbei und auf die Schleuse zu. „Schöne Lucy, schlimme Lucy!" kreischte der Papagei.
    Vor dem Schleusenschott blieb Lucy Teacher stehen und drehte sich um. „Schlimmer Bluebird! Als Springerin hätte ich mich wohler gefühlt, aber das ging nicht mehr, da diese Maske sich zu sehr exponiert hatte. Außerdem werde ich in dieser Maske sicher nicht der Spionage verdächtigt werden."
    „Sabotage, Sabotage!" schrie Bluebird und lachte schrill. „Das schon eher", sagte Lucy zu sich selbst und betrat die Schleuse, als sie sich vor ihr öffnete.
    Außerhalb der Biostation rief sie mit einem Kodeimpuls des positronischen Gehirnsektors vom Vario-500 eine Transportkapsel herbei. Die Kapsel glitt lautlos heran, während sich vor der Mündung des röhrenförmigen Schachtes wieder das grünlich flimmernde Energiefeld aufbaute.
    Der Vario-Roboter sandte einen weiteren Impuls aus. Die Kapsel öffnete sich. Lucy Teacher zwängte sich behutsam durch die Öffnung und nahm in der Sitzvertiefung Platz. Die Öffnung der Kapsel schloß sich über ihr.
    Die positronische Gehirnsektion des Vario-Roboters nahm Kontakt zum Kapselcomputer auf und erteilte ihm mit Hilfe hochwertig kodierter Symbolgruppen die Anweisung, ihn auf einem bestimmten Weg durch sein vielfältig abgesichertes subplanetarisches Reich zu einem Pfortenlabyrinth mitten in Trade City zu bringen.
    Der Kapselcomputer bestätigte, die Kapsel fuhr ruckfrei an und tauchte in das grünlich flimmernde Energiefeld vor der Schachtmündung, das einen Nebeneffekt des hyperenergetischen Verteilerfelds darstellte, denn es war keineswegs möglich, auf direktem Weg zur Tür der Biostation zu gelangen - und umgekehrt.
    In ständigem Wechsel zwischen unterschiedlich weiten Transmittersprüngen durch den Hyperraum sowie der normalmateriellen Fortbewegung in Tunnels jagte die Transportkapsel durch das subplanetarische Reich von Anson Argyris, passierte dabei unterwegs zahlreiche Fallensysteme und andere Schikanen, die für Unbefugte tödlich gewesen wären und kam schließlich an der Innenseite des Pfortenlabyrinths an.
    Lucy Teacher verließ die Kapsel, trippelte auf den roten, kreisförmigen Energiering zu und wurde von ihm verschlungen...
     
    *
     
    Die Fürsten Nurim Dagorew und Jürgo Wolfe-Simmer, sowie Cern Jost, Vljegah und Eloim Calvario sahen mit ausdruckslosen Gesichtern zu, wie ein Trupp von hundert Orbitern den Kaiserlichen Palast durchsuchte.
    Die Invasoren nahmen die Bilder von den Wänden, schlitzten die Matratzen und Polstermöbel auf, brachen verschlossene Schreibtischfächer auf und suchten unter den schweren Teppichen nach Falltüren. „Ich mußte Nogo einsperren, sonst hätte er sich mit den Orbitern angelegt", flüsterte Jürgo Wolfe-Simmer. „Und wenn die Kerle ihn finden?" meinte Vljegah. „Pah!" machte Nurim Dagorew. „Diesen Palast haben schon Laren und Überschwere umgekrempelt, ohne auch nur auf eine der zahllosen Geheimgänge, -treppen und -kammern gestoßen zu sein. Geschweige denn, daß sie die hiesigen Zugänge zum subplanetarischen Reich des Kaisers entdeckt hätten."
    „Es gibt dieses subplanetarische Reich also wirklich?" fragte Cern Jost. „Ich habe zwar viel davon gehört, aber war mir nie sicher, ob es sich nicht nur um Erfindungen handelte. Und die Laren haben nichts davon geahnt?"
    „Sie haben sogar einiges darüber gewußt - und einige weniger wichtige Zugänge gefunden", erklärte Wolfe-Simmer. „Aber nachdem sie beim Versuch, in das subplanetare Reich einzudringen, umgerechnet auf jeden Meter dreißig Mann verloren hatten, gaben sie es auf und verbreiteten die Mär, es gäbe dieses Reich nur in der Propaganda einiger Unbelehrbarer, die sich noch gegen die Segnungen der Konzilsherrschaft sträubten."
    „Phantastisch!" rief Vljegah. „Aber warum sind nicht alle Bewohner und Gäste Olymps vor den Orbitern dorthin geflohen?"
    „Pst!" flüsterte Nurim Dagorew. „Die Orbiter haben große Ohren. Nur wenige Olympier und ihre Freunde dürfen etwas über das subplanetarische Reich wissen. Dort gibt es Geheimnisse, die nicht einmal wir, die
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