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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere
Autoren: Unbekannt
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illegal mit den Anlagen des Hauses gekoppelt hatte. Es gibt gewisse Hinweise darauf, daß durch die unsachgemäßen Manipulationen Kihnmyndens das gesamte elektronische System des Hauses zum Zusammenbruch gebracht wurde."
    „War Kihnmynden im Haus, als es geschah?"
    „Natürlich nicht. Sonst hätte ja wenigstens er Alarm geben müssen."
    „Dann kann er aber zum fraglichen Zeitpunkt auch keine Experimente unternommen haben. Man sollte meinen, daß er alles auf Normalbetrieb schaltete, wenn er das Haus verließ."
    „Das würden Sie und ich tun", sagte Gursc zu Jennifer. „Bei Kihnmynden müssen wir leider davon ausgehen, daß er nicht nur in gewisser Weise wahnsinnig, sondern auch in höchstem Grade verwirrt und unzuverlässig war. Er hat einen Fehler gemacht, und die Zerstörung des Hauses war seine eigene Schuld."
    „Wann genau brach der Brand aus?"
    Gursc nannte ein Datum, das sich auf durgische Verhältnisse bezog, lieferte aber auch gleich die Übersetzung dazu.
    „War es Tag?" fragte Tekener grob.
    „Ja."
    „Wie ist es mit Brandstiftung?"
    „Wir fanden keine Spuren, die darauf hingewiesen hätten."
    „Also haben Sie gar nicht erst nach einem Täter gesucht?"
    „Warum sollten wir?"
    „Ja, warum wohl?" fragte Tekener bitter. „Haben Sie wenigstens nach Kihnmynden suchen lassen?"
    „Nein. Er stieß wilde Flüche gegen uns und die Stadt und die ganze Welt aus. Danach lief er in den Wald. Wir haben versucht, ihn zurückzuhalten, aber er hatte eine Waffe, und er schwor, daß er jeden niederschießen würde, der ihm zu folgen versuchte."
    „Sie hätten ihn paralysieren müssen", sagte Tekener ärgerlich. „Ob er nun wahnsinnig war oder nicht nach einem so schweren Schicksalsschlag, wie es der Brand für Kihnmynden gewesen sein muß, läßt man einen alten Mann einfach nicht ohne jeden Beistand."
    „Es war kein Paralysator zur Hand", wehrte Gursc kalt ab. „Ich verstehe Sie nicht. Wir haben unsere Pflicht getan.
    Niemand kann mehr von uns verlangen."
    „Haben Sie wenigstens versucht, das zu bergen, was vielleicht noch nicht völlig vom Feuer zerstört war?"
    „Es war nichts übriggeblieben, das sagte ich Ihnen doch schon."
    „Haben Sie es versucht?" fragte Tekener scharf, aber Gursc blieb unbeeindruckt.
    „Es hatte keinen Sinn mehr", behauptete er stur.
    „Na schön", sagte Tekener. „Lassen wir es für heute dabei."
    „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag", erwiderte Gursc gelassen.
    „Der Bursche ist eiskalt", sagte Jennifer, als sie draußen waren. „Glaubst du, daß er an der Sache beteiligt war?"
    „Nicht nur beteiligt, fürchte ich. Überlege dir mal, was es heißt, ein arkonidisches Trichterhaus so gründlich anzustecken, daß wirklich alles, was sich in dem Gebäude befindet, von den Flammen vernichtet wird!"
    „Der Brand brach unten im Stiel aus. Flammen steigen nach oben. Es ist nicht so unmöglich vorausgesetzt, die elektronischen Anlagen funktionieren tatsächlich nicht."
    „Das hast du hübsch gesagt", meinte Tekener lächelnd.
    „Diese Voraussetzung ist allerdings das Wichtigste. Um sie zu schaffen, braucht man Fachleute. Jenny, die Sache ist doch völlig klar: Gursc ließ Kihnmyndens Haus anstecken, um den unbequemen Forscher aus dem Weg zu räumen.
    Genausogut hätte er den alten Mann ermorden können. Er wußte, daß Kihnmynden es nicht überwinden würde, wenn sein Lebenswerk zerstört wurde."
    „Ich zweifle ja gar nicht daran, daß es so war, Liebster. Ich suche nur verzweifelt nach Beweisen. Ich würde nämlich diesem aalglatten Kerl zu gerne ins Handwerk pfuschen."
    „Mir geht es nicht anders. Aber wir sollten uns von Zeit zu Zeit darauf besinnen, daß wir nicht nach Durgen gekommen sind, um Rache für diese Brandstiftung zu nehmen. Tiff wartet darauf, daß wir ihm etwas über die Horden von Garbesch erzählen."
    „Also suchen wir zuerst nach Kihnmynden. Wo fangen wir an?"
    „Bei seinem Haus."
    „Das hat man mit Sicherheit inzwischen abgerissen."
    „Warten wir es ab", murmelte Tekener.
     
    *
     
    Das Haus stand tatsächlich noch, aber es war nicht viel mehr als ein rußgeschwärztes Skelett. Die Parkanlagen rund um die Ruine waren hoffnungslos verwildert. So etwas ging schnell in Gostabaar, denn das Klima war günstig.
    Tekener ließ den Gleiter steigen, und von oben sahen sie das Haus wie eine langsam vernarbende„ Wunde in der sonst so gepflegten Landschaft liegen.
    „Ich wundere mich, daß die Bewohner von Gostabaar diesen Schandfleck nicht längst
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