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0947 - Der Matazema-Plan

Titel: 0947 - Der Matazema-Plan
Autoren: Unbekannt
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der Fall", antwortete der Kommandant.
    Sekunden später leuchtete eine Schrift auf. „Das Siegel denkt sich eine Zahl zwischen lund 10 Millionen" las Jagur. „In dieser Zahl können eine oder mehrere Ziffern mehrfach vorkommen, müssen jedoch nicht."
    „Ist die Aufgabe schwer?" fragte Trans.
    „Das kann ich nicht beantworten", erwiderte Jagur. „Es kommt darauf an, ob das Siegel Hilfe leistet."
    Die Leuchtschrift verschwand. Dafür erschienen acht Nullen auf dem Bildschirm. Die Positronik begann das Duell mit dem Siegel.
    „Was geschieht, wenn es die Positronik nicht schafft?" fragte Trans.
    Jagur stöhnte nervös auf.
    „Was sollen diese Fragen? Ich kann sie nicht beantworten."
    Voller Unbehagen blickte er auf den Bildschirm. Das Siegel leistete in der Tat eine gewisse Hilfe, indem es anzeigte, ob die Zahl, die die Positronik ihm zur Lösung vorschlug, zu hoch oder zu niedrig war, die falsche oder die richtige Zahl von Ziffern enthielt, zu viele oder zu geringe Wiederholungen beinhaltete.
    „Die Positronik muß eine zu hohe Zahl von Schritten bewältigen", erläuterte er. „Wir können von Glück reden, daß wir sie dabei haben, sonst wären wir schon an diesem Schott gescheitert. Wer weiß, was uns da drinnen noch alles erwartet."
    „Du glaubst, daß es Schwierigkeiten geben wird?"
    „Daran dürfen wir wohl jetzt nicht mehr zweifeln."
    „Vielleicht sollten wir uns alle bewaffnen?"
    Jagur überlegte kurz. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Ich glaube nicht, daß so etwas notwendig wird. Die Schwierigkeiten, die Kemoauc uns in den Weg stellt, werden anderer Art sein."
    Die Positronik wies die Zahl 08 321428 aus und gab mit einem akustischen Signal zu erkennen, daß der Dialog mit dem positronischen Siegel beendet war. Das Siegel zeigte an, daß die Positronik die gestellte Aufgabe mit vierundfünfzig Schritten gelöst hatte, und damit um zwei Schritte unter der Sperrschwelle geblieben war.
    „Was bedeutet das?" fragte Trans, während das Schott zur Seite glitt.
    „Wenn die Positronik mehr als sechsundfünfzig Schritte gebraucht hätte, wäre das Schott verschlossen geblieben", antwortete der Kommandant. „Egal. Wir haben es geschafft. Das ist entscheidend. Schicke die Positronik zurück.
    Wir benötigen sie nicht mehr."
    Der Androide gehorchte wortlos, während Jagur die Burg Kemoaucs betrat.
    Ein langer Gang lag vor ihm, der kilometerweit bis ins Zentrum der kosmischen Burg zu führen schien. In keiner der anderen Burgen hatte Jagur einen derartigen Eindruck von Überlegenheit, Geschmack und Macht gehabt. Dieser Gang schien alle Schätze des Universums zu enthalten angefangen von Holzmöbeln bis hin zu den Teppichen, die den Boden bedeckten und die Wände zierten. In jedem Detail dokumentierten sich erlesener Geschmack und Stilgefühl.
    Als einige der Androiden aufgeregt zu schwatzen begannen, brachte Jagur sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Diese Welt der Kemoaucburg zwang ihn, sich ruhig zu verhalten und leise aufzutreten. Der Kommandant fühlte sich in einem Maß unbedeutend gegenüber dem Mächtigen, wie er es bisher nicht für möglich gehalten hatte.
    Jagur betrat eine Welt, die mit nichts zu vergleichen war. Mit aller Deutlichkeit machte sie ihm seine eigene Bedeutungslosigkeit bewußt.
    Jagur spürte, daß Haßgefühle in ihm aufkamen, die in seinen Minderwertigkeitsgefühlen wurzelten. Dabei wußte er noch nicht einmal, ob Kemoauc überhaupt noch lebte, oder ob sich sein Haß gegen einen Toten richtete.
    Er fluchte und eilte den Gang entlang. Seine Aufgabe war nicht, die Leistungen Kemoaucs zu beurteilen, sondern die kosmische Burg aus dem Mikrokosmos in das Normaluniversum zu überführen und zur Materiequelle zu bringen. Alles andere hatte ihn nicht zu interessieren.
    Immer wieder hämmerte er sich diese Worte ein, doch es gelang ihm nicht, sich dem geheimnisvollen Zauber zu entziehen, der von der Burg und ihrer Einrichtung ausging. Er beobachtete, daß die Androiden sich ebenfalls von ihm gefangennehmen und sich ablenken ließen. Er sah voraus, daß es schwierig und zeitaufwendig sein würde, die über die ganze Burg verteilten Segmente des DrugunUmsetzers zu finden und im Zentrum der Burg zusammenzubringen und zu installieren. Auf ihrem Weg durch die Burg würden die Androiden zahllosen schönen Dingen begegnen, die dafür sorgen würden, daß sie zumindest vorübergehend ihre Aufgaben vergaßen.
    „Weiter", rief er den Androiden zu. „Haltet euch nicht auf. Jetzt wird
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