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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib
Autoren: Jason Dark
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gelesen. Mit dem heutigen sind es vier Morde, und wir müssen den oder die Täter suchen.«
    »Eher den Täter.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Jemand, der Feuer einsetzt.«
    »Mit Höllenfeuer?«
    Ich mußte grinsen, denn ich dachte an den vorletzten Fall, den ich in Bath erlebt hatte. Da war es um eine mit Höllenfeuer gefüllte Statue gegangen, von der sich Frauen hatten in den Bann ziehen lassen. Aber das waren zwei verschiedene Paar Schuhe, so daß ich diesen Gedanken sehr schnell wieder verwarf.
    Unser Wagen stand halb auf dem Gehsteig. Er war noch nicht beschädigt worden, was möglicherweise an der Gestalt lag, die an der Kühlerhaube lehnte und uns entgegenblickte.
    Neben mir versteifte sich Suko, dennoch verlangsamten wir unsere Schritte nicht, und schon wenig später lachte uns die Gestalt an. »Ihr wolltet mir unauffällig folgen, Freunde.«
    »Und dann?« fragte Suko.
    Der Sprecher gab keine Antwort mehr. Mit einer gleitenden Bewegung verließ er seinen ungewöhnlichen Sitzplatz, ging einige Schritte über den Gehsteig, lief dabei relativ schnell und drehte sich, bevor er aus unserem Blickfeld verschwand, noch einmal um. Er hob dabei die Hand und winkte. Dann war er plötzlich weg, als wäre er von dieser Welt einfach verschwunden.
    Wir blieben stehen. Ich wollte Suko schon etwas fragen, formulierte aber um und sagte:
    »Du weißt, wer dieser Mann war!«
    »Und ob. Das ist der geheimnisvolle Bayou, mit dem wir uns treffen wollten.«
    »Sehr gut. Und?«
    »Du wirst ihn kennenlernen.«
    »Kennst du ihn denn?«
    »Nur vom Telefon.«
    »Aber er arbeitet für uns - oder?«
    »Laß das nur keinen wissen«, erwiderte Suko und ging jetzt schneller. Ich konnte nur hoffen, daß dieser Bayou wirklich so etwas wie ein Joker in diesem Fall war…
    ***
    Wir fanden den Mann jenseits eines schmalen Durchschlupfes zwischen zwei Häusern, in dem es widerlich stank, als würden irgendwelche Leute den Durchgang als Toilette mißbrauchen. Am Ende dieses »Tunnels« zwischen den Häusern erreichten wir einen stockdunklen Hinterhof, dessen Stille von einem zischenden Laut unterbrochen wurde, so daß wir uns nach rechts wandten.
    Suko hatte die Führung übernommen. Ich folgte seinem Schatten und blieb stehen, als auch er stoppte.
    »Bayou?« fragte er.
    »Klar doch.«
    »Gut. Ich bin Suko, das ist…«
    »Ich weiß doch, wer ihr seid, Freunde. Alles klar. Man kennt sich aus.«
    »Super. Hoffentlich so gut, daß wir etwas erreichen können. Du wolltest uns etwas sagen…«
    »Nicht hier.«
    »Wo dann?«
    »Bleibt immer dicht hinter mir, Freunde. Ich kenne ein nettes Plätzchen, an dem wir uns in Ruhe unterhalten können. Aber hebt die Beine hoch, es kann rutschig und stolprig werden.«
    »Verstanden, geh vor.«
    Ich hielt mich neben Suko auf und befolgte den Ratschlag unseres Informanten Während ich über glatten, rutschigen Unrat stieg, dachte ich darüber nach, was ich von diesem Bayou wußte. Viel war es nicht den Namen hatte ich sowieso erst am heutigen Tag erfahren. Er war Polizist und gehörte zu einer Sonderabteilung. Er stammte aus der Karibik, hatte auch schon in den Staaten gearbeitet und dort auch einige Erfolge errungen.
    Auf welchen verschlungenen Wegen er in London gelandet war, wußten wir beide nicht.
    Es konnte uns auch egal sein, wichtig war, daß wir von seinem Wissen profitierten, denn er kannte den Stadtteil wie seine Westentasche.
    Dieses geringe Wissen hatte mir Suko übermittelt, der mit ihm schon in Verbindung gestanden hatte, allerdings nur telefonisch, wie ich wußte. Vor mir ging Suko. Als er sich duckte, zog auch ich den Kopf ein und betrat dicht hinter ihm einen Bau, in dem es stockfinster war. Nichts war zu sehen, dagegen war es in dem hinter uns liegenden Geviert noch hell gewesen.
    »Bleibt mal lieber stehen!« hörten wir Bayous Flüsterstimme. Kurz danach zerstörte der Strahl einer Lampe die Finsternis. Licht huschte über eine schmutzige Wand und am Untergestell einer Treppe entlang, bevor er geschwenkt wurde und durch eine Öffnung fiel, die früher einmal von einer Tür verschlossen gewesen war. Heute gab es sie nicht mehr, dafür noch die stiegenartige Treppe, die in den alten Keller dieses Hauses führte.
    Bayou ging vor. Die Lampe ließ er brennen, und auch Suko hatte sicherheitshalber seine kleine Leuchte hervorgeholt, damit auch wir die Stufen erkennen konnten.
    Sie endeten in einem ebenfalls miesen, dunklen und auch stinkenden Kellergang, der sich von den Verschlägen rechts und
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