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0942 - Der Margor-Schwall

Titel: 0942 - Der Margor-Schwall
Autoren: Unbekannt
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seine Pläne und Absichten hochrechnete. Wenn Vapido in seiner Analyse behauptete, daß Margors momentane Zurückhaltung die Ruhe vor dem Sturm sei, den er nach dieser Phase des Atemholens und des Kräftesam-melns über die Galaxis loslassen würde, dann konnte daran schon etwas sein.
    Margor verfügte über ein großes Heer von Sklavenkriegern und über eine Flotte, die auf über 150 Einheiten geschätzt wurde. Damit konnte er schon einen Feldzug gegen die in der GAVÖK vereinigten Milchstra-ßenvölker riskieren, zumal ihm ja noch ganz andere Hilfsmittel zur Verfügung standen. Und genau das behauptete Dun Vapido in seiner Analyse, nämlich daß Margor bald zum großen Schlag gegen die Galaxis ausholen würde.
    So weit, so gut. Vapido deutete aber auch an, daß durch die Aktivitäten Margors noch andere Schrecken geweckt werden könnten. Und von da ab wurde es irrational. Vapido beschwor namenlose Gefahren herauf, sprach dubios von Bedrohungen aus Bereichen, die menschlicher Geist nicht erfassen könne - und er konnte seine Befürchtungen selbst auch nicht anders als mit „Ahnungen" erklären. Er wies auf Zeichen hin, die er und seine beiden Gefährten eindeutig entschlüsselt haben wollten -ohne jedoch Beispiele anführen zu können. „Befassen wir uns also mit Boyt Margor", nahm Julian Tifflor das Gespräch wieder auf. „Uns allen ist klar, daß sich in der Provcon-Faust etwas zusammenbraut. Nur malen Sie mir von der Situation ein zu abstraktes Bild, Dun. Ich kann Ihren Schlüssen, die in der Prophezeiung der Apokalypse gipfeln, nicht folgen. Was wollen Sie damit sagen, Dun?"
    „Dun kann das nicht erklären", antwortete Bran Howatzer an Stelle des PSI-Analytikers. „Es ist wirklich nicht mehr als ein Gefühl, das uns kommendes Unheil erahnen läßt. Wir haben darüber diskutiert, woher die Ahnung kommen mag. Wir haben dafür selbst keine Erklärung, wissen nur, daß die Situation in der Provcon-Faust eskalieren wird. Es ist, als hätte uns aus fremder Dimension eine Warnung erreicht, die uns an den Ort des Geschehens ruft. Lachen Sie meinetwegen darüber, wenn Sie wollen, ich könnte es Ihnen nicht verübeln."
    Tifflor blieb ernst Ihm war keinesfalls zum Lachen zumute. „Ich glaube Ihnen das Gefühl einer ernsten Bedrohung", sagte er. „Ich habe nur gehofft, daß Sie es auch mir vermitteln könnten. Was Margor selbst betrifft, bin ich mit Ihnen einer Meinung, keine Frage. Aber welche schlummernden Schrecken könnte es noch geben, die schlimmer sind als alles, was Margor anrichten könnte? Das hätte ich gerne erfahren."
    Aber Bran Howatzer schien darauf keine Antwort zu wissen. Statt dessen sagte Eawy ter Gedan: „Selbst wenn Sie unsere Mahnung aus dem Spiel lassen, gibt es noch immer tausend Gründe, die Situation in der Provcon-Faust auszuforschen. Da wäre das Schicksal von Teke-ner-Thyron zu überprüfen, um nur ein Beispiel zu nennen. Wir haben darauf hingewiesen, daß die Leichen auf den Fotos, die Margor Ihnen zugespielt hat, keine Zellaktivatoren trugen. Was ist aus den Zellaktivatoren geworden? Wenn sie in Margors Besitz wären, dann hätte er damit geprahlt. Einen solchen Triumph läßt er sich nicht nehmen."
    Tifflor winkte ab. „Wir haben Margor und die Prov-con-Faust nicht vergessen. Aber von den Agenten, die wir bisher eingeschleust haben, hörten wir nie wieder. Ich kann nur hoffen, daß Sie mehr Erfolg haben."
    Eawy ter Gedan strahlte auf einmal übers ganze Gesicht, und Tifflor glaubte für einen Moment, sie wolle ihm um den Hals fallen. Aber sie unterließ es, und da bedauerte er es. „Ich werde veranlassen, daß für Ihr Unternehmen ein Raumschiff bereitgestellt wird", sagte Tifflor. „Aber wie Sie in die Provcon-Faust gelangen, das ist Ihr Problem. Margor hat schon vor Tagen alle Vaku-Lotsen abgezogen und die Dunkelwolke dichtgemacht."
    „Überlassen Sie das nur uns", sagte Bran Howatzer, und Tifflor fragte sich, woher er seine Sicherheit nahm.
    Der Pastsensor schüttelte dem Ersten Terraner feierlich die Hand. Dun Vapido folgte seinem Beispiel mit ausdruckslosem Gesicht. Nur das Mädchen lächelte noch immer, als sie seinen Händedruck erwiderte.
    Als Julian Tifflor allein war, dachte er über die gäanischen Mutanten nach. Er fragte sich, ob er sie jemals würde ganz begreifen können. Sie waren nicht mit normalen Maßstäben zu messen, waren so ganz anders als die anderen Mutanten, die er kannte.
    Tifflor hatte das unbestimmte Gefühl, daß sie ihm etwas verschwiegen hatten. Ein
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