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0937 - Planet der Ebenbilder

Titel: 0937 - Planet der Ebenbilder
Autoren: Unbekannt
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Ringsum herrschte der übliche hektische Betrieb. Viele Kontrollpulte waren geöffnet. Menschen und Spezialroboter arbeiteten an dem komplizierten Inneren.
    Jarkin Durou nickte.
    „Absolut, Chef", erklärte er vorwurfsvoll. „Ich mache nie halbe Sachen."
    „Inspektionsschiff der LFT im Anflug, Chef!" rief ein Funktechniker vom anderen Ende der Zentrale.
    „Es soll in sicherer Entfernung stoppen!" rief Berghurst zurück. „Sagen Sie dem Inspekteur, daß wir die HÜ-Schirme zur Probe aufbauen: Er kann sehen, wie hier gearbeitet wird."
    Jarkin Durou blickte auf seinen Armbandchronographen.
    „Es ist gleich soweit", sagte er und setzte sich in den Kontursessel vor den Kontrollen. Seine Finger huschten über mehrere Sensorplatten, dann legte er die rechte Hand auf eine grüne Taste und drückte zu.
    „HÜ-Schirme aktiviert, Chef", sagte er stolz.
    Rando Berghurst blickte auf die Bildschirme der Außenbeobachtung. Er sah, wie es rings um die DINO IX zu flimmern begann und wie sich gleich darauf eine grünlich strahlende Glocke über Kommandokugel und Plattform spannte. Selbstverständlich auch auf der gegenüberliegenden Seite, aber das sah Berghurst nicht.
    Und im nächsten Augenblick sah er gar nichts mehr, weil der Hochenergie-Überladungsschirm von grellen Blitzen durchzuckt wurde, die das Auge blendeten. Eine Sirene heulte auf, dann brach der HÜSchirm in sich zusammen.
    „Explosion in FG-Sektion IV!" sagte eine aufgeregte Stimme aus dem Interkomlautsprecher des Schirmkontrollpults. „Druckabfall!"
    Rando Berghurst Gesicht lief knallrot an.
    „Sie machen niemals halbe Sachen, Durou, nicht wahr!" sagte er leise, aber mit vor Wut bebender Stimme.
    „Wenn Sie eine Panne verursachen, dann knallt es gleich richtig."
    Er schaltete seinen Armband-Telekom an und sagte: Chef an Katastrophenbereitschaft Mittelsektor Plattform! Sofort mit allen verfügbaren Kräften ausrücken zur Feldgeneratorsektion IV! Leck abdichten und eventuelle Verletzte bergen! Berghurst, Ende!" Er schaltete das Gerät wieder ab und wandte sich an Durou der wie erschlagen vor dem Schirmkontrollpult hockte. „Sie sind Ihres Postens enthoben, Durou!" sagte er kalt. Melden Sie sich morgen früh beim Einsatzstab Außenkommando für Arbeiten, die weder eine besondere Qualifikation noch Verantwortungsgefühl erfordern!"
    Langsam erhob sich Jarkin Durou. Sein Gesicht war kalkweiß. „Chef, ich weiß wirklich nicht, was..."
    „Noch schlimmer!" fuhr Berghurst ihn an. „Gehen Sie mir aus den Augen! Wenn bei der Untersuchung festgestellt wird, daß das Unglück fahrlässig verschuldet wurde, lasse ich Sie vor Gericht stellen!"
    Jarkin Durou schlich mit hängenden Schultern davon.
    „Der Inspekteur, Chef!" rief ein Funktechniker. „Er will Sie sprechen!"
    „Nach seiner Landung!" erwiderte Berghurst.
    „Nein, sofort", gab der Funktechniker zurück.
    Mit ungutem Gefühl begab sich Rando Berghurst zur Funkstation. Vom Bildschirm des großen Telekoms blicktg ihm das Gesicht des Inspekteurs entgegen.
    „Sie sind Berghurst?" fragte der Inspekteur.
    „Ja", antwortete Berghurst.
    „Mein Name ist Vadim Klein", erklärte der Inspekteur. „wirklich beeindruckend, was hier geleistet wird."
    Sein Ton wurde sarkastisch. Noch beeindruckender, was Sie sich leisten, Berghurst."
    „Ich habe den Verantwortlichen bereits zurückgestuft, Mister Klein", erwiderte Berghurst.
    Vadim Klein nickte.
    „Das ist klar. Wer in der Verantwortung versagt, muß die Konsequenzen tragen. Wissen Sie zufällig, daß Sie als Chef des Instandsetzungskommandos für alles verantwortlich sind, was auf dem Tender geschieht Berghurst?"
    Rando Berghurst schluckte.
    „Ja, aber ich kann doch nicht hinter jedem Arbeitsgruppenleiter stehen und ihm über die Schulter sehen", entgegnete er matt.
    „Darüber sprechen wir, sobald ich eingeschleust worden bin", sagte der Inspekteur. „Denken Sie inzwischen darüber nach, wie Sie den Schaden am schnellsten beheben und den Rückstand aufholen können! Die LFT braucht den Tender. Bis nachher!"
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    Rando Berghurst wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    Er wußte, daß der Inspekteur recht gehabt hatte, ihn zu tadeln. Er als Chef des Instandsetzungskommandos mußte die ihm unterstellten Arbeitsgruppenleiter nicht nur ständig kontrollieren; er mußte sich vor allem ein Bild über ihre Persönlichkeit machen, denn nur dann konnte er beurteilen, wie zuverlässig jeder war, ob er vielleicht durch
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