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0937 - Planet der Ebenbilder

Titel: 0937 - Planet der Ebenbilder
Autoren: Unbekannt
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durchfuhr es ihn eiskalt, denn er fragte sich, woher er wissen sollte, daß die anderen Gefährten nicht ebenfalls durch Ebenbilder ersetzt worden waren, während er durch die Klimaschächte geklettert war.
    Er kam zu dem Schluß, daß er besser daran tat, sich niemandem anzuvertrauen, sondern so zu tun, als wäre er völlig ahnungslos.
     
    6.
     
    „Bringen Sie Ihre Leute gefälligst auf Trab!" schimpfte. Rando Berghurst, Chef des Instandsetzungskommandos DINO IX.
    „Wir arbeiten bis zum Umfallen, aber wir können nicht zaubern", erwiderte Harun Marsam, Chef der Kybernetiker, die an der Instandsetzung der positronischen und elektronischen Ausrüstung des alten Flottentenders der Dinosaurierklasse arbeiteten. „Die Laren haben die Positroniken förmlich paralysiert, bevor sie abgezogen sind. Wir müssen praktisch jede einzelne winzige Schaltstelle mit Hilfe von Richtimpulsen so länge einspielen, bis sie wieder von selbst richtig arbeitet."
    Rando Berghurst rieb sich die Schläfen.
    „Schon gut, Harun", sagte er leise. „Entschuldigen Sie bitte, daß ich die Nerven verloren habe. Aber wenn wir die Positroniken nicht einsetzen können, läßt sich der Tender nicht steuern - und in drei Monaten stürzt er in die Sonne. So, wie es jetzt aussieht, schaffen wir es nicht vorher."
    Harun Marsam nickte nur.
    Er blickte auf die Bildschirme in der Zentrale der Kommandokugel von siebenhundertfünfzig Metern Durchmesser, sah die Oberfläche der zweitausend Meter durchmessenden Lande- und Werftplattform, unter der sich rund zweihundertfünfzig Meter „Innenleben" verbargen und kniff die Augen zusammen, als er schräg dahinter und darüber den Glutball der blauen Sonne Ginerva erblickte.
    „Über hundert Jahre lang haben die Laren ihn als Stützpunkt verwendet", sinnierte er laut. „Er hat ihnen gute Dienste geleistet, der auf einer Lunawerft gebaute Schwere Flottentender der Dinosaurierklasse. Und was tun sie, bevor sie abziehen? Sie steuern ihn auf einen Kurs, der ihn genau in die Sonne Ginerva führt und machen die Positroniken unbrauchbar. Das war eine Gemeinheit."
    „Wir müssen jedenfalls alles versuchen, um ihn zu retten", erklärte Rando Berghurst. „Die LFT braucht ihn, denn nur mit Geräten wie diesem können die zahllosen ziellos im All treibenden verlassenen Großraumschiffe geborgen und instand gesetzt werden."
    „Und wir brauchen Großraumschiffe, um den galaktischen Handel wieder in Schwung zu bringen", ergänzte Harun Marsam. Er seufzte. „Wenn ich bedenke, wie tief wir in technischer Hinsicht gesunken sind, graut mir vor der Zukunft. Unsere Generation wird wohl nur noch harte Arbeit und Entbehrungen kennenlernen."
    „Wir müssen da hindurch, Harun", erwiderte Berghurst. „Oder es geht endgültig abwärts. Entschuldigen Sie mich bitte, aber da kommen die Ingenieure, die ich zu einer Besprechung gebeten hatte."
    „Ich muß sowieso wieder gehen, Rando", sagte Marsam. „Mir steht eine weitere Kernspeicherregenerierung bevor. Eine Arbeit, die einen allmählich zum Nervenbündel macht. Ich melde mich wieder."
    Rando Berghurst nickte ihm zu, dann ging er den Ingenieuren entgegen, um sie zu begrüßen.
    Besonders herzlich begrüßte er Sirja Loerde, eine junge Triebwerksingenieurin, die erst vor einem Monat direkt von Terra gekommen war. Als sie sich bei ihm vorgestellt hatte, war der berühmte Funke zwischen ihnen übergesprungen. Sie hatten seitdem eine Gelegenheit gesucht - und schon zwei Tage später war sie seine Geliebte geworden. Zwar war sie verheiratet und ihr Ehemann, der Antigravtechniker Kord Loerde, arbeitete ebenfalls auf dem Tender, aber er war ein stumpfsinniger Trinker, der überhaupt nicht merkte, daß seine Frau ihn betrog.
    Während der Besprechung machte Berghurst mit Sirja unbemerkt von den anderen Ingenieuren ein neues Treffen aus - und nach der Besprechung inspizierte er die Technikerkolonnen, die zur Reparatur der Feldgeneratoren, eingesetzt waren, mit denen die Hochenergie-Überladungsschirme des Tenders aufgebaut werden konnten. Die Arbeiten gingen hier gut voran. Das war wichtig, denn wenn der Tender eine bestimmte Distanz zur Sonne überschritt, schaffte die Kühlung es nicht mehr, die aufgenommene Hitze wieder zu entfernen (was innerhalb kurzer Zeit zu einer katastrophalen Aufheizung führen würde). Dann mußten die Hochenergie-Überladungsschirme den Tender vor der Strahlung Ginervas schützen.
     
    *
     
    Haßerfüllt blickte Kord Loerde dem Chef des
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