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0937 - Belials Mordhaus

0937 - Belials Mordhaus

Titel: 0937 - Belials Mordhaus
Autoren: Jason Dark
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Erwachen aufgehört hatte.
    Noch immer stand ich vor der offenen Tür des düsteren Hauses. Jede Faser meines Körpers warnte mich, das Haus nicht zu betreten, weil dort etwas Furchtbares auf mich wartete.
    Ich war trotzdem gegangen. Wer mir diesen Schub gegeben hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls hatte ich das Haus betreten und mich durch die Finsternis vorgetastet, bis ich ein gelbliches Licht gesehen hatte. Es war durch eine im Boden befindliche Scheibe geströmt, und ich hatte durch die Scheibe in die Tiefe schauen können.
    In diesen Augenblicken erlebte ich den Höhepunkt meines zweiten Alptraums. Auf einem schmutzigen Steinboden hatten zwei Frauen gelegen. Nackt, gefesselt und tot.
    Glenda Perkins und Jane Collins!
    Beide Körper waren durch zahlreiche Messerwunden entstellt worden, und jeder hatte man die Kehle durchgeschnitten.
    Zwei Tote!
    Ich war fast verrückt geworden und dann erwacht. Ich hatte geweint, ich hatte geschwitzt, und ich hatte nicht mehr normal den Traum von der Realität unterscheiden können und wollte kaum glauben, daß Glenda, die sich noch immer in meiner Wohnung aufhielt, tatsächlich existierte.
    Wir hatten vorgehabt, ein Wochenende gemeinsam zu verbringen. Daraus war nichts mehr geworden. Zumindest war die Stimmung weg. Unter diesem alptraumhaften Druck hätte ich zumindest nicht fröhlich und locker sein können.
    Was dahintersteckte, wußte ich nicht. Mir war nur klar, daß dieser Traum ein Anfang sein konnte.
    Der Beginn von einer Sache, einem bösen Fall, der noch auf mich zurollte. Jemand hatte sich einen Spaß daraus gemacht, mich zu warnen. In diesem Traum hatten letztendlich Glenda und Jane die Hauptrollen gespielt, so daß ich davon ausging, daß sie auch unmittelbar davon betroffen waren.
    Träume sind Schäume, sagt man.
    Sollte ich das unterschreiben?
    Ich war auch jetzt nicht dazu in der Lage, denn meine Befürchtungen waren eingetroffen. Man hatte Glenda und Jane mit in die Tatsachen einbezogen, denn beide waren verschwunden.
    Glenda aus ihrer Wohnung, und Jane praktisch aus ihrem Wagen heraus; sie war auf der Fahrt zu mir gewesen, da ich ihr von meinem Traum berichtet hatte.
    Wo ich die beiden Frauen finden konnte, wußte ich nicht. Ich hatte später in Glendas Wohnung gewartet, aber sie war nicht gekommen. Nur war mir ein ungewöhnlicher Geruch in dem Wohnraum aufgefallen. Etwas, das der Besucher oder Kidnapper zurückgelassen hatte. Es war typisch für ihn, so typisch, daß ich diesen Geruch, den ich schon einmal wahrgenommen hatte, nicht vergessen konnte.
    Allerdings hatte ich lange überlegen müssen, wo er mir bereits aufgefallen war. Schließlich hatte es bei mir geklickt.
    Vor einigen Monaten, als ich zum erstenmal voll und sichtbar auf den Lügenengel Belial getroffen war. Er hatte diesen Geruch verbreitet, der war derjenige gewesen, der ihn aus seinem Reich mitgebracht hatte. An dieses Monstrum Belial erinnerte ich mich nur ungern. Er war einfach zu schlimm, eine Ausgeburt der tiefsten Hölle, einer derjenigen, die dicht an Luzifers Seite gestanden und auch verloren hatten.
    Belial…
    Noch immer schüttelte ich mich, wenn ich an ihn dachte. An seine Unmenschlichkeit und an seine Gnadenlosigkeit. Für ihn und für viele seiner Artgenossen gab es nur ein Ziel.
    Die Umkehrung der Niederlage, die sie zu Beginn der Zeiten erlitten hatten, in einen Sieg. Er wollte die Genesis auf seine Art und Weise neu schreiben. Um dieses Ziel zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht. Aber er wußte auch, daß diese neue Welt nicht frei von Gegnern war. Es gab Menschen, die ihn durchschauten, und zu diesen gehörte ich. Er und ich waren Todfeinde. Ich hatte ihn einmal zurückschlagen und erniedrigen können, das hatte er mir nicht vergessen, als es mir gelungen war, ihn einer Lüge zu überführen. Möglicherweise war es für ihn keine Lüge, sondern die Wahrheit gewesen.
    Da hatte er sich zurückziehen müssen, aber es war ihm gelungen, sich zu erholen, und jemand wie er dachte immer wieder über neue Pläne nach, wie ich leider hatte erfahren müssen.
    Inzwischen war ich davon überzeugt, daß er mir die Träume geschickt hatte. Auf sein Geheiß hin war ich im ersten Teil meines Traumes über die finstere Allee gegangen und hatte im zweiten Teil erst mein Ziel erreicht, wo der Schrecken lauerte.
    Wahr oder nicht wahr?
    Gab es dieses Haus? Existierte diese Allee?
    Ich wußte es nicht. Es konnte möglich sein. Wenn ja, dann wußte ich auch, wo Jane und Glenda umgebracht worden
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