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0935 - Aibons klagende Felsen

0935 - Aibons klagende Felsen

Titel: 0935 - Aibons klagende Felsen
Autoren: Jason Dark
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warst sicherlich in Gedanken, nehme ich an.«
    »Da hast du recht.«
    »Muß ich dich noch fragen, was du von der Geschichte hältst?«
    »Nein.«
    »Du wirst ihr nachgehen.«
    »Das habe ich mir vorgenommen. Das Wort Aibon hat mich elektrisiert. Welcher normale Mensch kennt schon das Paradies der Druiden, das Fegefeuer - wie auch immer. Joanna Westwood sicherlich nicht. Sie muß einen Kontakt gehabt haben.«
    Bill kehrte zurück. »Das hat sie auch, John.«
    »Weißt du mehr?«
    Er winkte mich aus dem Sessel hoch. »Komm mal mit in mein Arbeitszimmer. Ich habe schon einige Vorbereitungen getroffen.«
    »Entschuldige«, sagte ich zu Sheila, die nur die Augen verdrehte und ihr Weinglas an die Lippen setzte. Sie wußte Bescheid, daß ihr Mann und sein bester Freund bald wieder auf Tour gehen würden…
    ***
    In seinem Arbeitszimmer hatte Bill Conolly auf mich gewartet. Er stand am Schreibtisch, umhüllt vom Schein zweier Lampen. Die eine streute ihre Helligkeit von der Decke her nach unten, die andere stand wie ein Leibwächter aus Glas auf dem Schreibtisch.
    Ich schloß die Tür. Bill hatte das Geräusch gehört, schaute hoch und winkte mir zu. »Komm ruhig her, John, du bist doch sonst nicht so schüchtern.«
    Neben ihm blieb ich stehen. Er schaute auf keinen leeren Schreibtisch. Auf der Platte lagen mehrere Bücher aufgeschlagen, mit bebilderten Texten.
    »Schau dir das an, John«, sagte er.
    »Das sehe ich.«
    »Was sagst du?«
    »Noch nichts.«
    Bill knuffte mich in die Seite. »Hör mal, Alter, hat dein Gehirn in den letzten Tagen gelitten, oder was ist?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du bist so gar nicht bei der Sache. Vorhin ja, aber jetzt wirkst du auf mich wie jemand, der keine Lust mehr hat.«
    Ich hob die Schultern. »Große Lust habe ich auch nicht, da bin ich ehrlich. Ich muß immer an den letzten Fall denken, bei dem ich nicht dabeigewesen bin. Suko, Jane und Shao sind wieder auf eines dieser Wesen gestoßen, das von irgendeinem Typen erschaffen worden ist. Wir wissen nicht, wer dahintersteckt. Da ist wieder eine Spur regelrecht zerblasen worden. Ich hatte mich eigentlich um die Frau des Mannes kümmern wollen, der letztendlich den Kontakt zu dem Unbekannten gehabt hatte. Nimm es nicht persönlich, Bill, aber es paßt mir nicht, daß mir etwas dazwischengekommen ist.«
    »Glaube ich dir. Alles klar. Nur können nicht Suko und Jane den Fall bearbeiten?«
    »Das werden Sie wohl müssen, obwohl alle drei angeschlagen sind. Suko hat es eigentlich am schwersten erwischt. Ich habe dir ja von seiner leichten Gehirnerschütterung berichtet. Er liegt zwar nicht im Krankenhaus, aber einsatzfähig ist er nicht. Er kuriert sich zu Hause aus. Shao und Jane haben regelrechte Pferdeküsse abbekommen. Die verdammten Gummigeschosse sind wie Hammerschläge.«
    »Warum verwendete er denn Gummigeschosse?«
    »Das hätte ich ihn gern gefragt, aber dazu ist es leider nicht mehr gekommen.«
    Bill war noch skeptisch. »Aber du hast dich schon entschieden, wo und wie du weitermachen willst?«
    »Klar. Hier bei Aibon.«
    »Dann ist es gut.«
    »Was bedeuten die Bücher?« fragte ich.
    »Möglicherweise einen Teil der Lösung.«
    »Das ist gut. Welchen?«
    »Wir haben den Begriff der klagenden Felsen gehört. Ich weiß nicht, ob er dir etwas sagt, John…«
    »In Verbindung mit Aibon eventuell schon.«
    »Okay. Aber er schwebt noch etwas diffus im Raum. Das ist korrekt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Bei mir nicht.« Bill streckte seinen rechten Zeigefinger aus und tippte der Reihe nach auf die Buchseiten. »Das alles hier hängt mit den klagenden Felsen zusammen. Sowohl der Text als auch die Bilder. Es gibt die klagenden Felsen. Ich habe diesen Begriff schon früher einmal gehört und bin natürlich mißtrauisch geworden, als er jetzt wieder auftauchte. Ich habe nachgeschaut, und das Ergebnis siehst du hier. Wir haben hier in unserem Land ein Stück Küste, das singende oder klagende Felsen genannt wird. Weiß der Henker, aus welchem Grund, aber die Tatsache bleibt bestehen und ist nicht zu leugnen.«
    »Wo müssen wir suchen?«
    »In Cornwall.«
    Ich mußte grinsen. »Klar, einsamer geht es nicht. Entweder dort oder in Wales. Dort haben sich die Kidnapper einen guten Platz für ihre Beute ausgesucht.«
    Bill schlug ein weiteres Buch auf. Es war ein Atlas. Nicht der modernste, mehr ein spezieller. Da ging es nicht um Geographie oder Wirtschaftsgeographie, es war ein Werk, in dem Stätten eingezeichnet waren, die man als sagenumwobene
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