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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters
Autoren: Jason Dark
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entlassen?«
    »Ende der Woche - denke ich.«
    »Dann sehen wir weiter.«
    Das Gespräch war beendet, und Maitland schaute sein Handy für eine Weile beinahe böse an. Er mochte den Mann nicht, mit dem er telefoniert hatte, aber er mußte sich auf ihn verlassen. Seit dem Unfall gehörten sie praktisch ihm. Er war an der Stelle gewesen und hatte…
    Maitland schüttelte den Kopf. Er wollte nicht mehr daran denken. Das Handy steckte er wieder weg. Dann trank er sein Glas leer und bestellte ein zweites.
    »Ihr Essen kommt auch gleich«, sagte der Keeper und begann damit, vor Maitland ein weißes Set auszubreiten, auf das er auch ein Besteck legte. »Danke.«
    Der Keeper lächelte und holte das Bier. Er sprach davon, daß der Sommer wohl endlich vorbei war, und Maitland nickte nur. Seine Gedanken bewegten sich auf anderen Ebenen. Er wünschte sich in die Zukunft hinein, um schon jetzt zu erkennen, was dort passieren würde.
    Da dies nicht möglich war, mußte er sich mit der Gegenwart abfinden, in der man ihm den Pferdeburger servierte.
    Er aß ihn trotzdem mit Appetit!
    ***
    »Na, wie war’s?« fragte Lady Sarah, als Jane Collins die Tür aufdrückte und das Haus betrat. »Hast du den Job bekommen?«
    Die Detektivin lachte. Sie schüttele ihr Haar durch, zog den Mantel aus und hängte ihn auf.
    »Sag doch schon.«
    »Ja, ich habe ihn.«
    »Toll!«
    Jane lachte. »Warum das denn?«
    »Weil ich die Frau mag. Ich habe sie hin und wieder in Filmen gesehen. Nur ihr Mann ist mir nicht sympathisch.«
    Jane hob die Schultern. »Mit ihm habe ich auch nicht viel zu tun. Ich soll nur auf Angela Maitland aufpassen.«
    »Und was sagt der werte Gatte dazu?«
    »Ich weiß es nicht.« Jane hob die Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Sie verließ den Flur und betrat den Wohnraum, in dem es nach Kaffee duftete, denn Sarah Goldwyn hatte frischen gekocht. Jane schenkte ihn für sich und Sarah Goldwyn ein, dann nahmen beide Platz und schauten lächelnd durch das Fenster in den kleinen Garten hinein, wo große Bäume wuchsen, deren Laub sicherlich bald eine andere Färbung bekommen würde. Lange konnte es nicht mehr dauern.
    »Wann fängst du an?«
    Jane setzte die Tasse behutsam ab. »Morgen soll ich zu ihr kommen. Aber eher übermorgen.«
    Sarah nickte. Sie trug ein weinrotes Kleid mit großen Knöpfen, schaute auf die Knie und spielte mit den Perlen ihrer drei Ketten, die sie umgehängt hatte.
    Daß sie so still blieb, gefiel Jane Collins nicht. »Hör mal, Sarah, irgend etwas stimmt doch nicht mit dir.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das sehe ich dir an.«
    »Schön, wenn du das meinst…«
    »Also habe ich recht.«
    »Bedingt«, erklärte die Horror-Oma, bei der Jane Collins schon seit einiger Zeit wohnte. »Nur bedingt.«
    »Was stört dich, wenn ich fragen darf?«
    »Ach, es ist nicht viel. Oder kaum etwas. Ich denke nur gerade über dich nach.«
    »Über mich oder über meinen neuen Job?«
    »Da fließt das eine in das andere über.«
    »Und was denkst du dir?«
    »Ich wundere mich nur darüber, daß dich diese Schauspielerin als Leibwächterin engagiert hat.«
    »Ja, das hat sie getan.«
    »Und welchen Grund gibt es? Fühlt sie sich bedroht? Wenn ja, wer will etwas von ihr?«
    Jane lächelte breit. »Mißtrauisch, wie?«
    »Das bin ich immer.«
    »Gut, dann will ich dein Mißtrauen aus der Welt räumen. Sie fühlte sich im eigentlichen Sinn des Wortes nicht bedroht. Sie will nur nicht ohne Schutz bleiben, denn ihr Mann mußte weg. Und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus fühlt sie sich eben allein. Sie hatte einen Unfall, man hat ihr den eigenen Arm wieder annähen können, aber damit kommt sie nicht mehr zurecht.«
    Sarah konnte sich das Lachen nicht mehr verbeißen. »Jane, Kind, Liebling, was erzählst du mir da? Ich glaube kaum, daß dies der eigentliche Grund gewesen ist, dich zu engagieren. So etwas erleben zahlreiche Menschen. Viele laufen mit künstlichen Gliedern umher. Nein, das kannst du mir wirklich nicht sagen.«
    »Nun ja, wenn ich ehrlich sein soll, gibt es noch einen anderen Grund, der mich überzeugt hat, diesen Job anzunehmen. Ich weiß auch nicht, wie ich ihn einstufen soll, aber er ist vorhanden und hat mich nachdenklich gemacht.«
    »Du wirst ihn mir bestimmt nennen.«
    Jane seufzte. »Kann man dir denn etwas verschweigen, Sarah? Jeder anderen, aber nicht dir! Es gibt da tatsächlich noch einen Grund, der nicht nur Angela Maitland nachdenklich und ängstlich gemacht hat, sondern auch mich. Es geht
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