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0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle
Autoren: Jason Dark
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konnten von diesem Platz aus nach unten schauen.
    Silvia wollte etwas sagen, Jens vielleicht auch, denn beide hatten erkannt, in welch einer Lage ihre Mutter steckte, als sie erlebten, wie plötzlich die Tür aufgerissen wurde und zwei Männer in die Mühle hineinstürmten…
    ***
    Ich hatte den Eingang buchstäblich aufgetreten und fühlte mich wie ein Motor, der auf höchsten Touren lief. Harry Stahl befand sich dicht hinter mir. Ich handelte rein automatisch, wie man es mir in der Ausbildung beigebracht hatte, was etwas an ein Filmdrehbuch erinnerte.
    Nach dem Überschreiten der Schwelle war ich blitzartig nach rechts weggetaucht, die Beretta mit beiden Händen haltend.
    Auch Harry erschien. Er drehte sich zur anderen Seite hin, und zwei Mündungen wiesen auf ein Ziel.
    Der Mann drehte uns den Rücken zu. Er kniete dabei auf dem Boden.
    Vor ihm lag Helga Stolze auf dem Bauch. Ihre Arme waren in die Höhe gezerrt und dabei leicht verdreht worden, als wollte er ihr die Knochen brechen.
    Helga Stolze litt. Wir hörten ihr leises Jammern und Winseln, das Ähnlichkeit mit den Lauten eines verletzten Tieres aufwies.
    Alles war sehr schnell abgelaufen, und wir hatten Buzea dabei überrascht. Als er den Kopf drehte, um nachzuschauen, blickte er zuerst Harry Stahl an.
    Auf diesen Augenblick hatte der gute Harry gewartet. Er konnte den Triumph auf seinem Gesicht nicht unterdrücken. Das Grinsen lag dort wie hineingefräst, und als er den Mund öffnete, sprach er mit rauher Stimme.
    »Laß sie los, du Hundesohn! Laß diese Frau los, Buzea! Stell dich wie ein Mann!«
    Der Killer dachte nicht daran, der Aufforderung Folge zu leisten. »Du bist es?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Was willst du? Auch sterben?«
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen.«
    »Glaubst du, daß du es schaffst?« Er drehte an den Armen der Frau, und deren Schrei löste meine Zunge.
    »Buzea, gib auf!«
    Diesmal hatten wir ihn tatsächlich überrascht. Eine fremde Stimme, die zudem aus einer anderen Richtung ertönte, damit hatte er nicht gerechnet, und er drehte den Kopf.
    Er sah mich und meine Waffe!
    »Laß die Frau los!«
    »Warum?«
    »Ich schieße!«
    Zwei, drei Sekunden stand die Drohung zwischen uns. Die Mündung zielte auf seinen Kopf, und Buzea nickte schließlich. »Ja«, sagte er dann. »Ich denke, ihr habt gewohnen.« Er ließ Helgas Arm los und breitete seine aus.
    Frau Stolze blieb auf dem Bauch liegen. Sie weinte leise. Ich hoffte, daß ihr diese menschliche Bestie nicht die Arme gebrochen hatte. Zuzutrauen war es Buzea.
    »Und jetzt steh auf!« zischte ich.
    Vielleicht wäre er dem Befehl nachgekommen, aber eine Kinderstimme störte ihn. Sie hallte durch die Mühle, und wir hörten ein einziges langgezogenes Wort.
    »Mutti…«
    Ich schaute nach rechts, Harry nach links. Die Mühle selbst war ziemlich düster. Es gab nur einen sehr fleckigen Teppich aus Licht und Schatten, und er setzte sich auch dort fort, wo die Treppe begann und oben endete.
    Dort standen die Kinder.
    Das Mädchen und der Junge.
    Und hinter ihnen ragte eine helle Gestalt auf, deren Anblick mir ein Lächeln entlockte.
    Emily hatte es geschafft, die Kinder gerettet und sie unter ihren Schutz genommen.
    Ob die Frau den Ruf ihres Jungen gehört hatte oder nicht, konnten wir nicht feststellen. Sie tat zunächst einmal nichts und blieb liegen.
    Möglicherweise konnte sie sich auch nicht vorstellen, schon gerettet zu sein, erfahren würde sie es früh genug. Wichtig war jetzt noch Buzea, der aus der Bahn geworfen worden war. Den Anblick und auch Auftritt der Mondgöttin konnte er nicht einordnen. Uns hatte er vergessen.
    Instinktiv beschäftigte er sich mit Emily und schrie ihr zu: »Wer bist du? Wo kommst du her?«
    Sie gab ihm eine Antwort, und sie sprach dabei über die Köpfe der Kinder hinweg. »Ich stamme aus deiner Welt, du verfluchter Schänder. Aus einem Reich, in dem Träume entstehen, in dem die Phantasien der Menschen Gestalt annehmen und zumeist dort bleiben. Da gehören sie auch hin. Nur wenigen ist es vergönnt, wie Schattenkrieger Zebulon, in die Traumwelten einzudringen. Unpersonen wie dich darf es nicht geben. Phantasien können ruhig entstehen, aber sie sollen dort bleiben, wo sie hingehören. In den Traumwelten der Menschen. Da haben sie ihren Platz und nicht in der Wirklichkeit.«
    Alfons Buzea lachte dreckig. »Wer immer du bist, du irrst dich. Ich habe es geschafft, die Welten zu verbinden. Der Satan hat mir die Macht gegeben. Ich habe lange, sehr lange
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