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0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle
Autoren: Jason Dark
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kleinen Gäste zahlten nur die Hälfte des normalen Preises.
    Er betrat noch ein Geschäft und kaufte dort zwei Päckchen Zigaretten.
    Geld hatte er noch genug. Und wenn er irgendwann kein Geld mehr hatte, würde er sich schon welches besorgen. Auf seine Weise!
    Sehr zufrieden war Alfons Buzea, als er genau sieben Minuten nach Verlassen des Geschäfts den Rummel erreicht hatte, an dessen Rand stehenblieb und zunächst die Lage sondierte.
    Ein Riesenrad überragte die übrigen Stände und die Achterbahn. Losbuden, Karussels, Auto-Scooter und ein dem Rummel angeschlossener Flohmarkt sorgten für eine Volksfeststimmung, von der sich auch Erwachsene angesprochen fühlten. Da waren Bierzelte vertreten, Eisbuden, Bäckereien und vieles andere mehr.
    Der Tod schlenderte durch die künstlichen Gassen. Er ging wie ein normaler Besucher, er fiel nicht mal auf, aber seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung, denn sie waren auf der Suche nach den entsprechenden Opfern.
    Kinder…
    Er mußte sie haben.
    Seine »Heiligen« gierten danach, und er merkte, wie ihn die Sucht überkam.
    Aus dem Päckchen schüttelte er eine Zigarette, zündete sie an und rauchte hastig einige Züge. Er paffte die Wolken dabei aus und zwang sich selbst zur Ruhe.
    Jetzt nur nicht durchdrehen, sondern die Ruhe bewahren und seinen Weg gehen.
    Eine große Losbude zog seine Aufmerksamkeit an. Sogar Fernseher konnte man gewinnen, aber auch Puppen und große Tiere: Dinos, Katzen, Bären und Hunde.
    Der Tod passierte einen Eisverkäufer und sah vor sich eines der größten Fahrgeschäfte neben der Achterbahn. Es war der Auto-Scooter.
    Sofort ging auf seinem Gesicht die »Sonne« auf. Hier würde er fündig werden, denn er wußte, daß gerade Kinder von einer derartigen Attraktion immer wieder angezogen wurden.
    Gemächlich schlenderte er näher. Zwar standen viele Zuschauer - vor allen Dingen jüngere - auf den erhöht liegenden Rändern der Fahrflache, aber es gab noch genügend Lücken, in die er sich hineinquetschen konnte. Er suchte sich einen guten Platz in der Mitte aus, wo er zunächst einmal stehenblieb.
    Buzea wollte sich einen Überblick verschaffen, die Lage sondieren, um dann zupacken zu können. Alles mußte perfekt laufen, denn er durfte kein Aufsehen erregen.
    Der Mörder machte es sich bequem und stützte sich mit der rechten Schulter an einem Pfeiler ab. Da er seinen Standort so ziemlich in der Mitte gefunden hatte, war der Überblick zu den Seiten hin gleich, wobei an der linken mehr Betrieb herrschte, denn an der schmaleren des Vierecks befand sich die Kasse. Vor ihr hatte sich eine Schlange aus Kindern und Jugendlichen gebildet, die ihre Chips kaufen wollten. Sie mußten sie dann, wenn sie in den Wagen saßen, in einen Schlitz stecken, Um losfahren zu können.
    An den Lärm gewöhnte man sich als Erwachsener nur schwerlich. Die Melodie eines alten Stone-Hits dröhnte über das Viereck hinweg. Diese Musik machte aggressiv, und so fuhren die Jugendlichen auf dem Auto-Scooter auch.
    An den Rändern warteten andere auf das Signalhorn, das das Ende einer Fahrt einläutete. Nur mehr zwei Wagen waren nicht in Betrieb.
    Schon an diesem frühen Nachmittag liefen die Geschäfte wirklich gut.
    Buzea schaute auf die Fahrer. Seine Augen befanden sich in ständiger Bewegung. Er suchte sich schon jetzt seine Opfer aus. Die Blicke glitten über die jungen Gesichter hinweg, sie forschten nach, und er überlegte, wen er sich aus der Masse herauspicken konnte.
    Es waren viele, zu viele.
    Alfons spürte, daß er damit nicht zurechtkam. Eine mittelschwere Nervosität überfiel ihn. Er klammerte sich an seinem Pfosten fest. Dieses Gedränge, diese Hektik, auch die Lautstärke war er nicht mehr gewohnt.
    Im Knast hatte er sich immer zurückgezogen und die Stille genossen.
    Hier war das glatte Gegenteil eingetreten.
    Er fing an zu schwitzen. Die Musik und das Schreien fielen ihm auf die Nerven. Er wäre am liebsten geflüchtet oder hätte die Musikanlage zerstört, aber er wußte auch, daß er sich zusammenreißen und bleiben mußte. Auf keinen Fall nachgeben. Durchstehen lautete die Devise, wobei ihm die reine Fahrzeit der Wagen schon lange vorkam und er schließlich aufatmete, als die Sirene mit ihrem unüberhörbaren Klang das Ende einer Fahrt ankündigte.
    Endlich. Buzea atmete auf. Die Wagen fuhren noch ein Stück weiter, dann standen sie.
    Nicht alle Fahrer verließen ihre Autos. Viele hatten sich gleich zwei oder drei Chips gekauft, um möglichst
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