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0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle
Autoren: Jason Dark
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erfahren hatten, aber nicht in der Lage waren, die Dinge genau in die Reihe zu bringen. So etwas hatten sie nicht erlebt, das paßte nicht in ihre Welt und in ihren normalen Tagesablauf hinein. Sie waren irgendwo gestört worden.
    Nur Silvia dachte anders darüber. Während der Gesichtsausdruck ihres Bruders weiterhin eine gewisse Furcht zeigte, sah sie die Dinge aus einer anderen Perspektive.
    Für Silvia, ein Mädchen mit viel Phantasie, war ein Märchen tatsächlieh wahr geworden. Sie hatte immer an das Gute geglaubt, an die gute Fee, die gute Prinzessin, an die gute Königin oder auch an den guten Geist. Und den sah sie jetzt vor sich, denn die Frau mit dem Säbel vereinigte alles in einem.
    Die Schatten waren da. Sie bewegten sich, aber die verschwanden nicht.
    Sie sahen aus wie Wesen, die selbst Silvia noch nicht gesehen hatte.
    Bösartige Phantasie- oder Märchengebilde, die aus irgendwelchen Höhlen gekrochen waren und sich nun ausbreiteten.
    Aber Emily Creton stand ihnen im Weg. Sie, deren Körper ebenfalls leicht flimmerte und trotzdem sehr fest aussah, schwang ihren Säbel einmal über ihren Kopf.
    Die Kinder hörten das Pfeifen der Klinge und plötzlich war ein Schatten in zwei Hälften geteilt.
    Für einen Augenblick standen noch beide Teile wie vergessen in der Luft, dann explodierten sie lautlos oder lösten sich einfach auf. Der erste Schatten war verschwunden.
    Jens und Silvia staunten. Sie taten selbst nichts. Sie schauten nur zu, und Silvia nickte. »Ja, das ist es. Das ist es doch. Die Fee aus dem Märchen beschützt die Kinder…«
    Von unten her hörten sie andere Geräusche. Stimmen und dazwischen ein Keuchen.
    Jens Stolze hatte den Eindruck, die Stimme seiner Mutter gehört zu haben, aber er wurde wieder abgelenkt, als Emily zuschlug. Diesmal schaffte es die Mondgöttin, mit einem Schlag gleich zwei Schatten zu vernichten. Wenn sie die Wesen berührte, dann schimmerte es für einen Moment an der Schnittstelle auf, bevor die Schatten für immer verschwanden. In der Luft zerfetzt, in den Boden gerammt und verschluckt, beides konnte stimmen, aber auch die Schatten wehrten sich.
    Sie hatten es Emily zuerst leicht gemacht. Plötzlich aber waren sie weg, ohne daß die Mondgöttin auch nur einmal richtig zugeschlagen hätte.
    Die Wesen reagierten selbständig, sie wußten genau, wenn sie sich zurückzuziehen hatten, und Emily, die sich auf der Stelle drehte, ließ den Säbel langsam sinken.
    Sie schaute die Kinder an.
    »Sind sie weg?« fragte Silvia.
    »Ja, aber sie werden wiederkommen.«
    Die Kinder kriegten eine Gänsehaut. Sie schauten sich ängstlich um, und Jens fragte dabei. »Wieso sind sie weg?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich glaube, es gehört Kraft dazu, sie in dieser Welt zu halten, und jemand hat diese Kraft nicht mehr.«
    »Das ist Buzea«, sagte Jens.
    »Heißt der Mann so?«
    »Ja, er ist böse.«
    »Wir werden zu ihm gehen.«
    Zuerst wollten die Kinder protestieren, aber sie erinnerten sich daran, wie ihre neue Freundin mit den Schatten umgesprungen war, und sie vertrauten ihr. Synchron nickten sie ihr zu, und es war wieder der Junge, der ihr etwas zuflüsterte: »Ich glaube, du unten ist auch meine Mutter. Die Stimme - ich - ich habe ihre Stimme gehört - denke ich.«
    »Wir werden schauen.«
    Die obere Hälfte der Mühle war ausund umgebaut worden. Die drei Personen konnten den Flur entlanggehen, der an der breiten Holzstiege endete.
    Durch die verschiedenen Fenster sickerte das Licht des Tages und malte helle Inseln auf den Staub des Bodens.
    Die Mondgöttin ging voran. »Ich kann keine Kinder leiden sehen«, erklärte sie. »Ich habe in meiner Welt gespürt, wie schlecht es euch geht. Daß ihr in einer großen Gefahr schwebtet. Ich habe auch ihn gespürt, der sehr böse war. Er drang in die Welt ein. Er hatte schreckliche Phantasien. Er hatte aber auch die Kraft, um ihnen Gestalt geben zu können. Er nannte sie seine Heiligen, die er später mit Leben erfüllen wollte. Durch euer Blut sollte er ihnen das unheilige Leben einhauchen. Er hatte einen Weg gefunden, um das Böse in diese Welt zu locken. Aber der Satan darf nicht gewinnen, nicht gegen euch, nicht gegen Kinder…«
    Die Mondgöttin hatte eigentlich mit sich selbst gesprochen, aber Jens und seine Schwester hatten jedes Wort verstanden. Nur war es ihnen kaum möglich, den Hintersinn dieser Sätze zu begreifen. Sie nahmen sie einfach hin, und das war am besten.
    Fast gleichzeitig erreichten sie den Beginn der Stiege und
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