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0931 - Das strahlende Gefängnis

Titel: 0931 - Das strahlende Gefängnis
Autoren: Unbekannt
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versprach. Perry Rhodan hatte aufgehört, die Absprünge von der Burg zu zählen. Nur noch selten blickte er auf das Chronometer, das im linken Arm seines Raumanzugs montiert war. Mehr als fünf Stunden waren verstrichen, seitdem Atlan den verhängnisvollen Versuch mit dem Feldtriebwerk unternommen hatte. Ein Gefühl dumpfer Verzweiflung hatte sich des Terraners bemächtigt. Wenn weder der Cybermed noch Atlans Zellaktivator innerhalb dieser Zeitspanne vermocht hatten, den Arkoniden wieder zum Leben zu erwecken, dann war er ,aller Wahrscheinlichkeit nach wirklich tot. Der Gedanke, den Freund für immer verloren zu haben, erschien Perry Rhodan in dieser Lage unerträglich.
    Er hatte den Arkoniden zum vierzigsten oder fünfzigsten Mal von der Oberfläche der Burg hinweg in die Höhe geprellt. Er folgte dicht hinter ihm und beobachtete routinemäßig, aber ohne Anteilnahme den Lichtpunkt der BASIS, an dem er sich orientierte. Während der Aufwärtsbewegung entfernte sich die BASIS von dem sichtbaren Rand der kosmischen Burg. Die Bewegung wurde allmählich langsamer, erstarb schließlich ganz, und dann, während des Absinkens, begann der Licht punkt des großen Raumschiffs sich dem Rand der Burg wieder zu nähern. Perry beobachtete, wie die BASIS relativ zum Burgrand zur Ruhe kam. Er blickte nach unten und versuchte, abzuschätzen, an welcher Stelle sie die metallene Oberfläche erreichen würden. Als er wieder aufsah, war die BASIS längst im Sinken begriffen. Die beiden Männer trieben auf die glatte Hülle von Partocs Burg zu. Perry Rhodan nahm unbeteiligt zur Kenntnis, dass er diesmal besonders vorsichtig werde sein müssen. Denn die metallene Oberfläche war in der Gegend des voraussichtlichen Auftreffpunkts nicht so eben wie sonst wo. Es gab dort eine Reihe buckelförmiger Erhebungen, die unregelmäßig angeordnet waren. Er würde dort Mühe haben, Atlan auf die gewohnte Weise wieder in Bewegung zu bringen, weil ihm der Spielraum fehlte. In diesem Augenblick wusste er noch nicht, dass die nächste Berührung mit Partocs Burg eine Katastrophe auslösen würde.
    Der Arkonide landete sanft zwischen zwei Buckeln. Einen Atemzug lang wartete Perry Rhodan auf das Wunder, das Atlan in diesem Augenblick wieder zu sich kommen lassen würde. Es geschah nicht. Perry machte sich an die Arbeit. In diesem Augenblick nahm er wahr, dass dort, wo der Arkonide lag, eine hell strahlende Glutfläche sich mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit auszubreiten begann. Eine derart heftige Reaktion des Metalls auf die Fremdenergie der Auren war ungewöhnlich. Schon geriet die Oberfläche der Burg in Bewegung, als das Metall sich verflüssigte und Atlans Aura mit der kochenden Masse in immer intensivere Wechselwirkung trat. Fontänen glutender Materie schossen in die Höhe. Der Boden zitterte und schwankte. Ein Riss bildete sich unmittelbar abseits der glutflüssigen Fläche und schoss mit unvorstellbarer Geschwindigkeit quer über die Metallebene, so weit der Blick reichte.
    Mit einem Satz warf Perry sich auf Atlan. Hier ging es nicht mehr darum, ob er den Arkoniden in eine aufwärts gerichtete Bahn bringen könne, sondern nur noch darum, ihn so rasch wie möglich aus dieser Gluthölle zu entfernen. Die geringe natürliche Schwerkraft der Burg hatte bereits zu wirken begonnen. Atlan lag nicht mehr auf der Oberfläche der Burg, sondern er schwamm darin, und ein Teil seines Körpers befand sich bereits unter der Oberfläche des kochenden Metalls.
    Perry arbeitete wie ein Berserker. Die Hände bekamen den Freund nicht zu fassen, weil die beiden Feldhüllen wie elastische Barrieren wirkten. Die einzige Methode, den Arkoniden zu bewegen, war, indem er ihn anstieß. Er warf sich nieder. Unmittelbar vor sich hatte er die brodelnde, glutflüssige Masse, in deren Sog er nun ebenfalls zu geraten drohte. Er war umgeben von kochendem Metall, dessen mörderische Hitze er nur deswegen nicht fühlte, weil die Hülle der hyperenergetischen Aura ihn umgab - derselben Aura, die das Chaos ursprünglich erzeugt hatte. Er kämpfte mit aller Kraft gegen den zähen Morast aus Schmelzgut, der ihn in seinen Bewegungen behinderte und in die Tiefe ziehen wollte. Mit übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm schließlich, Atlan ein paar Meter weit zur Seite zu rohen, so dass er zumindest für den Augenblick dem tödlichen Griff des glühenden Sumpfes entkam.
    Perry Rhodan hatte keine Zeit, auf seine Umgebung zu achten. Er sah nicht, wie die Glut sich entlang des
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