Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0931 - Das strahlende Gefängnis

Titel: 0931 - Das strahlende Gefängnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
konnte nur warten. Im Innern des Lebenserhaltungssystems, das der Raumanzug des Arkoniden darstellte, war inzwischen der Cybermed an der Arbeit, um das Wohlbefinden seines Trägers wiederherzustellen. Der Cybermed - ein mikrominiaturisiertes kybernetisches Gerät mit medizinischem Wissen und der Fähigkeit, therapeutische Maßnahmen beschränkten Umfangs vorzunehmen.
    Auf die Dauer, erkannte Perry, war die Lage unhaltbar. Wie lange konnte er sich und den Arkoniden in Bewegung halten, so dass sie möglichst selten mit der gefährlichen Oberfläche der Burg in Berührung kamen? Wie lange konnte die Gesundheit Atlans, wenn er überhaupt noch am Leben war, dem Cybermed mit seinen beschränkten Mitteln anvertraut werden? Der Arkonide bedurfte dringend der Hilfe, und Hilfe konnte nur von außen kommen. Perry Rhodans Hoffnung konzentrierte sich auf den fernen Lichtpunkt, der die BASIS darstellte, und auf die Bemühungen von Männern wie Reginald Bull, Geoffry Waringer, Payne Hamiller und Roi Danton.
    Der Gedanke, dass er allein auf die Hilfe anderer angewiesen war und von sich selbst aus nichts zu seiner und Atlans Rettung tun konnte, er füllte ihn mit einer Art dumpfer Verzweiflung und veranlasste ihn, von neuem darüber nachzudenken, ob es denn wirklich gar nichts gebe, wodurch er zur Erleichterung der Lage beitragen könnte. Er hatte dieselbe Reihe von Überlegungen bisher mindestens hundertmal angestellt: das Hauptproblem war die hyperenergetische Aura. Wenn man ihrer Herr wurde, dann war die Gefahr beseitigt. Um aber die Aura beseitigen zu können, musste man wissen, welcher Art sie war, aus welchem Energietyp sie bestand und welche Gegenkräfte es gab, die man einsetzen konnte, ohne die beiden in den Auren Gefangenen in Gefahr zu bringen. Eine entsprechende Analyse konnte, mit angemessener Aussicht auf Erfolg, nur mit Hilfe der komplexen Gerätschaften an Bord der BASIS durchgeführt werden. Die beiden Männer in ihren Raumanzügen verfügten über kein einziges Messinstrument, mit dem sie dem Geheimnis der hyperenergetischen Aura hätten zu Leibe rücken können.
    So weit war Perry Rhodan mit seinen Gedanken gekommen, als im Hintergrund seines Bewusstseins plötzlich eine Erinnerung erschien, die seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Er hatte eine ungewöhnliche Beobachtung gemacht. Sie war ihm nur deswegen bisher nicht als ungewöhnlich erschienen, weil er zu sehr um den Arkoniden besorgt gewesen war. Sie verdiente es jedoch, in Erwägung gezogen zu werden, und womöglich enthielt sie den Schlüssel zum Geheimnis der Auren. Atlan hatte das Feldtriebwerk aktiviert. Daraufhin war im Innern seiner Feldhülle ein grelles, sonnengleiches Licht entstanden. Wenige Augenblicke später hatte es einen grellen Blitz gegeben.
    Sämtliche Ereignisse bis zur Entladung des Blitzes hatte Perry auf die übliche Weise gesehen: als eine Folge von Bildern, die sämtlich einen starken Blaustich besaßen, weil die elektromagnetische Durchlässigkeit der Aura auf einen schmalen Bereich im hochfrequenten Teil des optischen Spektrums beschränkt war. Der Blitz jedoch war ihm als blutrote Leuchterscheinung in Erinnerung. Was hatte es mit dem Blitz auf sich, dass er ihn in einer Farbe sah, für die die hyperenergetische Hülle der Aura gar nicht durchlässig war?
     
    2.
     
    Wie leblos saß Payne Hamiller vor dem Datensichtgerät. Nur seine Augen bewegten sich und folgten mit gebannter Aufmerksamkeit der endlosen Reihe von Zeichen und Ziffern, die der Rechner des hyperenergetischen Zentrallabors auswarf und die mit großer Geschwindigkeit über die Bildfläche glitten. Aus dem Hintergrund des halbdunklen Laborraums näherte sich eine untersetzte Gestalt. „Gibt's was Neues?" fragte sie.
    Der hochgewachsene, schlanke Mann, der hinter Payne Hamiller stand und bis dahin die Vorgänge auf der Bildfläche des Datensichtgeräts mit ebenso großem Interesse verfolgt hatte wie dieser, wandte sich um. Er erblickte Reginald Bull, Perry Rhodans ältesten und unermüdlichsten Gefährten. Die Sorge stand in Bulls Gesichtszügen geschrieben. Das fröhliche Grinsen, mit dem der ehemalige Staatsmarschall des Solaren Imperiums sonst der Welt zu begegnen pflegte, war wie weggewischt. „Lass ihn in Ruhe!" verlangte der Hochgewachsene. „Alles hängt davon ab, dass er sich ungestört auf seine Aufgabe konzentrieren kann."
    „In Ordnung", brummte Bull. „Es gibt also nichts Neues!" Der Hochgewachsene schien zu bedauern, dass er so schroff gewesen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher