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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden
Autoren: Unbekannt
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unbeteiligten Eindruck gemacht hatte und auch jetzt mit völlig ausdruckslosem Gesicht dastand.
    Ferengor Thaty redete ihm ins Gewissen, und er vergaß auch nicht zu erwähnen, daß Plekeehr für seine Informationen eine entsprechende Gegenleistung erwarten könnte.
    „Wir machen Sie für das, was passiert ist, nicht persönlich verantwortlich, Blacky", redete er ihm zu. „Sie sind nicht unser Feind. Alurus ist der wahre Schuldige, Sie dagegen sind nur ein Befehlsempfänger. Wenn Sie uns verraten, wo der Stützpunkt liegt, dann können Sie mit einigen Vergünstigungen rechnen."
    „Welcherart Vergünstigungen?" fragte Plekeehr.
    „Nun, vor allem wären Sie dann kein Gefangener mehr", antwortete Ferengor Thaty und kam sich dabei schlau vor. „Wenn Sie uns verraten, wo der Stützpunkt liegt, wäre das ein Zeichen des guten Willens."
    „Es ist ganz in der Nähe", sagte Plekeehr daraufhin.
    „Hier-in Imperium-Alpha?" wunderte sich Thaty.
    „Nein, in der Stadt, die Terrania heißt."
    „Und wo genau?"
    „Wie soll ich den Ort beschreiben?"
    „Aber Sie würden ihn sofort wiedererkennen?"
    „Bestimmt. Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis."
    „Dann führen Sie uns hin."
    Da Julian Tifflor gerade bei der Sitzung mit den GAVÖK-Delegierten war, beschloß der Psycholohe, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Als Plekeehr darauf bestand, seine blaue Kombination gegen terranische Kleidung auszutauschen, hätte der Psychologe erneut mißtrauisch werden müssen. Aber er verließ sich auf die beiden Spezialisten, die er zur Bewachung des UFOnauten mitnahm. Er erfüllte Plekeehr roch einen zweiten Wunsch und stimmte zu, daß auch Wiesel mitkam.
    Zu fünft bestiegen sie einen Regierungsschweber und verließen Imperium-Alpha durch einen der Flugschächte. Als sie im Freien waren, verlangte Plekeehr, daß sie Ins Zentrum der Stadt flogen. Plekeehr zeigte während des Fluges keinerlei Unsicherheit, die Thatys Argwohn erregt hätte. Sein Gesicht war, wie immer, ausdruckslos. Das Grimassenschneiden hatte er sich fängst schon abgewöhnt.
    Plekeehr verlangte, daß sie im Park neben einem markanten Hochhaus landen sollten. Kaum hatte der Sehweber auf einem Landefeld aufgesetzt, als Plekeehr blitzschnell seine beiden Bewacher niederschlug und sie entwaffnete. Einen Paralysator übergab er dem verblüfften Wiesel, den anderen nahm er an sich. Dann sagte er zu Thaty: „Ich habe gelogen. Alurus hat auf dieser Welt gar keinen Brückenkopf eingerichtet. Ich hoffe dennoch, daß er sich meiner erinnert und mich von diesem Planeten abholt. Deshalb muß ich frei sein. Wenn Alurus nicht zurückkommt, werde ich mit diesem Planeten und mit dieser ganzen Galaxis untergehen."
    Mit diesen Worten verschwand Plekeehr zusammen mit Wiesel zwischen den abgestellten Fluggefährten.
    Thaty sah ein, daß eine Verfolgung sinnlos gewesen wäre. Statt dessen startete er den Schweber und flog zurück nach Imperium-Alpha. Schon während des Fluges schlug er Alarm und leitete die Fahndung nach den beiden Flüchtlingen ein. Aber er kam noch rechtzeitig nach Imperium-Alpha zurück, um Julian Tifflor nach beendeter Konferenz persönlich Meldung zu erstatten.
    Über die Reaktion des Ersten Terraners auf das stümperhafte Versagen des Psychologen breite man besser den Mantel des Schweigens.
     
    *
     
    Plekeehr trieb den kleinen Mann mit dem wandelbaren Gummigesicht und den unruhigen Augen vor sich her, bis sie außer Sichtweite des Schwebers und auf dem Parkgelände waren.
    „Bringe uns in Sicherheit, Wiesel", verlangte er dann von ihm.
    „Du bist verrückt, Blacky", jammerte Wiesel. „Warum bist du ausgerissen? Wir hatten ein Leben in Luxus, und jetzt ist es keinen Soli mehr wert."
    „Du wirst einen Ausweg wissen", sagte Plekeehr ruhig.
    „Du machst mir vielleicht Spaß! Diese Stadt ist mir fremd. Ich kenne hier keinen Menschen. Und überhaupt, diese City ist eine einzige Falle. Wenn wir in freier Natur wären..."
    „Das hier ist freie Natur!"
    „Pah! Es sind bloß einige Hektar unbebautes Land. Und es wimmelt hier nur so von erholungssuchenden Menschen. Wir sind ein zu ungleiches Paar, Plekeehr, wir sollten uns trennen."
    Wiesel schrie auf, als er plötzlich Plekeehrs festen Griff im Genick spürte. Er hatte sich früher nie Gedanken darüber gemacht, welche Kräfte in diesem Muskelpaket schlummern mochten. Aber seit Plekeehr die beiden LFTBeamten bewußtlos geschlagen hatte, da schätzte er ihn etwas anders ein.
    „Schon gut, wir beide bleiben
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