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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo
Autoren: Jason Dark
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einer bestimmten Bahn auf. Der Wald war nicht mehr ruhig. Die Schreie der Frau hatten selbst die schon schlafenden Vögel aufgeschreckt, die jetzt durch die Luft schwirrten, zwischen den Bäumen tanzten, sich versammelten und zu fliehen versuchten.
    Aber nicht nur sie waren unterwegs.
    Zielsicher huschten die größeren Vögel durch die Lücken zwischen den Bäumen, und es war Shao, die auf einmal von einem dieser Schatten attackiert wurde.
    Die Eule griff sie von der Seite her an. Sie zielte auf ihr Gesicht, wobei Shao das Glück hatte, sie im letzten Augenblick zu sehen. Sie riß die Hände hoch und rammte sie als Fäuste gegen den Vogelkörper, der zur Seite taumelte und sich in einem Busch verfing.
    »Weiter, Suko! Weiter! Geh zu Sarah!« Sie rief es bewußt, weil sie gesehen hatte, daß Suko stehengeblieben war und sich nach ihr umschaute.
    Das war kein normaler Wald mehr, das war auch kein Zoo. Alles hatte sich verwandelt, als wäre die Umgebung unter die Knute einer fremden Macht gelangt. In den Bäumen war Leben entstanden; Panik hatte die Tiere ergriffen. Zweige, Äste und Blätter bewegten sich. Sie tanzten auf und ab, und verschieden große Schatten segelten über die Bühne des Schreckens hinweg.
    »Lauf schon, Suko, lauf!«
    Shaos Schreie trieben den Inspektor voran. Sie hatte ja recht. Beiden ging es um Lady Sarah. Sie kämpfte um ihr Leben, und Suko vernahm abermals ihre Schreie.
    Diesmal lauter und deutlicher. Demnach mußte sie sich ganz in der Nähe befinden.
    Er hetzte weiter.
    Eulen griffen ihn nicht an. Auch die anderen Vögel ließen ihn in Ruhe, und so konnte er sich seinen Weg bahnen, wobei er seine schmale Leuchte festhielt und der helle Strahl sich zuckend wie ein tanzender Speer durch die Finsternis bewegte.
    Der Wald lebte. Er war ein Hindernis. Er griff nach ihm. Büsche und Sträucher, die meisten sehr dicht, wollten ihn aufhalten, aber Suko war stärker. Er glich einem Rammbock, den ein Katapult in den Wald hineingeschleudert hatte. Und deshalb war er so leicht nicht zu stoppen.
    Etwas blitzte im Licht seiner Taschenlampe auf. Ein Hindernis, das in die Höhe gerissen wurde.
    Über seinem Kopf hörte Suko ein Schwirren. Wieviel Zeit verging, konnte er nicht sagen, aber urplötzlich sah er die Gestalt der Frau, und er sah, daß sie ein Schwert hochgerissen hatte, um es im nächsten Augenblick nach unten zu wuchten.
    Bestimmt nicht in den Boden, sondern gegen ein Ziel.
    Er war zu weit weg.
    Aber nicht zu weit für ein bestimmtes Wort. Mit der rechten Hand berührte er den Stab, dann rief er das Wort, das möglicherweise die Rettung bedeutete.
    »Topar!«
    ***
    Die Zeit stand still.
    Nicht für immer, nur fünf Sekunden, in denen sich Suko bewegen konnte, aber alle anderen nicht, die den Schrei vernommen hatten. Sie waren in diesen magischen Sog hineingeraten und zu Puppen degradiert. Fünf Sekunden konnten verdammt kurz werden, das wußte auch Suko, und er würde sicherlich länger brauchen, um die Person vor ihm zu erreichen, die in der Bewegung eingefroren war.
    Das Schwert noch erhoben, das sich bereits auf dem Weg nach unten befand.
    Suko entschied sich in Windeseile.
    Er hatte in diesem Fall Glück und einen alten, morschen, abgebrochenen Ast auf dem Boden liegen sehen, der ihm schwer genug erschien, um einen Erfolg erringen zu können. Er riß den Ast hoch, lief zwei, drei Schritte weiter, und dann schleuderte er ihn auf das Ziel zu.
    Er mußte treffen!
    Und er traf.
    Die Hexe konnte dem Ast nicht ausweichen. Er hatte sich in der Luft hochkant gedreht. So erwischte er sie im Gesicht, auch an der Brust, und die Wucht war noch groß genug, um die Frau aus ihrer ursprünglichen Richtung zu drücken.
    Sie kippte weg, was Suko nur am Rande mitbekam, denn er war bereits unterwegs.
    Dann war die Zeit um.
    Die Hexe schlug zu. Sie konnte nicht anders, denn sie war ja mitten in der Bewegung erstarrt. Das Schwert raste nach unten, die Spitze wuchtete in oder gegen ein Ziel. Suko hörte auch einen dumpfen Laut, aber er vernahm keinen Schrei. Er sah auch keine Blutfontäne in die Höhe spritzen, als mußte das Schwert den menschlichen Körper zumindest verfehlt haben.
    Beth Calvaro hatte sich rasch wieder gefangen und festgestellt, daß die Klinge nur Luftlöcher gerissen hatte. Für einen Moment noch war sie irritiert, dann riß sie den Kopf wieder hoch, zerrte auch ihre Waffe aus dem Boden, sah den Mann als einen Schatten auf sich zukommen, hörte sein Keuchen und das Brechen der Zweige, die
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