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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod
Autoren: Unbekannt
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trafen, ließen die Außenhülle knistern und legten wichtige Instrumente lahm. Allerdings boten sie auch einen Vorteil, denn sie blendeten die Augen eventueller Beobachter so, daß sie die von den Triebwerken ausgehenden Flammenlanzen nicht mehr wahrnahmen. Vavo Rassa konnte also mit stärkeren Triebwerksschüben arbeiten. Allerdings war das auch notwendig geworden, um einen Absturz zu verhindern.
    „Sieh dich auf den Infrarottastern um, Rayn!" schrie er. „Wir dürfen nicht in einer Wohngegend landen, sonst gefährden wir Menschenleben. Am besten siehst du dich nach einer Fabrik um. Die werden auch auf Zaltertepe vollrobotisch gesteuert werden."
    „Vielleicht gibt es im Wald eine Lichtung mit einer Wiese", wandte Rayn Verser ein.
    Vavo Rassa lachte spöttisch.
    „Sieh dir die Bäume an, wie sie schwanken, dann wirst du merken, daß es Selbstmord wäre, zwischen ihnen zu landen. Die Gebäude stehen wenigstens ruhig."
    Rayn Verser schwieg daraufhin und beobachtete die Schirme der Infrarottaster. Er entdeckte auch bald ein größeres Fabrikgelände am äußeren Rand der Stadt. Zahlreiche braungolden glänzende Kuppeln reflektierten das Licht der ununterbrochen zuckenden Blitze.
    Er unterrichtete seinen Kollegen darüber und teilte ihm mit, daß er ein paar riesige alte Tonnen entdeckt habe, in denen sich das Schiff sicher gut verstecken ließe.
    „Lotse mich durch Zurufe hinunter!" erwiderte Vavo Rassa und steuerte wie wild gegen, als eine weitere Sturmbö das Schiff auf den Kopf zu stellen drohte.
    Rayn Verser gehorchte widerspruchslos, denn ihm war ebenfalls klar, daß sie so schnell wie möglich hinunter mußten, wenn sie überleben wollten.
    Glücklicherweise brach sich die Gewalt des Sturmes an den Mauern, die die Fabrik umgaben, und als die GAMMAEULE unter das Niveau der Mauerkronen geriet, ließ sie sich wieder einwandfrei beherrschen. Aber hier durften sie sich nicht aufhalten. Es gab unzählige Möglichkeiten, durch die sie trotz aller Abschirmungen in einer Fabrik entdeckt werden konnten.
    Rayn Verser lotste seinen Kollegen einwandfrei. Wenige Minuten später schwebte die GAMMAEULE fast lautlos durch die zirka acht Meter durchmessende Öffnung der einen, ungefähr fünfundzwanzig Meter langen Tonne aus Metallplastik. Wenige Zentimeter vor dem Boden setzte Vavo Rassa den Schnellen Kreuzer auf. „Darauf trinke ich einen!" rief er, zog seine Taschenflasche und nahm einen großen Schluck Pfefferminzlikör. „Willst du nicht doch mal probieren, Kleiner?" fragte er seinen Kollegen. „Als Belohnung für deine ausgezeichnete Lotsenarbeit?"
    Rayn Verser würgte, als sein Magen revoltierte.
    Plötzlich waren laute Geräusche außerhalb der Tonne zu hören. Etwas stampfte.
    „Roboter?" flüsterte Rayn Verser.
    Vavo Rassa stieß auf.
    „Wahrscheinlich, Rayn. Uninteressant für uns."
    Etwas Dunkles kam auf die Öffnung der Tonne zu, Metallplastik knallte donnernd gegen Metallplastik, dann wurde es völlig finster. Erst nach einigen Sekunden sahen die beiden Siganesen etwas Licht durch die undichten Stellen schimmern, wo der Deckel nicht haargenau auf dem Rand der Tonne lag.
    Aber nicht für lange, denn plötzlich wurde das durchdringende Licht grell, dann fauchte und dröhnte es, als starteten zehn siganesische Großraumschiffe gleichzeitig. Metallplastik glühte auf.
    Als die überlauten Geräusche erstorben waren, knisterte nur noch die abkühlende Hochenergie-Schweißnaht, die den Deckel fest auf der Tonne hielt.
    „Da haben wir den Salat!" schimpfte Vavo Rassa. „Und du hast uns auch noch diesen famosen Platz ausgesucht! Jetzt werden wir uns wohl ein Schlupfloch freischießen müssen. Hoffentlich funktioniert die Transformkanone noch."
    Aber vorerst sollten sie nicht dazu kommen, sich aus der Falle zu befreien, in die sie ahnungslos hineingetappt waren. Abermals wurden sie von den Ereignissen überrascht. Diesmal dadurch, daß verschiedene Druck- und Zugstrahlen die Tonne anhoben und wegtransportierten. Anschließend wurden irgendwelche Anschlüsse im Deckel installiert, dann sprühte eine Flüssigkeit herein, die die Detektoren als Desinfektionsmittel identifizierten.
    Nach dem Desinfektionsmittel kam klares Wasser. Ihm folgte eine gelbbraune, brodelnde und schäumende Brühe.
    „Abwasser", flüsterte Rayn Verser entsetzt. „Man füllt Industrieabwässer in einen Behälter, in dem ein siganesisches Raumschiff liegt. Es ist entsetzlich! Welche Schande!"
    Doch Vavo Rassa bezweifelte, daß sich die
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