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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod
Autoren: Unbekannt
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Ertruser mit ihren Abwässern so große Mühe machen würden, wo ein ganzer Planet zur Verfügung stand, dessen Regenerierungskraft mit mehr fertig würde als mit den Abwässern einer einzigen Stadt.
    Da die Detektoren nicht feststellen konnten, um was es sich handelte, holte er mit Hilfe einer Sondenlanze eine Probe herein, musterte die in einem Glaszylinder schwappende Flüssigkeit, roch daran - und grinste plötzlich breit.
    Dennoch nippte er nur vorsichtig daran, denn Rayn Verser irritierte ihn mit seinen pausenlos hervorgestoßenen Warnungen. Anschließend allerdings leerte er den Zylinder in einem Zug.
    „Du hast dich vergiftet!" jammerte Rayn Verser.
    „Es wäre das erstemal, daß sich ein Mensch mit Bier vergiftet hätte", erwiderte Vavo Rassa. „Mein Freund, wir befinden uns in einem ganzen Ozean besten ertrusischen Bieres."
     
    *
     
    „Bier!" jammerte Rayn Verser. „Eine alkoholhaltige Flüssigkeit! Ein Rauschmittel - und die stolze, kampferprobte GAMMAEULE muß darin baden. Ich werde ein Mittelchen nehmen, um die Schande nicht länger ertragen zu müssen. Verzeih mir bitte, Vavo."
    „Ein Mittelchen!" tobte Vavo Rassa. „Du willst Selbstmord begehen?"
    „Bitte, nicht dieses schreckliche Wort!" flehte Rayn Verser und wurde so blaß wie von der-Sonne ausgebleichtes Gras.
    „Schrecklich ist nicht das Wort, sondern das, was du tun willst!" schimpfte Vavo. „Während Mister Tifflor darauf vertraut, daß wir auf Zaltertepe unser Bestes geben, desertierst du einfach ins Jenseits!"
    Rayn hob den Kopf.
    „Was hast du gesagt? Ich würde desertieren! Daran hatte ich nicht im Traum gedacht, daß es so ausgelegt werden könnte. Folglich werde ich kein Mittelchen nehmen, sondern aufrecht meinen Weg gehen. Vavo, ich denke, wir sollten die Möglichkeit ins Auge fassen, die Biertonne zu..."
    „Lagerfaß", fiel Vavo Rassa ihm ins Wort. „Ich nehme an, es handelt sich um ein Lagerfaß, in dem das Bier nachgärt. Aber, warum sprichst du nicht weiter?"
    Rayn Verser schluckte ein paarmal, dann sagte er: „Um unseren Auftrag zu erfüllen, wird es eventuell notwendig sein, uns zu überlegen, ob wir nicht dieses Lagerfaß verlassen sollten. Bedenke bitte, daß wir dabeisein müssen, wenn dieser loowerische Roboter landet, sonst nimmt er einfach sechs einheimische Siganesen - und wir haben das Nachsehen."
    Vavo schaute ihn lange an, dann meinte er: „Wir sollen also durch das Rauschmittel schwimmen, Rayn? Oder denkst du, daß wir das Faß leertrinken können?"
    Rayn Verser schüttelte heftig den Kopf.
    „Schwimmen!" stieß er mit halberstickter Stimme hervor. „Mit geschlossenen Raumanzügen, natürlich. Ich könnte die bewußte Flüssigkeit keine Sekunde lang auf meiner bloßen Haut ertragen."
    „Gar nicht dumm", meinte Vavo Rassa. „Wir schwimmen also nach oben, schießen ein Loch in die Faßwand und steigen aus."
    „So würde ich das nicht tun", entgegnete Rayn. „Ein Leck würde den Kontrollautomaten auffallen, was bedeuten könnte, daß man unsere GAMMAEULE entdeckt. Es gibt aber doch sicher eine Vorrichtung zum Ablassen der bewußten Flüssigkeit..."
    „Richtig!" rief Vavo und schlug sich auf die Schenkel. „Den Anstichhahn zum Bierziehen. Wenn er weit genug ist, brauchen wir nur abzuwarten, bis die erste Probe gezogen wird und uns durch das geöffnete Ventil mitspülen lassen. Mit aktivierten Deflektoren, Antigrav und Ortungsschutz werden wir den Analyserobotern eine lange Nase drehen - und hui, sind wir draußen!"
    Rayn Verser nickte.
    „Dann, denke ich, sollten wir alles vorbereiten, damit wir zum entscheidenden Zeitpunkt am Anstichhahn warten."
     
    *
     
    Tukker Kirfut nahm die einunddreißigste Probe am heutigen Tage. Er überließ so etwas niemals den Automaten. Nicht, weil er dachte, die Automaten könnten es nicht so gut wie er, sondern weil sein Vorgesetzter, Braumeister Harnack Breckett, es so von ihm verlangt hatte.
    Inzwischen hatte er sich nicht nur daran gewöhnt, es selbst zu tun, sondern auch daran, jedesmal genausoviel zu trinken, wie er einem Lagerfaß zur Analyse entnahm, Nämlich einen Liter.
    Dadurch hatte er bereits dreißig Liter intus, bevor er die einunddreißigste Probe entnahm, aber er war sicher, daß sein Urteilsvermögen deswegen in, keiner Weise getrübt war.
    Um so mehr erschrak er über die Halluzination, die ihn warnungslos überfiel.
    Im Probenbehälter bewegte sich etwas und wühlte das abgezapfte Bier wild durcheinander.
    „Ein Siganese!" brüllte Tukker Kirfut
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