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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod
Autoren: Unbekannt
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bist herzlich nach Terra eingeladen - und die Besatzung deines Schiffes selbstverständlich auch. Hier können wir dann über alles reden."
    „Danke, Tiff", sagte Roctin-Par.
    Julian Tifflor schaute auf seinen Chronographen, dann sagte er: „Kamuree Trautman wird gerade Dienst haben, wenn du landest, Roctin-Par. Er wird dich also auf dem Raumhafen von Terrania empfangen und zu mir bringen. Bis bald!’ „Bis bald!" erwiderte der Lare.
    „Warum haben Sie ihm nicht gleich gesagt, daß Hotrenor-Taak ein Paratender Boyt Margors geworden ist, Mister Tifflor?" fragte einer der Stellvertreter des Verantwortlichen für die Raumsicherungsflotte.
    Tifflor runzelte die Stirn.
    „Warum?" wiederholte er. „Wissen Sie, das ist eine heikle Angelegenheit. denn Boyt Margor ist ein Mensch. Folglich belastet alles, was er verbricht, die gesamte Menschheit."
    Aber das war gar nicht der Grund, denn Julian Tifflor hatte ihn sich erst ausgedacht, nachdem er gefragt worden war. Nachdenklich verabschiedete er sich von den Verantwortlichen für die Sicherheit im Solsystem, denn nachdem er wußte, daß der SVE-Raumer keine Gefahr bedeutete, konnte er wieder seinen normalen Amtsgeschäften nachgehen.
     
    *
     
    Julian Tifflor hatte seinen Vortrag im großen Hörsaal der Raumakademie Terrania beendet und ließ geduldig das Geräusch der auf Tischplatten trommelnden Hände über sich ergehen. Diese Tradition hatte sich erhalten.
    Sein Blick schweifte über die jungen Frauen und Männer - und in der Erinnerung sah er vor seinem geistigen Auge eine Szene, die auch in einer Raumakademie gespielt hatte. Sie hatte sogar genauso geheißen wie die, an der er als Dozent für angewandte Raumfahrttechnik und die Praxis der Kontaktaufnahme mit Fremdintelligenzen las. Und doch war alles ganz anders gewesen.
    Damals hatten sie alle Uniform getragen und die Eroberung des Alls im Kopf gehabt und waren stolz darauf gewesen, Terraner zu sein, anstatt Russen, Amerikaner, Chinesen, Deutsche und so weiter.
    Das alles erfüllte ihn auch noch nachträglich mit Stolz, denn ohne das hätte es kein Heute gegeben. Aber er sah, daß diese Unvollkommenheit, wiewohl notwendig, nur eine Etappe auf dein Weg zu den heutigen Verhältnissen gewesen war, die ihrerseits auch wieder nur eine weitere Etappe auf dem Weg zur Zukunft war.
    Er sah lächelnd den Studentinnen und Studenten nach, die in ihrer bunten Kleidung aus dem Saal gingen.
    Auch sie fühlten sich als Terraner, aber sie waren wohl kaum stolz darauf, denn sie hatten die Zerrissenheit der Menschheit in Einzelstaaten und die blutigen Kriege der Systeme gegeneinander nicht erlebt. Selbstverständlich gab es auch einiges, auf das sie stolz waren: daß Terra keine Kriege führte, daß es die GAVÖK gab, die der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Zivilisationen der Galaxis diente, auch wenn sie erst einen zaghaften Anfang darstellte, daß die Menschheit endlich erkannt hatte, daß es eine Möglichkeit gab, die eigene Existenz harmonisch in die Vielfalt der Erscheinung des Universums einzufügen.
    Als sein Armband-Telekom summte, schaltete er das Gerät ein und winkelte den Arm an, um mit dem Mund näher am Mikro zu sein.
    „Tifflor!"
    „Trautman!" antwortete der diensthabende Sicherheitsoffizier von „Zentrale Imperium Alpha". „Die JOTALL befindet sich, im Landeanflug, Mister Tifflor." Er räusperte sich. „Die JOTALL ist der SVE-Raumer, mit dem RoctinPar gekommen ist."
    „Danke!" erwiderte Julian Tifflor. „Sie empfangen Roctin-Par bitte auf dem Raumhafen und kommen mit ihm zum Gästebungalow am See!"
    Zwanzig Minuten später landete er mit seinem Dienstgleiter auf dem großen Parkplatz des Gästebungalows nicht des einzigen, über den die LFT auf Terra verfügte, sondern den einzigen, der zur Zeit nicht belegt war.
    Dieser Bungalow lag auf dem künstlichen flachen Hügel eines Parks, in dem die kurzgeschorenen Rasenflächen dominierten. Er bestand aus einem einstöckigen Bauwerk mit großem Innenhof und einem - ebenfalls einstöckigen - langgestreckten Bau, der sich daran anschloß und an der Südseite eine große Terrasse besaß.
    Roboter eilten unter der Aufsicht des Verantwortlichen für Gästebetreuung hin und her, sorgten für den einwandfreien Glanz der Glassitwände, saugten Böden und polierten Möbel, füllten Vorräte auf, schnitten die Rasenränder und entfernten welkes Laub und andere Fremdkörper.
    Nach wenigen Minuten sah Tifflor einen von zwei Fluggleitern terranischer Bauart begleiteten
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